Oliver Hermes legt Vorsitz des Ost-Ausschusses nieder

  • Konzentration auf eigene Unternehmensgruppe in ökonomischer „Zeitenwende“
  • Stellvertretende Vorsitzende Claas-Mühlhäuser dankt Hermes für sein Engagement
  • „Wichtige Weichen für die Zukunft des Ost-Ausschusses gestellt“

Oliver Hermes legt mit Wirkung zum 1. Juni 2019 sein Amt als Ost-Ausschuss-Vorsitzender nieder. Hermes war seit September 2018 Vorsitzender der größten Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft. „In der Ausübung meines Ehrenamtes war ich in den letzten drei Jahren in der Verantwortung, die Interessen von über 300 Mitgliedsunternehmen in 29 Partnerländern in Mittel- und Osteuropa zu vertreten“, sagt Hermes, der Vorstandsvorsitzende und CEO der Wilo Gruppe ist. „Nicht nur geopolitisch, sondern auch ökonomisch stehen Unternehmen vor einer Zeitenwende. Die weltweit eng verwobenen Wertschöpfungsketten entflechten sich mit zunehmender Geschwindigkeit und werden regionaler bzw. lokaler. In der Zukunft sehe ich es deshalb als meine höchste Priorität an, den erfolgreichen Kurs meiner Unternehmensgruppe fortzusetzen und mich hierauf zu konzentrieren. Dies erfordert meine ganze Kraft und Energie.“

Die Stellvertretende Vorsitzende des Ost-Ausschusses Cathrina Claas-Mühlhäuser dankt Hermes für sein großes Engagement: „Oliver Hermes ist es in seiner Amtszeit gelungen, die Interessen des Mittelstands noch stärker in die Arbeit des Ost-Ausschusses zu integrieren. Er hat den Verband mit einer klugen Digitalisierungsstrategie hervorragend durch die Corona-Zeit geführt. Ein starker neuer Akzent wurde in seiner Amtszeit auf Klimaschutz und den europäischen Green Deal gesetzt.“ Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den Nachwirkungen der Corona-Krise stehe die gesamte deutsche Wirtschaft nun vor einer neuen, großen Herausforderung, die viel Kraft kosten wird. „Dass sich Oliver Hermes stärker auf sein Unternehmen konzentriert, ist nur zu verständlich“, sagt Claas-Mühlhäuser. Oliver Hermes habe wichtige Weichen für die Zukunft des Ost-Ausschusses gestellt, der dieses Jahr sein 70-jähriges Jubiläum feiert. „Wir hoffen sehr, dass er sich in die anstehenden Strategiediskussionen aktiv einbringen wird“, sagt Claas.

In der knapp dreijährigen Amtszeit von Oliver Hermes wurden mit den Arbeitskreisen Energie und Nachhaltigkeit sowie Fachkräftesicherung zwei neue Gremien eingerichtet, die sich mit zentralen Zukunftsthemen für die deutsche Wirtschaft beschäftigen. Insgesamt hat der Ost-Ausschuss damit 13 Länder- und Branchenarbeitskreise. Zu den Höhepunkten der Amtszeit von Hermes gehört der virtuelle Neujahrsempfang 2021 mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Vereinbarung einer deutsch-ukrainischen Digitalpartnerschaft mit dem ukrainischen Premierminister Denis Schmyhal im März 2021, die Jahresveranstaltung mit dem polnischen Premier Mateusz Morawiecki als Gastredner im Juni 2021 und die Teilnahme am virtuellen Wirtschaftsforum zum Westlichen Balkan mit dem damaligen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Juni 2021. Daneben gab es hochrangige Treffen mit dem kasachischen Präsidenten Kassim-Schomart Tokajew im Dezember 2019. Ende 2020 wurde das Deutsch-Russische Jahr der wirtschaftlichen Entwicklung und Nachhaltigkeit gestartet, das der Ost-Ausschuss im Auftrag des Auswärtigem Amts wirtschaftsseitig betreute. Zudem wurde ein deutsch-russischer Unternehmerrat gegründet.

Russland gehört wie auch die Ukraine zu den 29 Ländern, die der Ost-Ausschuss schwerpunktmäßig betreut. „Als Unternehmer und auch persönlich verurteile ich den Krieg gegen die Ukraine auf das Schärfste“, sagt Hermes. „Ich bin dennoch der Auffassung, dass gegenseitige ökonomische Abhängigkeiten und Verflechtungen grundsätzlich und gerade in geopolitischen Konfliktsituationen, die Kompromissbereitschaft erhöhen und potenziell zur Deeskalation beitragen. In diesem Sinne kündigt Hermes an, sich weiterhin gegen eine „Entkopplung von Lieferketten“ und für eine „verantwortungsvolle Koexistenz“ verschiedener politischer Systeme einzusetzen.

Der Ost-Ausschuss wird den neuen Vorsitzenden im Rahmen seiner Jahresmitgliederversammlung am 8. Juni in Berlin wählen. An die Mitgliederversammlung schließt sich ein Empfang an, zu dem der tschechische Premierminister Petr Fiala als Keynote-Speaker erwartet wird.

Über den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (gegründet 1952) fördert die deutsche Wirtschaft in den 29 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens. Der deutsche Osthandel steht insgesamt für rund ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels und ist damit bedeutender als der Handel mit den USA und China zusammen. Der Ost Ausschuss hat rund 350 Mitgliedsunternehmen und -verbände und wird von sechs Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft – BDI, BGA, Bankenverband, DIHK, GDV und ZDH – getragen.

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