Ingelheimer Erklärung der Konferenz der Landessportbünde zur Ukraine

Der Angriff Russlands auf die Ukraine erschüttert seit mehr als drei Wochen die Welt und lässt den Sport dabei nicht aus. Mit tiefer Betroffenheit und Sorge blicken auch Sportverbände und Sportvereine auf das menschliche Leid, auf Todesopfer, auf Verletzte und auf Menschen, die ihr Land verlassen müssen. 

Die Konferenz der Landessportbünde hat sich heute auf ihrer Frühjahrstagung in Ingelheim mit der aktuellen Krise beschäftigt und will ihren solidarischen Teil zur Unterstützung beitragen, indem 

  • die Landessportbünde ihre Integrationsleistungen den aus der Ukraine geflüchteten Menschen anbieten. Dazu gehört beispielsweise das Bundesprogramm „Integration durch Sport“, dessen Umsetzung in der Verantwortung der Landessportbünde liegt. Das Programm hat seine Wurzeln vor mehr als 30 Jahren in der Einbindung von Menschen aus der zerfallenden Sowjetunion als „Sport mit Aussiedlern“. Diese Expertise ist bis heute vorhanden und wird nun intensiv eingesetzt.
     
  • die Landessportbünde den von DOSB und Stiftung Deutscher Sporthilfe eingerichteten Solidarfonds „Sportler helfen Sportlern: Zu Gunsten von ukrainischen Sportlerinnen und Sportlern“ mit 100.000 € unterstützt, um den Geflüchteten das Ankommen in Deutschland zu erleichtern. Mit diesen Mitteln werden konkrete Projekte gefördert, um geflüchtete Athletinnen und Athleten unterzubringen, zu unterstützen und ihnen ihren Sport weiterhin zu ermöglichen.
  • die Landessportbünde, Sportverbände und Sportvereine, die selbst Hilfsaktionen gestartet haben, beratend und koordinierend unterstützen. Sofort nach Beginn des Krieges setzte auch im organisierten Sport eine Welle der Hilfsbereitschaft ein, die sich von der Lieferung von Hilfsgütern bis hin zur Aufnahme von Geflüchteten in Vereins- und Verbandsräumlichkeiten sowie Familien erstreckt.
  • die Landessportbünde mit ihren Versicherern für Geflüchtete einen umfassenden Unfall- und Haftpflichtversicherungsschutz im Sport kostenfrei anbieten.
  • die Landessportbünde auch eigene Räumlichkeiten als Unterkünfte anbieten. Gleichzeitig appelliert die Konferenz der Landessportbünde an die Entscheidungsträger in Ländern und Kommunen, vor der Belegung von Sporthallen für Geflüchtete alle anderen Alternativen in den Blick zu nehmen. Es gibt menschenwürdigere Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete als Sporthallen, vor allem für Frauen und Kinder. Der organisierte Sport will seinen Teil zur Integration so gut wie möglich leisten. Doch Integration braucht Räume – Sporträume sind Integrationsräume!  

Der Sport steht für Völkerverständigung, Frieden und Solidarität. Die Konferenz der Landessportbünde verurteilt jeden Krieg und hofft auf ein schnelles Ende aller Kampfhandlungen. 

BLSV-Präsident Jörg Ammon sagt: „Wir verurteilen den Angriff Russlands auf die Ukraine zutiefst. Gewalt und Krieg haben auf dieser Welt keinen Platz. Wir rufen unsere bayerische Sportfamilie zur Solidarität mit der Ukraine auf und wollen dazu beitragen, den Betroffenen in dieser schweren Zeit zu helfen – sei es durch Spenden oder durch unterstützende Maßnahmen, die bei der Bewältigung des Stroms an Kriegsflüchtlingen momentan auf Bayern zukommen. Um Geflüchteten aus der Ukraine in ihrer schlimmsten Not zu helfen, stellen wir  beispielsweise aktuell in unseren Sportcamps Notunterkünfte für zur Verfügung. Auch damit wollen wir als organisierter Sport unseren Beitrag leisten.“

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