Innovationspreis der Parkinson Stiftung für Dr. Folkerts

Dr. Ann-Kristin Folkerts, Stellvertretende Leiterin der Abteilung Medizinische Psychologie | Neuropsychologie und Gender Studies an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät, ist in Potsdam mit dem Innovationspreis 2022 der Parkinson Stiftung in der Kategorie Versorgungsforschung ausgezeichnet worden. Die Gerontologin erhält den mit 50.000 Euro dotierten Preis als Förderung für eine geplante Studie zum besseren Umgang mit Progredienzängsten bei Morbus Parkinson. Dabei handelt es sich um die Realangst vor dem Fortschreiten einer chronischen Erkrankung. Diese Zukunftssorgen können dysfunktionale Züge annehmen, die die Lebensqualität maßgeblich beeinflussen und therapiebedürftig werden können.

Bisherige Studien zeigen, dass Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson vermehrt unter Krankheitssorgen leiden, die bei vielen ein dysfunktionales und damit behandlungsbedürftiges Ausmaß annehmen können. Allerdings liegen bisher, anders als für andere chronische Erkrankungen, keine Studien vor, welche die Wirksamkeit eines spezifisch auf die Bedürfnisse der Parkinson-Betroffenen ausgerichtetes Interventionsprogramm zum verbesserten Umgang mit Zukunftssorgen untersucht haben. „Wir wissen mittlerweile, dass Progredienzängste in jedem Krankheitsstadium der Parkinson-Erkrankung anzutreffen sind. Was bis dato fehlt ist ein strukturierter therapeutischer Umgang mit diesen Zukunftssorgen“, so Dr. Folkerts.

Hier setzt die geplante Studie an: Es soll ein bestehendes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Behandlungsprogramm, welches bereits für den Einsatz bei Krebs- und Arthritis-Patientinnen und Patienten evaluiert wurde, gemeinsam mit der Zielgruppe adaptiert werden. Anschließend erfolgt eine Wirksamkeitsüberprüfung im Rahmen einer quasi-randomisierten kontrollierten Studie in Kooperation mit dem Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe e.V. in Bonn. Zudem sollen Mechanismen der Wirkungsweise der Progredienzangst-spezifischen Intervention verstanden werden. Hierfür erfolgt eine Prädiktionsanalyse zur Vorhersage des Interventionserfolgs durch soziodemografische, klinische und (neuro-)psychologische Determinanten.

Der Innovationspreis der Parkinson Stiftung prämiert wissenschaftlich fundierte Konzepte mit einem hohen Potenzial, in den kommenden zehn Jahren bahnbrechende Fortschritte in Richtung einer Verzögerung oder Heilung der Parkinson-Krankheit oder deren verbesserter individueller oder struktureller Versorgung zu bewirken.

Die Parkinson Stiftung mit Sitz in Berlin wurde 2019 von der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e. V. gegründet und dient der Förderung von Wissenschaft und Forschung, Lehre, Aus- und Fortbildung in Bezug auf das Parkinson-Syndrom sowie der Verbesserung der medizinischen Versorgung in diesem Bereich.

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