- PD Dr. Martin Klietz und PD Dr. Christoph Schrader von der Medizinischen Hochschule Hannover erhalten die mit je 5.000 Euro dotierte Auszeichnung.
- Die Verleihung erfolgt bei der Jubiläumsfeier zum 25. Geburtstag der Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung am 11. April 2022, 18:30 Uhr, im Haus am Dom, Frankfurt am Main.
- Außerdem wird Stephanie Heinze für ihr langjähriges außerordentliches Engagement der Hilde-Ulrichs-Stiftung der Ehrenpreis verliehen.
Am 11. April 2022 wird die Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung mit Geschäftssitz in Frankfurt am Main ein Vierteljahrhundert alt. Fester Bestandteil ihrer Aktivitäten ist die Vergabe des Stiftungspreises alle zwei Jahre – eine inzwischen feste Säule ihres Engagements neben den drei Hauptanliegen, die im Zentrum des Stiftungsengagements stehen: Projekte zu fördern zur Etablierung nicht-medikamentöser Therapieverfahren, sich einzusetzen für eine bessere Pflege und Versorgung an Parkinson Erkrankter sowie eigens auf die Parkinson-Erkrankung zugeschnittene Rehabilitationsmaßnahmen und sportliche Aktivitäten unterstützend zu begleiten.
An eines dieser Hauptaktionsfelder knüpft die Stiftung auch den Hilde-Ulrichs-Preis für Parkinsonforschung, der in diesem Jahr gleich zwei Persönlichkeiten auszeichnen soll: einen zum Thema Forschenden sowie – gleichsam als Kehrseite derselben Medaille – jemanden, der sich im (Klinik-)Alltag vor allem um die Patientenversorgung außerordentlich verdient gemacht hat. Ebenfalls am Tag des Jubiläums, dem 11. April, verleiht die Stiftung den selten vergebenen Ehrenpreis.
Stiftungspreisträger PD Dr. Martin Klietz
Er hat nicht nur zum Thema Patientenversorgung und Versorgungssituation weitgreifend geforscht, sondern ist mit vier bewilligten Projekten der bisher erfolgreichste Antragsteller überhaupt bei der Hilde-Ulrichs-Stiftung: PD Dr. Martin Klietz. In seinem ersten bewilligten Vorhaben beschäftigte er sich mit der „Palliativversorgung von Parkinsonpatienten“ und damit den lange Zeit übersehenen Herausforderungen in der Spätphase der Erkrankung. In einer Anschlussbetrachtung nahm sich Martin Klietz dann dem lange vernachlässigten Thema „Caregiver Burden“ an, dabei insbesondere den Belastungen der betreuenden Angehörigen. Ein drittes Projekt fokussierte dann – ganz praktisch – auf die das Leben von Betroffenen unter Umständen rettende „Notfalldose zur Optimierung der Therapiesicherheit“. Als viertes und bislang letztes Projekt schließlich startete vor Jahresfrist das Vorhaben „Metabolomics bei Parkinsonsyndromen“. Es beschäftigt sich mit der Analyse spezifischer Stoffwechselvorgänge von Parkinsonkranken und fragt nach deren Bedeutung für die Diagnosestellung und Differenzialdiagnostik, berührt damit eines der spannenden heißen Themenfelder der Parkinsonforschung.
Dr. Christian Jung, Kuratoriumsvorsitzender der Hilde-Ulrichs-Stiftung, sagt dazu:„Die Projekte zeichnet nicht nur eine hohe Qualität aus, sondern ebenso, dass und wie der Preisträger bereits bei Antragskonzeption und -einreichung sowie später bei Umsetzung eines Projekts Nachwuchsförderung im besten Sinne betrieben hat, indem er junge wissenschaftliche Kräfte in die Vorhaben vorbildlich einbindet und damit den solcherart früh Geförderten einen eigenen Weg in die Wissenschaft bahnt.“
Stiftungspreisträger PD Dr. Christoph Schrader
Die Hilde-Ulrich-Stiftung hat sich – wie beispielsweise in den Jahren 2019/2020 im Zuge der Initiative „Letzte Ausfahrt Krankenhaus“ – immer wieder massiv eingesetzt für eine Patientenversorgung auf hohem Niveau. Diese sollte eingefasst beziehungsweise untrennbar verbunden sein mit einer wertschätzenden, sorgsamen, zugewandten Nähe, die zugleich stets professionelle Distanz wahrt. Diese Begriffe sind in der Parkinson-Community untrennbar verbunden mit einer Person, die dies über Jahre unter Wahrung hoher Qualität mit viel Wissen über die ganze inhaltliche Breite der Erkrankung hinweg geleistet hat und zu leisten vermag: PD Dr. Christoph Schrader. Vor dem Hintergrund einer eigenen mobilitätseinschränkenden Behinderung und bei sicher noch schwierigeren Rahmensetzungen einer Hochschulklinik, in der zwischenzeitlich drei Jahre lang die Leitung der Neurologischen Klinik und Poliklinik vakant war (was aufgrund dadurch allmählich schwindender Stellen und somit Personalressourcen über die Zeit die Arbeitsbedingungen in der neurologischen und Bewegungsstörungsambulanz zunehmend erschwerte), hat Schrader jahrelang anerkanntermaßen Enormes geleistet, um trotz aller Widrigkeiten eine Versorgung für die Patienten auf hohem Niveau sicherzustellen.
Janine Hein, Vorstandsvorsitzende der Hilde-Ulrichs-Stiftung sagt dazu: „Es zeichnet den Preisträger aus, dass er unter großem persönlichen Einsatz neben der Verantwortung für den stationären Bereich zugleich mehrere Jahre lang zusätzliches Engagement in der Klinik zeigte, indem er Patientinnen und Patienten in der Ambulanz betreute, um so die Bewegungsstörungssprechstunde für an Parkinson Erkrankte auf exzellentem Niveau am Leben zu erhalten.“
Über Morbus Parkinson
Immer mehr Menschen erkranken an „Morbus Parkinson“, inzwischen die am zweithäufigsten auftretende neurodegenerative Störung weltweit. Allein hierzulande sind derzeit mindestens 400.000 Personen erkrankt; die Zahlen steigen rasant. Zehn Prozent der Erkrankten sind bei der Diagnose jünger als 40 Jahre. Parkinson ist eine chronische Erkrankung, die noch nicht heilbar ist. Es sterben Zellen im Gehirn ab, die Dopamin herstellen. Der Dopamin- Mangel führt zu Symptomen wie Zittern, Bewegungseinschränkungen, Muskelkrämpfen etc. Die Ursache für das Absterben der Zellen ist nicht bekannt. Die medikamentöse Therapie beschränkt sich darauf, die Folgen des Dopamin-Mangels zu lindern.
Die Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung wurde über die Jahre zu einer wichtigen Anlaufstelle, bei der Patienten mit Morbus Parkinson eine unabhängige Beratung sowie Informationen zum Umgang mit der Krankheit erhalten. Die Stiftung ist sowohl fördernd als auch operativ tätig und vergibt darüber hinaus jedes zweite Jahr den Forschungspreis sowie unregelmäßig den Ehrenpreis. Sie leistet Aufklärungsarbeit und gibt Rat, wie es gelingen kann, mit der Krankheit möglichst lange mobil zu bleiben und ein eigenständiges Leben zu führen.
Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung
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Telefon: +49 (69) 677780-21
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