Langfristige Ernährungssicherung funktioniert nur mit intakten Ökosystemen

Morgen beginnt die Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern in Magdeburg. Auf der Agenda stehen die Folgen des Ukraine-Krieges und die Ernährungssicherung. Doch die akute Krise darf den Blick auf massive ökologische Herausforderungen nicht verstellen.

Aktuell erleben wir in Deutschland den wahrscheinlich trockensten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zerstörerische Extremwetterereignisse wie Dürren, Orkane und Flutkatastrophen sind direkte Folge der Klimakrise und werden künftig noch öfter auftreten. Zugleich sind wir mit einem dramatischen Artensterben konfrontiert, auch und gerade in Deutschland. Laut dem Rote-Liste-Zentrum sind beinahe 30 Prozent der hiesigen Insektenarten in ihrem Bestand gefährdet. Der massive Schwund der Insekten ist seit einigen Jahren ins Bewusstsein vorgedrungen.

Angesichts dieser extremen ökologischen Herausforderungen muss die Stabilisierung unserer Ökosysteme bei allen Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft an erster Stelle stehen. Denn nur intakte Ökosysteme sind langfristig in der Lage unsere Ernährung sicherzustellen.

Die Erfahrungen der Dürrejahre 2018 und 2019 haben gezeigt, dass es sich auszahlt, in gesunde Böden und vielfältige Anbausysteme zu investieren. Bei Bio-Betrieben ist der Humusgehalt im Boden im Mittel um etwa ein Viertel höher als bei konventionellen Betrieben. Weil Humus ein hervorragender Wasserspeicher ist, sind Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern besser für die Anpassung an den Klimawandel gerüstet. Der Systemansatz Ökolandbau schützt nachweisbar die Biodiversität und geht einher mit geringeren Tierbeständen.

Deshalb fordert der Bioverband Biokreis, dass trotz akuter Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine die langfristigen Ziele zum Umbau der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit nicht aus dem Blick geraten. Das bedeutet konkret, diejenigen Höfe, die als Bio-Betriebe besonders generationengerecht und krisenfest wirtschaften, zu fördern und finanziell besser zu stellen: Der GAP-Strategieplan muss so ausgeschöpft werden, dass die Bio-Ziele der Länder durch finanzielle Anreize gefördert werden.

Über Biokreis e.V. Verband für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung

Biokreis – aus Liebe zur Natur, zum Tier, zur Region

Der ökologische Anbauverband Biokreis steht seit 1979 für regionale, vertrauensvolle Netzwerke, für Tierwohl und handwerkliche Lebensmittelverarbeitung im Einklang mit der Natur. Unsere Mitglieder sind Akteur*innen aus Landwirtschaft & Imkerei, Verarbeitung & Handel sowie überzeugte Verbraucher*innen. Gemeinsam gestalten wir kreativ und konsequent ökologischen Landbau.

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