Natürlich spielten die Nerven eine große Rolle. Als Yente van Doren auf die letzten Bahnen kam, war alles auf einmal stressiger. „Das ist normal, wenn du in der Führungsgruppe bist“, verriet er später. Dennoch machte es diesen Finaltag der Red Sea Egyptian Classic durchaus schwieriger. Gemeinsam mit dem deutschen Amateur Philipp Katich, der nach zwei Runden in Führung gelegen hatte, war der Belgier auf die dritte und letzte Runde gegangen. Nun warteten drei Spieler bei elf unter Par im Clubhaus. Auch van Doren und Katich lagen bei diesem Ergebnis. Ein Birdie hätte alles verändert, wohl den Sieg gebracht. Allein, es wollte im aufreibenden Finale nicht gelingen.
So standen an diesem letzten Tag des abschließenden fünften Turniers der Pro Golf Tour 2022 in Ägypten fünf Spieler am ersten Abschlag und gingen in die Verlängerung. Dort platzierte van Doren seine Annäherung aus rund 85 Metern 30 Zentimeter neben dem Loch – ein Traumschlag, gleichbedeutend mit dem Sieg. Es ist van Dorens erster Titel auf der Pro Golf Tour und die Belohnung für einen starken Saisonauftakt mit zwei Top-Ten-Ergebnissen.
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„In diesem Jahr läuft es besser, weil ich mich einfach strikt an das Programm halte, das ich mit meinem Trainer vor der Saison definiert habe“, so van Doren, der schon mit vier Jahren den Golfschläger schwang. „Die Routine ist einfach sehr wichtig für mich.“ So wird der 25-Jährige, der in St. Louis, Missouri, studierte, auch sein Ziel für dieses Jahr nicht verändern. „Ich will weiter unter die Top 5 kommen und aufsteigen, nicht mehr und nicht weniger.“
Platz zwei teilen sich Christian Bräunig, Michael Hirmer, Philipp Katich (alle Deutschland) und der Österreicher Felix Schulz. Die Pro Golf Tour zieht nun weiter nach Europa, wo am 27. April bereits die Haugschlag NÖ Open by perfect eagle ansteht. In der Order of Merit führt der Belgier Alan de Bondt, Sieger der Dreamland Pyramids Classic zum Saisonauftakt vor dem Franzosen Victor Veyret und van Doren.
Für ein Highlight der Wochen von Ägypten sorgte der Franzose Carl Bertrand. Dem 22-Jährigen war vor gut drei Wochen bei der Allegria Open bereits ein Hole-in-One gelungen – nun legte er im Golf Club Sokhna nach. Mit einem 6er Eisen lochte er in Runde eins an Bahn 9 zum Ass. Es war bereits sein achtes in seiner jungen Golfer-Karriere, sein fünftes in einem Wettbewerb. „Eigentlich ist das lange Spiel meine Stärke. Aber sicherlich ist es eine Kombination aus Glück und Können, dass es bei mir so oft klappt“, sagte Bertrand nach dem Turnier, das er auf dem geteilten zwölften Rang beendete. Seine Ziele für sein erstes Jahr als Profi auf der Pro Golf Tour? „Ein Sieg – aber noch ein Hole-in-One wäre auch nett.“
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