Die Lüftungsanlage in der Dorfschern hat keine Klimatisierungsfunktion, sodass bei Veranstaltungen regelmäßig Fenster und Türen geöffnet werden müssen. Nach einem Nachbarschaftsstreit wegen Lärmbelästigung wurde der Stadt Schlitz gerichtlich auferlegt, eine Klimaanlage im Dorfgemeinschaftshaus einzubauen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf mehr als 105.000 Euro.
„Mit dem Einbau der Klimaanlage soll die zukünftige Nutzung der Dorfschern in Pfordt gesichert werden“, macht Dr. Mischak deutlich. Das moderne Dorfgemeinschaftshaus mit guter Ausstattung hat eine hohe Auslastung und eine überörtliche Bedeutung. Es wird nicht nur von der Pfordter Dorfgemeinschaft genutzt, sondern von Personen aus dem gesamten Schlitzerland. „Die langfristige Nutzbarkeit der Dorfschern ist für die Stadt Schlitz von großer Bedeutung“, so der Erste Kreisbeigeordnete.
Auch Planungskosten werden dank des Dorfentwicklungsprogramms zum Teil übernommen – in diesem Fall gibt es 3500 Euro für die Platzgestaltung Richthofer Straße 12 in Unter-Schwarz (Gesamtplanungskosten 6000 Euro). Ein stark baufälliges Gebäude war dort im vergangenen Jahr abgerissen worden. Die nun gewonnene Freifläche soll umstrukturiert und als Dorfplatz angelegt werden. Dazu wird ein Pavillon errichtet und die Freifläche wird neu angelegt. Die Zuwendung dient der Planung für den Pavillon. Es ist vorgesehen, gut erhaltene Hölzer des abgebrochenen Gebäudes im Pavillon zu verbauen und damit einen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten.
Über die Freifläche gibt es jetzt wieder einen direkten Zugang zum Backhaus, daher kann künftig auch die Tradition des Backens wieder gestärkt werden. „Der neue Dorfplatz mit Pavillon soll als Treffpunkt für Jung und Alt und als Veranstaltungsort für Feste dienen. Die neu gestaltete Fläche wird zudem den Ortskern des Dorfes städtebaulich aufwerten“, betont der Erste Kreisbeigeordnete.
Und schließlich gibt es 8500 Euro für die Planung eines Anbaus, der als Trachtenkammer genutzt werden soll (Gesamtplanungskosten 10.000 Euro). Hintergrund: Die derzeitige Trachtenkammer des Schlitzerländer Trachten- und Volkstanzkreises ist restlos überfüllt, eine fachgerechte Lagerung der wertvollen Trachten ist gar nicht mehr möglich.
Deshalb soll ein Anbau errichtet werden, um mehr Platz zu schaffen. „Eine größere Trachtenkammer ist für den Erhalt des Vereins und der Traditionen von großer Bedeutung. Durch die Erweiterung der Trachtenkammer wird eine fachgerechte Lagerung der handgearbeiteten Kleidungsstücke möglich, sodass diese und die Trachtenkultur erhalten bleiben können“, so der Erste Kreisbeigeordnete abschließend.
Hintergrund:
Die Stadt Schlitz wurde im August 2017 in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen. Nach einer zweijährigen Konzeptphase konnten im Sommer 2019 die ersten Projekte bewilligt werden. Bisher erhielt die Stadt Schlitz zehn Zuwendungsbescheide für Dienstleistungen und Planungsleistungen und sechs Zuwendungsbescheide für investive ortsteilbezogene Vorhaben, sowie einen Zuwendungsbescheid für ein gesamtkommunales investives Vorhaben.
Die zahlreichen Förderanträge machen deutlich, dass die Dorfentwicklung in Schlitz sehr gut angenommen wird und die beteiligten Akteure im Schlitzerland ein hohes Engagement aufweisen. Auch die Privatförderung wird in Schlitz sehr gut genutzt.
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