Menschen mit einer Demenzerkrankung gehören zu der Risikogruppe, die durch eine Corona-Infektion besonders gefährdet ist. Wenn die Möglichkeit der Bürgertests wie geplant Ende Juni ausläuft, führt dies zu einer zusätzlichen Gefährdung von Menschen mit Demenz. „Es ist Aufgabe einer solidarischen Gemeinschaft, die Schwächsten zu schützen. Kostenlose und leicht verfügbare Corona-Tests sind deshalb in der gegenwärtigen Situation aus unserer Sicht unverzichtbar“, so Saskia Weiß, Geschäftsführerin der DAlzG.
Es steht außerdem zu befürchten, dass Bekannte und Freunde, für die eine private Finanzierung der Tests gerade angesichts der aktuellen Inflation eine zusätzliche Belastung darstellen, ihre Kontakte aus Vorsicht einschränken. Dies würde die Isolation wieder verstärken, die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen durch die Pandemie bereits vielfach erfahren mussten. Für Angehörige von Menschen mit Demenz sind Selbsthilfe- und Angehörigengruppen eine wichtige Unterstützung, um die Pflege zu Hause aufrecht erhalten zu können. Auch die Teilnahme an solchen Gruppen wird durch ein fehlendes Testangebot gefährdet.
„Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen stellen einen erheblichen Teil der Bevölkerung dar. Sie dürfen nicht zum wiederholten Male die Leidtragenden dieser Pandemie sein. Unbürokratische und praxisnahe Lösungen müssen von Seiten der Politik jetzt mit sofortiger Wirkung umgesetzt werden“, insistiert Weiß.
Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Rund zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken etwa 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist als Interessenvertreterin von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen im Lobbyregister des Deutschen Bundestags eingetragen und hat sich dem dafür geltenden Verhaltenskodex verpflichtet.
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Keithstraße 41
10787 Berlin
Telefon: +49 (30) 2593795-0
Telefax: +49 (30) 2593795-29
https://www.deutsche-alzheimer.de/
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (30) 259379519
E-Mail: nora.landmann@deutsche-alzheimer.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (30) 2593795-12
Fax: +49 (30) 2593795-29
E-Mail: susanna.saxl@deutsche-alzheimer.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (30) 2593795-10
E-Mail: jessica.kortyla@deutsche-alzheimer.de