Pro Natura sagt JA zur Initiative gegen Massentierhaltung

Der Delegiertenrat von Pro Natura hat heute die JA-Parole zur «Initiative gegen Massentierhaltung» beschlossen. Mit Céline Vara, Ständerätin, Franziska Schumacher und Katiusha Galli wurden zudem drei Frauen aus der Romandie in den Zentralvorstand gewählt.

In der Schweiz werden jährlich rund 1,52 Millionen Kühe, 2.5 Millionen Schweine und 78 Millionen Hühner gehalten. Während der Tierbestand in der Landwirtschaft in den letzten 20 Jahren um fast die Hälfte gestiegen ist, ist die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe um 20 Prozent zurückgegangen. Dass heute pro Betrieb erheblich mehr Tiere gehalten werden, ist nicht nur schlecht für das Tierwohl, sondern auch für Biodiversität und Klima.

Tierbestände und Biodiversitätskrise
Aus der Gülle und dem Mist, welche die 80 Millionen Tiere jährlich produzieren, entsteht Stickstoff, der in die Umwelt gelangt. Dort verschmutzt er die Luft, belastet das Grundwasser und überdüngt die Lebensräume. «Die zu hohen Tierbestände sind damit eine der Hauptursachen der Biodiversitätskrise», betont Pro Natura Präsidentin Ursula Schneider Schüttel. «Um die Biodiversität und damit auch die überlebenswichtigen Funktionen von Boden, Wald und Gewässern zu erhalten, müssen die Tierbestände in der Schweiz deutlich reduziert werden.»

Mit ihrer Forderung nach kleineren Tiergruppen und weniger Tieren pro Hektar bezweckt die Initiative gegen Massentierhaltung genau das. Darüber hinaus fordert sie, dass Tiere artgerechter gehalten werden, und auch importierte tierische Produkte diesen Standards entsprechen müssen. Von den Forderungen betroffen, wären laut Bundesrat nur rund 5% der landwirtschaftlichen Betriebe. Pro Natura empfiehlt deshalb die Initiative gegen Massentierhaltung, über die im September oder November 2022 abgestimmt wird, anzunehmen.

Zusätzliche Frauenpower
Mit dem Eintritt in den Vorstand von Pro Natura verstärkt die Neuenburger Ständerätin Céline Vara ihr grosses Engagement für die Umwelt weiter. Ihre politische Erfahrung wird wertvoll sein, um der grössten Naturschutzorganisation der Schweiz beim Erhalt der Biodiversität zu helfen. Auch in unserem Land ist das Artensterben alarmierend. Die nächsten Jahre werden auf politischer Ebene entscheidend sein, damit aus guten Absichten endlich echte Massnahmen werden. Céline Vara wird ihr Amt am 1. Juli antreten. Sie wird von zwei weiteren neuen Gesichtern begleitet, die an der gleichen Sitzung gewählt wurden: die Gärtnerin Katiusha Galli aus Cortébert (BE

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