Polstermöbelpflege nach der Heizperiode

In immer mehr Haushalten geht gerade die Heizperiode zu Ende. Laut der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) ist das die richtige Zeit, um die Oberflächen der heimischen Polstermöbel zu pflegen: „Natürliche und synthetische Leder und Stoffe sollten über die regelmäßige Reinigung mit Staubsauger oder Staubwedel hinaus ein- bis zweimal pro Jahr mit einem passenden Pflegepräparat behandelt werden, damit die Möbeloberfläche schön und geschützt bleibt“, sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning. Die halbjährliche Pflege vor und nach der Heizperiode sei insbesondere bei empfindlichen Lederarten sinnvoll, um die Oberfläche vor dem Austrocknen, Aushärten und Ausbleichen sowie schlimmstenfalls vor Rissen und Brüchen zu schützen.

Das Wichtigste bei der Polstermöbelpflege ist, dass Bezugsmaterial und Pflegeprodukt ausdrücklich füreinander bestimmt sind. Denn selbst ein vermeintlich universelles Präparat für Glattleder muss nicht für jede Glattlederoberfläche geeignet sein: Hochwertige naturbelassene Anilinleder etwa benötigen fetthaltigere Pflegekomponenten, Imprägnierung und Lichtschutz. Pigmentierte Glattleder hingegen verlangen nach mehr Feuchtigkeit und weniger Rückfettung. Für Rauleder sind fettige Ledercremes generell ungeeignet. Sie brauchen spezielle fettfreie Pflegesprays, die den individuellen Charakter des Leders erhalten und betonen. „Das A und O vor der Möbelpflege sind die Empfehlungen des Möbelherstellers. Wer sich an dessen Hinweise hält, ist auf der sicheren Seite“, so Winning.

Etwa einmal pro Monat und auch immer vor dem Auftragen von Pflegepräparaten sollten Polstermöbel gereinigt werden. Staub und Krümel lassen sich mit einem Staubwedel oder vorsichtig mit einem Staubsauger und Polsterdüse bei maximal 500 Watt entfernen. Glattlederoberflächen können danach mit einem leicht angefeuchteten Ledertuch abgewischt werden. Dafür am besten destilliertes Wasser und milde Neutralseife verwenden. Abschließend alle Seifenrückstände mit destilliertem Wasser entfernen, damit keine Rückstände oder Kalkflecken sichtbar werden. Rau- und Nubukleder können großflächig, aber sparsam mit alkalifreier Naturseife und destilliertem Wasser gereinigt sowie an stärker benutzten Stellen mit einer Raulederbürste leicht aufgeraut werden. Wichtig zu wissen: Viele hochwertige und zum Teil empfindliche Möbeloberflächen erhalten, wenn es der Kunde wünscht, einen Fleckschutz. Diese Imprägnierung lässt im Lauf der Zeit nach und muss nach einer umfassenden Reinigung in der Regel vom Fachmann wiederholt bzw. mit dem richtigen Pflegepräparat bestmöglich in Eigenregie aufgefrischt werden.

Das beste Pflegeergebnis bei Textilbezügen verspricht ein leicht angefeuchtetes Fensterleder, mit dem der Stoff vorsichtig in Strichrichtung aufgefrischt wird. Um Kalkrändern vorzubeugen, kann das Ledertuch mit destilliertem Wasser statt Leitungswasser angefeuchtet werden. Ergänzend sind Natur- oder Neutralseife oder auch der lauwarme Schaum eines Feinwaschmittels geeignet. Jeglicher Zusatz sollte nach dem Shampoonieren rückstandslos mit destilliertem Wasser von den Bezügen aufgenommen werden. Nach der Pflege sollten Sessel und Sofas unabhängig vom Bezugstoff in Ruhe trocknen.

„Wer sich unsicher ist, sollte die Oberfläche zunächst an einer unauffälligen Stelle behandeln und wieder vollständig trocknen lassen, um das Ergebnis der vermeintlichen Pflege festzustellen“, rät Winning. Im Zweifelsfall sei bei vielen Materialien, wie zum Beispiel auch bei Kunstleder, destilliertes Wasser, eine milde Naturseifenlösung und ein behutsames Vorgehen mit einem weichen Tuch der richtige Weg, sofern nicht die Pflegehinweise des Herstellers ausdrücklich etwas anderes empfehlen.

Über den Deutsche Gütegemeinschaft Möbel e.V.

Seit 1963 verpflichten sich Möbelhersteller und Zulieferbetriebe freiwillig zur Einhaltung der insgesamt hohen DGM-Qualitätsstandards. Die Anforderungen leiten sich aus den Güte- und Prüfbestimmungen des „Goldenen M“, RAL-GZ 430, ab. Diese garantieren dem Nutzer von zertifizierten Möbeln deren Langlebigkeit und einwandfreie Funktion, sowie Sicherheit, Gesundheit und Umweltverträglichkeit. All diese Faktoren werden in unabhängigen Laboren geprüft und sichergestellt. Inzwischen umfasst die DGM mehr als 130 Mitglieder aus dem In- und Ausland.

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