Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung: "Aus unserer Sicht ist dieser Schritt die notwendige und richtige Konsequenz der reduzierten Gaslieferungen. Die Alarmstufe kommt etwas früher als gedacht, aber für die Energiebranche leider nicht unerwartet. Wir bereiten uns seit Beginn des Angriffskrieges darauf vor. Als Energieversorger der Stadt München arbeiten wir mit allen Akteuren intensiv daran, dass wir diese Gaskrise gemeinsam und solidarisch meistern und vor allem gut durch den Winter kommen. Die Lage ist ernst, auch wenn bis auf Weiteres die Versorgungssicherheit noch gewährleistet ist. Zwar sind die Privatkunden aktuell nicht direkt von der Alarmstufe betroffen, dennoch ist Energiesparen jetzt das Gebot der Stunde. Hierzu können und müssen nun auch alle Bürger*innen einen Beitrag leisten. Denn jede eingesparte Kilowattstunde Strom reduziert den Gaseinsatz für die Stromerzeugung. Und jeder Kubikmeter Erdgas, der nicht verbrannt wird, kann für den nächsten Winter gespeichert werden."
Was bedeutet die Alarmstufe für die SWM?
Seit Wochen laufen Vorbereitungen für konkrete Ablauf- und Maßnahmenpläne. Schon im Vorfeld haben die SWM mit möglicherweise betroffenen Großkunden gesprochen, um in Abhängigkeit der tatsächlichen Versorgungssituation mögliche Abschaltungen mit den Kunden zu koordinieren und vorzunehmen.
Auf Erzeugungsseite haben die SWM die Umrüstung des Kohleblocks im HKW Nord auf Erdgas zunächst um ein Jahr verschoben. Dafür wurden zusätzliche Steinkohlereserven bestellt. Ebenso werden zwei eigentlich schon stillgelegte Ölbrenner an Heizwerken reaktiviert. Mit diesen Maßnahmen wird der Erdgasverbrauch Münchens reduziert und der Energiemix breiter aufgestellt.
Ebenso befinden sich die Ölreserven derzeit im Aufbau. Um zur Energieeinsparung beizutragen, haben die Münchner Bäder die Mindesttemperatur in den Freibädern sowie in den Warmwasser- Außenbecken der Hallenbäder abgesenkt.
Was bedeutet die Alarmstufe für die SWM Kund*innen
Rund 50% der Gebäude in München werden mit Erdgas beheizt. Am Netz der SWM hängen rund 178.000 Gaszähler. (Hinweis: entspricht nicht der Anzahl versorgter Haushalte, da über einen Zähler im Mehrfamilienhaus viele Parteien versorgt werden können).
Die Privathaushalte sind von der Alarmstufe zunächst nicht direkt betroffen. Denn im Notfallplan Gas sind bestimmte Verbrauchsgruppen besonders geschützt: Dazu gehören Haushalte, soziale Einrichtungen, Krankenhäuser und die zentrale Wärmeerzeugung (KWK-Anlagen – Fernwärmeerzeugung). Im Netz der SWM Infrastruktur liegt der Anteil geschützter Kunden (inkl. KWKAnlagen) bei gut 80%.
Erst bei einer weiteren Verschärfung der Versorgungslage könnte der Gesetzgeber etwa durch Rechtsverordnungen oder Verhaltensregelungen das Verbrauchsverhalten regulieren.
Energiesparen ist das Gebot der Stunde
Auf ihren Internetseiten und Social-Media-Kanälen, in Flyern und Energiesparbroschüren informieren die SWM ausführlich darüber, wie mit einfachen, aber effektiven Maßnahmen sofort und nachhaltig Energie eingespart werden kann. Infos, Tipps und Kontakt finden sich auf www.swm.de/energiesparen. Darüber hinaus weiten die SWM die Energieberatung für Ihre Kund*innen deutlich aus, vor allem für Haushalte mit geringem Einkommen.
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