Bis vor kurzem wurden die Prognosen zum globalen Umfeld hauptsächlich durch die Erholung von den negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geprägt. Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine haben sich die globalen Rahmenbedingungen jedoch verändert. Deshalb geht BAK Economics für das laufende und das kommende Jahr von einem globalen BIP-Wachstum aus, das 0.6 Prozentpunkte bzw. 0.4 Prozentpunkte unterhalb der bisherigen Prognose vom Herbst 2021 liegt. Auch die Prognose für das Schweizer Wirtschaftswachstum musste nach unten korrigieren werden: für das Jahr 2022 rechnet das Institut mit einem BIP-Zuwachs von 2.6%. Trotz allem bleibt der Wachstumsausblick für das laufende Jahr insgesamt überdurchschnittlich gut.
Schwyzer BIP unter dem schweizerischen Durchschnitt
Die Schwyzer Wirtschaft hat 2021 zu einer ausgeprägten Erholung von der Covid-19-Pandemie ausgeholt. Über die Hälfte des Wachstums stammt vom verarbeitenden Gewerbe, wobei die Hersteller von Metallerzeugnissen und die Maschinenindustrie die wichtigsten Beiträge lieferten. Allerdings fehlen im Vergleich zur Gesamtschweiz grosse dynamische Branchen wie die Pharma- und die Uhrenindustrie. Deshalb liegt das Schwyzer BIP unter dem schweizerischen Durchschnitt.
Investitionsgüter und Bauwirtschaft unterstützen das Wachstum kräftig
Im laufenden Jahr geht die Erholung von der Pandemie weiter. Allerdings wird diese auch im Kanton Schwyz vom Krieg in der Ukraine gebremst. Aus diesem Grund mussten BAK Economics die Wachstumsaussichten für verschiedenste Branchen korrigieren. Vor allem die deutlich höheren Energie- und Rohstoffpreise sowie die Probleme mit unterbrochenen Lieferketten hemmen die wirtschaftliche Dynamik. Unter dem Strich wird die Schwyzer Wirtschaft trotzdem ein solides Wachstum von 1.9% erzielen. Die wichtigsten Beiträge zum Wachstum kommen aus der Bauwirtschaft und der Investitionsgüterindustrie. Im Dienstleistungsbereich werden die Informations- und Kommunikationsbranchen sowie der öffentliche Sektor Impulse geben können.
Positive Signale vom Arbeitsmarkt
Im letzten Jahr wurden im Kanton Schwyz neue Stellen geschaffen. Auch die Arbeitslosenquote reduzierte sich kontinuierlich und liegt seit Dezember 2021 sogar unter dem Vorkrisenwert. Im laufenden Jahr kann mit einer kräftig wachsenden Beschäftigungszahl gerechnet werden. Analog zur Wertschöpfung kommen die wichtigsten Impulse am Arbeitsmarkt aus dem Bau, der Investitionsgüterindustrie und dem öffentlichen Sektor. Die momentanen Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine dürften sich erst mit einer Verzögerung auf den Arbeitsmarkt auswirken.
Beilage
Schwyzer Wirtschaftsprognose Frühling 2022
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