Ein Drittel unterschreibt für Verkehrsberuhigung im Kaskel-Kiezblock

Die Bürger:innen-Initiative Kaskel-Kiezblock will die Straßen wieder für Menschen statt für Durchgangsverkehr öffnen. Für die Victoriastadt, wie der Kiez mit rund 4.200 Anwohner:innen auch genannt wird, sind 1.420 gesammelte Unterschriften ein enormer Erfolg. Die Initiative, die bereits 2019 gegründet wurde, war eine der ersten Kiezblock-Bürger:innen-Initiativen von nunmehr 57 Stadtvierteln in der Hauptstadt, die ihren Wohnort vom Durchgangsverkehr befreien wollen. Die Übergabe der Unterschriften an die Vorsteherin der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung findet in Anwesenheit des Bürgermeisters am Mittwoch, den 11. Mai um 17:30 Uhr am Rathaus Lichtenberg statt.

Mit dem Auto in den Kaskelkiez zu fahren und als Anlieger:in dort zu parken, soll auch weiterhin und jederzeit möglich sein. Jedoch wird es die derzeit noch stark genutzten Abkürzungen mit dem Auto durch die mit Kopfsteinen gepflasterten Straßen rund um die Türrschmidt- und Kaskelstraße, auf denen sich während der Hauptverkehrszeiten die Autos stauen, zukünftig nicht mehr geben. "Denn der Kfz-Durchgangsverkehr ist für alle Anwohner:innen, und gerade die vielen Kinder im Kiez, die diese Straßen auf ihrem Kita- oder Schulwegen überqueren müssen, wirklich ein Problem – ganz abgesehen von Lärm und Abgasen", sagt Eckhard Gauterin, einer der Initiatoren der Initiative. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass mehr als ein Drittel der Anwohner:innen die freiwillige Initiative mit ihrer Unterschrift unterstützen.

Martin Schaefer (CDU), der als Stadtrat für den Verkehr in Lichtenberg zuständig ist, hat sich während eines Kiezspaziergangs im Sommer 2020 ein Bild vom Durchgangsverkehr gemacht. Auch er sah Handlungsbedarf. Nicht nur mit Politik und Verwaltung, auch mit Bewohner:innen und Gewerbetreibenden des Kiezes ist die Initiative seit ihrer Gründung mit unterschiedlichen Aktionen immer wieder in den Dialog getreten. "Der Kaskelkiez ist unser gemeinsames Wohnzimmer. Es ist uns wichtig, mit möglichst vielen Bewohner:innen zusammen zu überlegen, wie wir den wertvollen öffentlichen Raum in unserem Kiez nutzen und gestalten wollen", erklärt Kathrin Boerger, die sich schon seit über 15 Jahren für eine Verkehrsberuhigung in und um den Kaskelkiez engagiert. "Deswegen ist eine der Forderungen in unserem Antrag, einen breit angelegten Bürger:innen-Beteiligungsprozess im Kiez durchzuführen, in dem noch mehr Menschen ihre Vorstellungen einbringen und wir eine gemeinsame Vision für die Gestaltung unseres Kiezes entwickeln", ergänzt Jennifer Hansen, die die Initiative mit gegründet hat.

Inzwischen sind zehn Kiezblock-Einwohner:innenanträge in den Bezirken Pankow, Treptow-Köpenick, Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte gestellt und sieben davon bereits durch Bezirksverordnetenversammlungen beschlossen worden. Die Übergabe der 1.420 Unterschriften der Kaskel-Kiezblock-Initiative an die Bezirksverordnetenversammlung stellt den Auftakt für den ersten Kiezblock in Lichtenberg dar, denn mit dem Weitlingkiez und Alt-Lichtenberg stehen bereits die nächsten beiden Initiativen in den Startlöchern.

Die drei Kiezblocks sind Teil der durch Changing Cities unterstützten, berlinweiten Kiezblock-Kampagne.

Weiterführende Links:
Informationen zum Kaskelkiez: https://mitvergnuegen.com/kiez-hoch-drei/kiez-hoch-drei-der-kaskelkiez-in-lichtenberg/ https://www.qiez.de/sonntag-kaskelkiez-ostkreuz-rummelsburg-familien/ Informationen zu Kiezblocks: www.kiezblocks.de Informationen zu Changing Cities e.V.: https://changing-cities.org

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Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

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