Die Massaker von Borodjanka und Butscha stehen für grausames und wahlloses Wüten und Morden. Den Ukrainerinnen und Ukrainern, in den Kriegsgebieten oder im eigenen Land und in den Nachbarländern auf der Flucht, sichert Schwartz weiter Gebet und Solidarität zu. Doch auch in Russland sieht er Opfer des derzeitigen Krieges. Er erinnert an die Mütter, Frauen und Kinder, die auch dort um gefallene Soldaten trauern. „Der russischen Militärführung scheinen die einzelnen Menschen in ihren Reihen völlig egal zu sein. Sie lassen die Leichen der Gefallenen einfach zurück oder verbrennen und verscharren sie an Ort und Stelle, statt sie ihren Angehörigen zur würdevollen Beisetzung zu übergeben.“ Der Großteil der getöteten russischen Soldaten, schätzungsweise mittlerweile weit über 10.000, sind sehr junge Männer.
Sorgen macht sich der Renovabis-Hauptgeschäftsführer auch um die langfristen Auswirkungen des russischen Vorgehens „Die Desinformation der russischen Öffentlichkeit, die unerschütterliche Treue des Moskauer Patriarchen zum Machthaber und die Zerstörung der letzten Freiheiten wirft die Beziehungen zu Russland, auch zwischen unseren Zivilgesellschaften und zwischen den Kirchen, um Jahrzehnte zurück und wird diese auf lange Zeit sehr belasten“, stellt Schwartz besorgt fest. Zu den weiteren indirekten Opfern des Krieges zählt er auch die Ärmsten der Armen, wie die von Hunger bedrohten Menschen in Afrika, aber auch die Behinderten, Kinder und alte Menschen in Russland und Belarus. Das Hilfswerk Renovabis konnte in den letzten 30 Jahren an vielen Orten in Russland mit seinen Partnern in sozialen Projekten Menschen in Not helfen und Benachteiligten Perspektive eröffnen. Pfarrer Schwartz möchte trotz allen Leides nicht die Hoffnung verlieren: „Ostern steht für eine unerwartete Wendung nach dem Dunkel des Todes.“ So hofft er auf einen baldigen Waffenstillstand und einen „Befreiungsschlag für die Humanität“.
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