Es kann immer nur einer gewinnen. Das wiederum kann er nur mit Hilfe anderer schaffen. Der Radsport wirft seine Protagonisten zurück auf ein klassisches menschliches Dilemma: Sprintet man weg oder hilft man seinem Anführer? Wie gelingt der Ausgleich zwischen persönlichem Erfolg und dem Wohlergehen der Gruppe, der man angehört? Wann entscheidet man sich für sich selbst, wann für das Kollektiv? Wann sollte man egoistisch handeln, wann altruistisch? Für den erfolgreichen Radprofi und studierten Philosophen Guillaume Martin gehört die Beschäftigung mit solchen Fragen seit Jahren zum (Renn-)Alltag. Als Kapitän seines Rennstalls Cofidis hat der Tour-de-France-Achte von 2021 und Bergkönig der Vuelta 2020 gelernt, wie er sich im Peloton zu bewegen hat, einem streng hierarchischen Universum, geprägt von Machtspielen, Koalitionen auf Zeit und gegenseitiger Hilfe, in dem alle Triebe sich verschärfen und man dennoch irgendwie miteinander auskommen muss.
Und so formuliert der französische Radrennfahrer, der sich durch seine Erzählung »Sokrates auf dem Rennrad« und als Kolumnist von Le Monde einen Namen als »Velosoph« gemacht hat, nun anhand des Radrennmilieus eine Philosophie des Einzelnen in der Gruppe – und findet dabei Antworten auf hochaktuelle Fragen, die weit über den Sport hinausreichen. Guillaume Martins zweites Buch ist ein Plädoyer für einen authentischen Egoismus und den Bruch mit lähmenden Konventionen. Eine kluge, couragierte, aus dem Rahmen fallende Streitschrift eines Autors, auf den diese Attribute ebenso zutreffen.
»Die Gesellschaft des Pelotons – Eine Philosophie des Einzelnen in der Gruppe« wurde von Christoph Sanders übersetzt, erscheint im Covadonga Verlag, Bielefeld, und kostet 16,80 Euro [D].
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Zuletzt erschienen: Dave Walker: »Von A nach B – Ein Cartoon-Ratgeber für die Fortbewegung mit dem Fahrrad« (März 2022) / David Misch: »1000/24 – Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag« (Dezember 2021) / Andreas Beune: »299 schlaue Dinge über Sport, die jedes Kind wissen sollte« (November 2021) / Jan Heine: »Ein Rad für alles – Die Allroad-Bike-Revolution« (Juli 2021) / Geraint Thomas: »Radsportberge und wie ich sie sah« (Juni 2021) / Walter Jungwirth: »Tausend Kilometer Süden [TB]« (Mai 2021) / Harry Pearson: »Quer durch Flandern« (März 2021) / Guillaume Martin: »Sokrates auf dem Rennrad – Eine Tour de France der Philosophen« (Februar 2021). // In Vorbereitung: Daniel Dencik: »Radsportherz« (Juni 2022) / Tim Moore: »Vuelta Skelter – Ein Mann, ein Rad und eine denkwürdige Spanien-Rundfahrt« (August 2022).
Die Lust am schnellen Radfahren. Abenteuer auf zwei schmalen Reifen. Die Faszination und die Geschichte(n) großer Rennen, legendärer Anstiege und bildschöner Rennräder. Die wundersame Welt des Profiradsports. Die Geheimnisse bekannter Rennfahrer und das Geheimnis erfolgreichen Trainings. Das sind die Themen, auf die der Covadonga Verlag seit seiner Gründung im Jahr 2002 sein Augenmerk legt. Zu den Autoren zählen u. a. Dino Buzzati, Thomas Dekker, Laurent Fignon, Renate Franz, Joe Friel, Phil Gaimon, Hannah Grant, Jan Heine, Paul Kimmage, Philipp Köster, Tim Krabbé, Albert Londres, Benjo Maso, Guillaume Martin, David Millar, Tim Moore, Hennes Roth, Geraint Thomas, Lidewey van Noord, Jonathan Vaughters, die Velominati, Peter Winnen und Gianluca Zaghi. Radfahrer von Welt- und Kreisklasse, die dem Radsport eine literarische Stimme verleihen. Ausnahmeerscheinungen im Peloton. Radprofis, die anecken. Preisgekrönte Schriftsteller mit einem Faible für Radsport und Rennräder. Legendäre Reporter und große Humoristen. Die originellsten Chronisten der Jedermann-Szene. Internationale Koryphäen in Fragen Training, Fahrradtechnik und -restaurierung … Sie alle schreiben für Covadonga. Meist über den Radsport, manchmal auch über seine nahen Verwandten. Mehr unter: www.covadonga.de
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