Die Ampel-Koalition hat die Chance, zumindest im nationalen Rahmen einige wichtige Reformen anzustoßen. Doch mit dem ersten Gesetzgebungsverfahren, dem sogenannten Chancenaufenthaltsrecht, werden dringend notwendige Verbesserungen für geflüchtete Kinder und Jugendliche verschleppt. »Ankündigungen aus dem Koalitionsvertrag wie die Erleichterungen beim Familiennachzug finden sich in dem Gesetzentwurf nicht wieder. Auch wenn einige Erleichterungen beim Bleiberecht die Situation von langjährig Geduldeten verbessern, fehlen wichtige Regelungen zum Familiennachzug oder zum Verbot für Abschiebehaft für Minderjährige, die diesen direkt helfen könnten«, erläutert Sophia Eckert, Kinderrechtsexpertin von terre des hommes.
Ferner appelliert terre des hommes an die Bundesregierung, sich der Menschen anzunehmen, die vor den Taliban aus Afghanistan in die Nachbarländer fliehen mussten. »Uns liegen Fälle von Minderjährigen vor, bei denen sich die Aufnahme aus Pakistan massiv verzögert. Um zu verhindern, dass Familien auseinandergerissen werden oder lange Zeit voneinander getrennt leben müssen, müssen die Kriterien für den Familiennachzug unbedingt weitergefasst werden«, so Sophia Eckert.
Die Kinderrechtsorganisation terre des hommes setzt sich weltweit für die Rechte geflüchteter Kinder und Jugendlicher ein. terre des hommes unterstützt Projekte von Partnerorganisationen zur Selbstorganisation geflüchteter Minderjähriger, zur psychosozialen Versorgung oder zur Verbesserung ihrer Unterbringungssituation. Daneben setzt sich terre des hommes auf politischer Ebene für die Durchsetzung der Vorgaben der UN-Kinderrechtskonvention gegenüber Bundesregierung, Europäischer Union und Vereinten Nationen ein.
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