CTK Geriatrie überzeugt Bundesverband

Gerade die Behandlung älterer Menschen mit vielen Vorerkrankungen erfolgt zwischen vielen Spannungen. Die Altersmedizin ist zum einen durch die interdisziplinäre Teamarbeit zwischen Ärzten und Pflege, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialdienst so komplex und umfassend wie kaum eine andere medizinische Fachrichtung. Durch die demografische Entwicklung und die stetig zunehmenden Patientenzahlen nimmt sie zudem gesellschaftlich an Bedeutung zu – fristet aber zugleich ein Schattendasein ohne starke Lobby.

Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus hat das Department für Geriatrie in den vergangenen Jahren ausgebaut. Die Anstrengungen haben sich gelohnt: Das CTK-Department für Geriatrie ist jetzt in den Bundesverband für Geriatrie aufgenommen worden. „Bei einer Visitation vor Ort konnte sich eine Delegation des Verbands nicht nur von unseren räumlichen Bedingungen überzeugen. Wir konnten zudem mit unserer Personalstärke sowie unserem Geriatriekonzept und dem Therapiekonzept der geriatrischen Tagesklinik punkten“, berichtet Dr. med. Katarzyna Grune, die Leiterin des Departments.

Das Konzept fußt auf dem Konzept der aktivierenden therapeutischen Pflege. Hierbei werden die Patientinnen und Patienten so unterstützt, dass die vorhandenen Fähigkeiten in Bezug auf Mobilität, Selbständigkeit und Teilhabe gefördert werden. U.a. durch Hilfe zur Selbsthilfe und Training der Aktivitäten des täglichen Lebens sollen hochbetagte Menschen nach einem Krankenhausbesuch wieder in die die Lage versetzt werden, möglichst autonom und selbstbestimmt zu leben.

Der Schwerpunkt der Cottbuser Geriatrie ist die Akutgeriatrie mit komplexen und umfassenden Betreuungs- und Behandlungsangeboten. „Vor genau einem Jahr haben wir zudem eine Station für die Alterstraumatologie, die GERI 2, eröffnet. Viele ältere Menschen stürzen aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität oft und ziehen sich schwere Verletzungen wie Oberschenkelhalsbrüche zu. Wir Geriater arbeiten hier von Anfang an eng mit den Unfallchirurgen zusammen. Unser Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten so schnell wie möglich wieder zu mobilisieren und ihnen zu so viel Selbstbestimmtheit wie möglich zu verhelfen“, so Grune.

Das nächste Ziel nach der Aufnahme in den Verband ist die Zertifizierung des Departments nach den strengen Qualitätskriterien des Verbands und das Erlangen des Qualitätssiegels Geriatrie. „Wir sind sehr stolz und freuen uns über die Aufnahme in den Verband. Er bestätigt nicht nur unsere Arbeit, der Verband ermöglicht uns noch mehr Austausch mit anderen Kollegen bundesweit. Ob das Ärzte, Pflegende oder Therapeuten sind. Die Geriatrie muss mit einer Stimme sprechen, sie braucht eine Lobby – für die älteren Menschen! Ich will nicht nur die Rahmenbedingungen für die Geriatrie verbessern, ich will auch junge Mediziner für die der Altersmedizin begeistern. Denn nicht selten berührt gerade die Arbeit in der Geriatrie durch faszinierende, emotionale Lebensgeschichten und bewegende Begegnungen mit Patienten“ erzählt die Departmentleiterin.

Im CTK-Department für Geriatrie mit aktuell 56 stationären und 15 teilstationären Betten werden jährlich ca. 1000 ältere Patienten nach den neuesten wissenschaftlichen Kriterien der Altersmedizin behandelt.

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