LG Electronics stellt Wachstumspläne in Deutschland vor

LG Electronics konnte im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung um annähernd 22 Prozent im Bereich Haushaltsgeräte und eine Steigerung von 31 Prozent beim Home Entertainment erzielen. Die Zielsetzungen des Unternehmens gehen darüber hinaus. LG Electronics will weiter wachsen und vor allem die Spitze des Fernsehmarktes erobern, berichtete Frank Hecker, Director Supply Chain Management bei LG Electronics Deutschland GmbH, beim Aircargo Club Deutschland. Der TV-Markt erzielte in 2021 einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro, davon allein 1,2 Milliarden Euro bei der Media Saturn Holding (MSH). Rund 32 Prozent des Umsatzes bei MSH gehen auf LG Produkte zurück. Das Unternehmen gilt als Innovationstreiber und setzt im Bereich Fernseher auf die OLED-Technologie, mit der sie bereits vier Mal in Folge den Testsieg bei der Stiftung Warentest geholt haben.

Neben der innovativen OLED-Technologie soll vor allem die Logistik dabei helfen, die ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen. „Die Elektronikbranche entwickelt sich dynamisch und bringt eine Vielzahl innovativer Ideen auf den Weg. In dem Bereich herrscht ein hoher Konkurrenz- und Kostendruck. Darüber hinaus stellen Endkunden sehr hohe Anforderungen an Artikelvielfalt, Lieferzeiten und Service. Die Logistik ist ein wichtiger Stellhebel, um den hohen Leistungsanforderungen gerecht zu werden, Kostensenkungspotenziale zu realisieren und eine gut funktionierende Lieferkette zu gewährleisten“, sagte Frank Hecker beim ACD.

Das Frachtvolumen bei LG hat in den letzten zwei Jahren einen ordentlichen Wachstumsschub hingelegt. Im Vergleich zu 2019 wuchs das Volumen um 25 Prozent und 2021 um 35 Prozent auf 666.241 Kubikmeter. Neben den enormen Frachtmengen, die durch das aktionsgetriebene Geschäft an Tagen wie dem Black Friday saisonal stark anwachsen können, besteht eine weitere Herausforderung in den Maßen der Produkte. So übersteigen beispielsweise 65 Zoll Fernseher das übliche Palettenmaß, sodass der ohnehin knappe Frachtraum nicht optimal genutzt werden kann.

Die intelligenten Konsumgüter wie Fernseher, Soundbars, Kühlschränke oder Waschmaschinen von LG Electronics werden in den Produktionsstätten in Ostasien gefertigt. Von dort werden die Produkte unter anderem für den deutschen Markt per Schiff über den Hafen Danzig ins Verteilerzentrum in der Nähe von Breslau in Polen transportiert. Das Verteilerzentrum besteht aus zwei großen Lagerhallen für Sendungen nach West- und Zentraleuropa mit einer Gesamtgröße von annähernd 48.000 Quadratmetern. Durch die knappen Frachtkapazitäten und die Containerstaus kommt es im Seeverkehr jedoch zu Lieferverzögerungen, sodass auch Luftfracht immer bedeutender für Unternehmen wie LG wird.

Dies bestätigt auch Prof. Christopher Stoller, Präsident des Aircargo Club Deutschland: „Elektronikprodukte wie von LG Electronics gehören nicht zu den Gütern, die klassischerweise per Luftfracht transportiert werden. Doch durch die angespannten Lieferketten und Kapazitäten im Seefrachtbereich nimmt auch die Bedeutung der Luftfracht für diese Branche zu. Vor allem die Schnelligkeit ist hier ein großer Vorteil, um die Produkte rechtzeitig beim Kunden auszuliefern.“

Um den enormen Transportmengen gerecht zu werden und die Lieferketten aufrecht zu erhalten, hat LG Electronics ein eigenes Verkehrsplanungsteam, sowie eigene Systeme für das Transport-Management und die Lagerverwaltung. Ein für LG Electronics sehr wichtiger Aspekt beim Transport seiner Güter ist die Sicherheit der Ware und deren termingerechte und exakt auftragsgemäße Lieferung. Aus diesem Grund prüft der Elektronikhersteller regelmäßig und gemeinsam mit seinen Transportunternehmen wie DB Schenker oder der Raben Group, wo die Prozesse weiter optimiert werden können. Hierbei helfen auch Echtzeitdaten-Tools wie Tracking, regelmäßige Aktualisierungen des Transportstatus oder digitale Zustellnachweise.