Der Nettoumsatz der Geberit Gruppe nahm im ersten Quartal 2022 um 7,8% auf CHF 980 Mio. zu. Dieser Anstieg war durch negative Währungseffekte in Höhe von CHF 48 Mio. beeinträchtigt, was den Nettoumsatz um 5,2% reduzierte. Bereinigt um Währungseffekte resultierte deshalb eine deutliche Zunahme von 13,0%, womit das Wachstumstempo im Vergleich zum zweiten Halbjahr des Vorjahres trotz einer starken Vergleichsbasis nochmals deutlich gesteigert werden konnte. Dieses wiederum deutlich über dem normalen Niveau liegende Wachstum war auf Verkaufspreiserhöhungen, die rund die Hälfte zum Umsatzwachstum beitrugen, und auf positive Volumeneffekte zurückzuführen. Die positiven Volumeneffekte sind durch die nach wie vor starke Nachfrage in der Bauindustrie und durch Vorzieheffekte im Hinblick auf weitere anstehende Preiserhöhungen begründet. Trotz erheblichen Herausforderungen in den Lieferketten ist es auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 gelungen, die Verfügbarkeit der Produkte grossmehrheitlich sicherzustellen.
Währungsbereinigt legte der Nettoumsatz in Europa um 13,0%, in Fernost/Pazifik um 20,2%, in Nahost/Afrika um 14,9% und in Amerika um 4,5% zu. Der Krieg in der Ukraine hatte im ersten Quartal keinen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung. Bei den Produktbereichen stiegen die Rohrleitungssysteme um 19,3%, die Installations- und Spülsysteme um 14,4% und die Badezimmersysteme um 5,5%.
Die massiv angestiegenen Preise bei den Rohmaterialien (währungsbereinigt +24% im Vergleich zur Vorjahresperiode), der Energie (+94%) und beim Transport konnten teilweise durch Verkaufspreiserhöhungen kompensiert werden. Die Resultate waren zudem durch negative Währungseffekte und tarifbedingt angestiegene Personalkosten belastet. Im ersten Quartal 2022 konnten die Ergebnisse, in lokalen Währungen betrachtet, auf allen Stufen gesteigert werden. Hingegen fielen die Ergebnisse in Schweizer Franken aufgrund von negativen Währungseffekten tiefer aus. Der operative Cashflow (EBITDA) sank um 3,7% auf CHF 303 Mio., was einer EBITDA-Marge auf einem nach wie vor sehr erfreulichen Niveau von 30,9% (Vorjahr 34,6%) entspricht. Bereinigt um negative Fremdwährungseffekte konnte beim EBITDA eine Zunahme von 2,5% erreicht werden. Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 5,0% auf CHF 263 Mio., was einer EBITMarge von 26,8% (Vorjahr 30,4%) entspricht. Der Rückgang bei den operativen Ergebnissen und ein Finanzergebnis auf Vorjahresniveau führten zu einer Abnahme beim Nettoergebnis um 5,3% auf CHF 220 Mio., entsprechend einer Nettoumsatzrendite von 22,5% (Vorjahr 25,6%). Im Vergleich dazu nahm der Gewinn je Aktie aufgrund der positiven Effekte des Aktienrückkaufprogramms unterproportional um 3,7% auf CHF 6.29 ab; in lokalen Währungen stieg der Gewinn je Aktie dagegen um 3,7%.
Die Einschätzungen für das laufende Jahr haben sich seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Gesamtjahr 2021 im vergangenen März nicht wesentlich verändert. Die Nachfrage in der Bauindustrie ist weiterhin stark, sowohl im Wohnungs- und im gewerblichen Bau wie auch im Neubau und im Renovationsbereich. Die erheblich gestiegenen geopolitischen Risiken sowie die nach wie vor bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die COVID-19-Pandemie machen einen Ausblick allerdings sehr schwierig, weshalb zu diesem Zeitpunkt darauf verzichtet wird. Insbesondere die Risiken in den Lieferketten haben sich seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine deutlich verschärft, was zu einem nochmals beschleunigten Anstieg der Rohmaterialpreise führen wird. Die für Geberit relevanten Rohmaterialpreise dürften im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal 2022 mit rund 10% deutlich stärker als in den Vorquartalen ansteigen. Aufgrund der beispiellosen Kosteninflation werden die Verkaufspreise per Mitte Jahr deutlich angehoben.
Des Weiteren hat der Verwaltungsrat auf der Basis des sehr gesunden finanziellen Fundaments beschlossen, im Rahmen eines über maximal zwei Jahre laufenden neuen Aktienrückkaufprogramms Aktien im Betrag von maximal CHF 650 Mio. zurückzukaufen. Das Programm soll nach Abschluss des gegenwärtig noch laufenden Programms spätestens im dritten Quartal gestartet werden.
Das Management ist nach wie vor überzeugt, für die aktuellen Herausforderungen sehr gut gerüstet und positioniert zu sein und damit gestärkt aus diesem von hohen Unsicherheiten und Risiken geprägten Umfeld hervorzugehen.
Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte. Geberit verfügt in den meisten Ländern Europas über eine starke lokale Präsenz und kann dadurch sowohl auf dem Gebiet der Sanitärtechnik als auch im Bereich der Badezimmerkeramiken einzigartige Mehrwerte bieten. Die Fertigungskapazitäten umfassen 26 Produktionswerke, davon 4 in Übersee. Der Konzernhauptsitz befindet sich in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Mit rund 12’000 Mitarbeitenden in rund 50 Ländern erzielte Geberit 2021 einen Nettoumsatz von CHF 3,5 Milliarden. Die Geberit Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und seit 2012 Bestandteil des SMI (Swiss Market Index).
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