Tobias Wolff, als designierter Intendant der Oper Leipzig verantwortlicher Initiator des Projektes, freut sich über die Anerkennung gleich zum Start. "Dank Opera Europa und FEDORA werden wir jetzt bei vier Opernproduktionen den Lebenszyklus unserer Kostüme analysieren und Rückschlüsse für nachhaltige Beschaffung, Herstellung, Nutzung und Entsorgung ziehen. Gerade von Seiten des Handwerks können wir zusammen mit den Kunstschaffenden an entscheidenden Stellschrauben drehen, um überzeugende Standards der Nachhaltigkeit zu erreichen und dauerhaft zu sichern." Zusammen mit Steinunn Birna Ragnarsdóttir, CEO und Künstlerische Leiterin der Icelandic Opera, nahm Tobias Wolff am 17.6. 2022 in Prag den gemeinsamen Next Stage Preis entgegen. Die Projektleitung bei der Oper Leipzig übernimmt Hutmachermeisterin Katja Schmidt, die sich bereits in ihrem Studium der Bekleidungstechnik auf das Thema nachhaltige Produktentwicklung spezialisiert hat.
Grünes Design
Die Oper Leipzig und die Isländische Oper erkennen mit diesem ersten gemeinsamen Projekt die Mitverantwortung der großen Kultureinrichtungen für den Klimawandel an. Inspiriert wurde das Projekt "Nachhaltige Kostüme" durch die Arbeit und Forschung von Urs Dierker zum nachhaltigen Wandel im Bereich Kostümbild und Theaterschneiderei. Dierker ist Textilkünstler, Forscher und Gründer der Plattform Circular Costume Design und wird das Projekt als Berater begleiten. Die Plattform untersucht systematisch verschiedene Phasen von Opernproduktionen, um zu beurteilen, wie nachhaltige Veränderungen durch verschiedene Strategien erreicht werden können im Hinblick auf grünes Design (mit Fokus auf Material), Lebenszyklusdenken (mit Fokus auf Prozessen) und partizipative Praktiken (mit Fokus auf sozialen Aspekten des Wandels). Das Projekt Nachhaltige Kostüme wird partizipative Designmethoden anwenden, um von Anfang an die Menschen aus den Opernproduktionen sowie aus Kostümwerkstätten und -verwaltung einzubeziehen. Die Ergebnisse aus der praktischen Forschung werden direkt auf aktuelle Prozesse in den beiden Opernhäusern angewandt und mit anderen Theaterschaffenden geteilt – einschließlich neuer Modelle des Materialkreislaufs, die auf der Forschung mit den beiden Partneropern und ihrer Zulieferernetzwerke basieren werden. Dazu gehört auch die Erforschung digitaler Werkzeuge für Materialmanagement, Systeme für nachhaltige Materialbeschaffung und Logistik, politische Empfehlungen und außerdem konkrete Design-Briefings als Leitlinien für die Kreativ- bzw. Regieteams.
Opera Europa ist die führende Serviceorganisation für professionelle Opernunternehmen und Opernfestivals in ganz Europa. Die Organisation betreut derzeit über 215 Mitglieder aus 43 Ländern. FEDORA hat das Ziel, die Erneuerung von Oper und Ballett zu unterstützen. Als eine Vereinigung von Philanthropen aus ganz Europa möchte FEDORA Opern- und Ballettbegeisterte zusammenbringen, die die gleiche Vision von Exzellenz teilen. Im Jahr 2021 haben FEDORA und Opera Europa die NEXT STAGE Initiative ins Leben gerufen, um Change und Innovation im Opern- und Tanzsektor durch Nachhaltigkeit, Inklusion und digitale Transformation anzustoßen und das durch finanzielle Unterstützung und Kompetenzentwicklung zu fördern.
http://www.fedora-platform.com
_Vorstellung der Nachhaltigkeitsprojekte an der Oper Leipzig: Grüne Soirée am 8.9.2022_19.30 Uhr
_Eröffnung der Spielzeit Open Air am 17.9.2022 mit Future: NOW!
_Spielplan und weitere Infos online unter spielzeit.oper-leipzig.de
Die Oper Leipzig steht in der Tradition von über 325 Jahren Musiktheater in Leipzig: 1693 wurde das erste Opernhaus am Brühl als drittes bürgerliches Musiktheater Europas nach Venedig und Hamburg eröffnet. Seit 1840 spielt das weltweit renommierte Gewandhausorchester zu allen Vorstellungen der Oper und des Leipziger Balletts. Neben dem heutigen, 1960 erbauten Opernhaus am Augustusplatz gehört die Musikalische Komödie im Stadtteil Lindenau zur Oper Leipzig, eine Spezialspielstätte für Musical und Operette. Der mit ca. 700 Angestellten größte kulturelle Eigenbetrieb der Stadt umfasst fünf ihn tragende Säulen: Oper, Musikalische Komödie, Leipziger Ballett, die Vermittlungssparte 360° und das Handwerk der Theaterwerkstätten, die für sämtliche städtischen Bühnen produzieren.
Ab der Spielzeit 2022/23 ist Tobias Wolff Intendant und Erster Betriebsleiter der Oper Leipzig. Der studierte Musiker und Kulturmanager wurde bekannt als Geschäftsführender Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, einem der weltweit ältesten Festivals für Barockmusik, und als Mitbegründer und Sprecher des Forum Musik Festivals, einem Zusammenschluss von über 100 Festspielorganisationen deutschlandweit. Zu seinem Leipziger Team gehören Dr. Cornelia Preissinger als neue Operndirektorin und stellvertretende Intendantin sowie die Chefdramaturgin Marlene Hahn. Musikdirektor wird Christoph Gedschold. Tobias Wolff freut sich außerdem über die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Ballettdirektor und Chefchoreographen Mario Schröder und mit Torsten Rose als Direktor der Musikalischen Komödie. Der Vorverkauf hat begonnen.
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