Lokaljournalismus von und für Geflüchtete

mabb-Medienrat bewilligt Förderung von Projekten zur Informationsversorgung und Integration ukrainischer und anderer vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteter Menschen in Berlin

• Vielfältig: Von Blogs über Onlinevideos und Podcasts bis hin zu tagesaktuellen Fernsehnachrichten: Die mabb fördert acht Projekte im Zeitraum vom 24. Februar bis 31. Dezember 2022 im Förderprogramm „Lokaljournalismus im Exil“.
• Einzigartig: Das Land Berlin stellt im Rahmen dieses in Deutschland einmaligen Förderprogramms Fördermittel in Höhe von 300.000 Euro zur Verfügung.
• Nachgefragt: Das Antragsvolumen übertraf die bereitgestellten Fördermittel um mehr als das Dreifache.

Acht lokaljournalistische Projekte für Berlin, die Nachrichten und Service-Informationen für vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtete Menschen produzieren und bereitstellen, hat der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) in seiner Sitzung am 29. Juni 2022 bewilligt. „Wir waren begeistert von den zahlreichen Projekten und von dem großen Engagement der Antragsteller“, so Martin Gorholt, Vorsitzender des mabb-Medienrates. „Das Antragsvolumen übertraf die durch das Land Berlin bereitgestellten Fördermittel um mehr als das Dreifache. Der Medienrat musste eine schwierige Auswahlentscheidung treffen und konnte aus Vielfaltserwägungen leider nicht jedes der überzeugenden Projekte im vollen Umfang bei der Förderung berücksichtigen. Wir danken dem Land Berlin für die kurzfristige Bereitstellung der Haushaltsmittel.“

Staatssekretär Dr. Severin Fischer, Chef der Senatskanzlei Berlin, erklärt: „Der Zuspruch für das neue mabb-Förderprogramm ‚Lokaljournalismus im Exil‘ ist beeindruckend. In der aktuellen Situation ist die Nachfrage nach gut recherchierten lokaljournalistischen Angeboten in ukrainischer oder russischer Sprache in Berlin groß. Die erfolgreichen Bewerbungen, für die sich der Medienrat entschieden hat, sind vielfältig und innovativ. Es ist ein starkes Signal an die ukrainisch- und russischsprachigen Medienschaffenden, ihre journalistische Tätigkeit frei und unabhängig von staatlicher Einmischung hier vor Ort fortsetzen zu können. Damit setzen sie auch ein starkes und selbstbewusstes Zeichen für Meinungsfreiheit, Medienvielfalt und Demokratie.“

Rückwirkend ab dem 24. Februar 2022 fördert die mabb folgende lokaljournalistische Angebote für ukrainische und andere vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtete Menschen in Berlin bis einschließlich 31. Dezember 2022:

mabb fördert lokaljournalistische Angebote und initiiert Weiterbildungsangebot für die im Exil lebenden Journalist:innen
Im Rahmen des Förderprogramms „Lokaljournalismus im Exil“ werden lokaljournalistische Angebote für Menschen gefördert, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten mussten. Im Fokus stehen journalistische Angebote in ukrainischer und/oder russischer Sprache, bevorzugt jedoch auf Ukrainisch, und solche Angebote, an denen geflüchtete Journalist:innen und Medienschaffende aus der Ukraine, Russland und Belarus beteiligt sind.

Die Medienanstalt initiiert analog zu der Förderung ein kostenfreies Weiterbildungsangebot für die nun im Exil der Hauptstadtregion lebenden Journalist:innen. In den Fortbildungen haben die Medienschaffenden die Möglichkeit, Kenntnisse im deutschen Medienrecht zu erwerben sowie die Grundlagen journalistischer Arbeit aufzufrischen und zu vertiefen, die Ihnen eine leichtere Integration in den Berliner und Brandenburger Medienmarkt ermöglichen.

2019 novellierter Medienstaatsvertrag Berlin-Brandenburg erlaubt Förderung lokaljournalistischer Angebote durch die mabb / Voraussetzung: mabb erhält Landesmittel oder Mittel Dritter
Der 2019 novellierte Medienstaatsvertrag Berlin-Brandenburg erlaubt die Förderung lokaljournalistischer Angebote durch die mabb. Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Medienanstalt für diesen Zweck Landesmittel oder Mittel Dritter zur eigenverantwortlichen Verwendung erhält. Für den Förderzeitraum bis Ende 2022 hatte das Land Berlin 300.000 Euro für das Förderprogramm „Lokaljournalismus im Exil“ bereitgestellt. Senatskanzlei und mabb haben in diesem Zusammenhang eine Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet. Die staatsferne Medienanstalt prüfte und bewertete die Förderanträge auf Grundlage der Fördersatzung Lokaljournalismus der mabb und der hier sowie in der Ausschreibung des Förderprogramms definierten Kriterien.

Über Medienanstalt Berlin-Brandenburg

Die mabb ist die gemeinsame Medienanstalt der Länder Berlin und Brandenburg. Im Zusammenspiel relevanter Regulierung und nachhaltiger Förderung setzt sie sich für die Sicherung der Medienvielfalt ein. Dabei unterstützt die mabb Lokaljournalismus, engagiert sich gegen Desinformation und stärkt die Informations- und Nachrichtenkompetenz von Nutzer:innen aller Generationen – für den selbst-bestimmten, kritischen Umgang mit Medien und einen fairen demokratischen Diskurs. Mit ihren Einrichtungen ALEX Berlin und dem Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ) ermöglicht die mabb Partizipation, schafft Aus- und Weiterbildungsangebote und fördert Innovationen für Medien in der Region. Darüber hinaus ist die mabb gemeinsam mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) Gesellschafterin der Electronic Media School (ems). www.mabb.de

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