8,5 Millionen an Diabetes mellitus erkrankte Menschen leben in Deutschland. Von den jährlich insgesamt bis zu 50.000 Amputationen der unteren Extremitäten in Deutschland entfallen bis zu zwei Drittel auf Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom. Nur 38 Prozent – nur gut ein Drittel – aller Patienten mit DFS erhalten vor einer Amputation eine adäquate Überprüfung, so die Deutsche Diabetes Gesellschaft. Der Grund für die hohe Amputationsrate: Bei Diabetikern funktioniert das Alarmsystem nicht mehr, das den Menschen auf Wunden hinweist – der Schmerz. Zudem entstehen Wunden leichter, da die Schutzfunktion der Haut und der Heilungsprozess durch die Stoffwechselerkrankung gestört ist. Wer Wunden und damit Amputationen vermeiden will, darf sich keine Fehler bei der Fußversorgung erlauben und muss fit in der Einlagenversorgung sein, lautete das Fazit der Experten am Tag der Technischen Orthopädie.
Tiefe Fachkenntnisse verlangt ebenfalls die Versorgung des Hohlfußes – und auch Sportler mit gesundem Fuß sind vor Überlastungsschäden nicht gefeit, so die Experten.
Ein spezieller Fokus wurde in Baden-Baden auf die Möglichkeiten und Grenzen digitaler Versorgungstechniken gelegt. Das interdisziplinär aufgesetzte Programm, wurde vom Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik, der Vereinigung Technische Orthopädie und der Initiative ’93 veranstaltet.
Vorträge und Seminare waren gut besucht und die Rückmeldungen erneut sehr positiv. Auch im nächsten Jahr werden daher die Fachgesellschaften in Kooperation mit der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) einen „Tag der Technischen Orthopädie“ anbieten.
Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) vertritt als Spitzenverband des orthopädietechnischen Handwerks etwa 2.500 Sanitätshäuser und orthopädietechnische Werkstätten mit mehr als 40.000 Beschäftigten. Jährlich versorgen die angeschlossenen Häuser mehr als 25 Millionen Patienten mit Hilfsmitteln. Der BIV-OT steht in der Verantwortung des deutschen Gesundheitswesens und engagiert sich für die Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der Versorgungsformen.
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