Insgesamt bewerten derzeit 46 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 44 Prozent mit befriedigend und zehn Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte in der Stahlindustrie, der Elektroindustrie, im Stahl- und Maschinenbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen sowie in der Bauwirtschaft. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Fahrzeugbau, in der Gießerei-Industrie, im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie sowie in der Medizintechnik. Über alle Industriebranchen gerechnet sind die kumulierten Umsätze von Januar bis April dieses Jahres um 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund: +12,4 Prozent).
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 87 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute bis sehr gute Geschäfte vermelden die IT-Branche und die Versicherungswirtschaft. Bei den Banken, deren Margen vom steigenden Zinsumfeld Auftrieb erhalten, ist die Lage überwiegend befriedigend. „Im Handel sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe profitieren die Unternehmen derzeit vor allem noch von Nachholeffekten. Der Aufholkurs dieser Branchen wird jedoch zunehmend durch den Mangel an Arbeitskräften und die hohe Inflation gedämpft“, so Thomé.
Wettbewerbsfähige Energieversorgung sicherstellen
In den kommenden sechs Monaten bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft verhalten. Nur fünf Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 17 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 78 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. Signifikant mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen nur noch aus der IT-Branche. Dagegen überwiegt in weiten Teilen der Industrie die Skepsis. „Die Unternehmen der Saarwirtschaft stehen vor der Herausforderung, nicht nur die strukturelle und digitale Transformation, sondern auch die Energiekrise, die Lieferengpässe und den Arbeitskräftemangel meistern zu müssen. In dieser Situation muss die Politik die Angebotsseite stärken und alles daran setzen, die Unternehmen rasch bei Steuern, Abgaben und Bürokratiekosten zu entlasten. Angesichts der sich verschärfenden Gaskrise ist der Bund dringend gefordert, die Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen technologieoffen sicherzustellen. Dazu zählt neben einem zeitweiligen Weiterbetrieb der verbliebenen Kohle- und Kernkraftwerke, der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien und Speichersysteme sowie die Nutzung aller heimischen Energieressourcen“, so Thomé.
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