Medartis verzeichnet starkes Umsatzwachstum und steigert seine Margen – wichtige Akquisition zur Beschleunigung des US-Extremitätengeschäfts

 

  • Alle Regionen wuchsen um mehr als 20% (kWk) – 29% Wachstum in den USA und 22% in EMEA
  • Starkes Wachstum führte zu höheren Margen auf allen Ebenen – EBITDA- und EBIT-Margen verbesserten sich um 2,3 und 3,8 Prozentpunkte (PP)
  • Der Reingewinn stieg auf CHF 6,9 Mio. (unverwässertes EPS 0,58) nach einem kleinen Verlust von CHF -0,9 Mio. im Vorjahr
  • Produktportfolio weiter gestärkt und KeriMedical erfolgreich ausgerollt
  • Medartis übernimmt das nicht-börsennotierte Unternehmen Nextremity Solutions Inc., um sein Extremitätengeschäft in den USA zu beschleunigen
  • Die Jahresprognose sieht ein «Umsatzwachstum von rund 20% (kWk)» und eine Verbesserung der EBITDA-Marge um 1 Prozentpunkt vor, exkl. der oben genannten Übernahme

Die Medartis Holding AG (SIX: MED), ein auf die Kopf- und Extremitätenchirurgie spezialisiertes Orthopädieunternehmen, verzeichnete 2021 ein starkes Umsatzwachstum in allen Regionen. Zu konstanten Wechselkursen stieg der Nettoumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 24,8%. Die Region USA verzeichnete ein starkes Wachstum von 28,9%, während die Region Europa, der Nahe Osten und Afrika (EMEA) mit einem Plus von 21,5% fast die Hälfte des Gesamtwachstums beisteuerte. Aufgrund dieses starken Umsatzwachstums konnte das Unternehmen seine EBITDA-Marge um 2,3 Prozentpunkte auf 17,2% verbessern. Medartis gab heute ausserdem die Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Übernahme von Nextremity Solutions Inc. bekannt, einer US-Gesellschaft das orthopädische Lösungen für die Behandlung von Knochenbrüchen und -deformitäten entwickelt und vermarktet. 

Das im Jahr 2010 gegründete und in Privatbesitz befindliche Unternehmen Nextremity Solutions Inc. (NSI) ist ein hoch angesehenes US-amerikanisches MedTech-Unternehmen, das sich auf die Konzeption, Entwicklung und Herstellung indikationsspezifischer Technologien für die Behandlung von Frakturen und Deformitäten der unteren und oberen Extremitäten spezialisiert hat. NSI passt strategisch hervorragend zu Medartis und wird bedeutende neue Wachstumsmöglichkeiten auf dem US-Extremitätenmarkt schaffen. Externen Marktforschungsergebnissen zufolge gehört der USD 5 Mrd. grosse US-amerikanische  Extremitätenmarkt zu den am schnellsten wachsenden Bereichen in der Orthopädie, was auf neue Behandlungskonzepte und demografische Trends zurückzuführen ist.

Mit dieser Akquisition erhält Medartis Zugang zu einem sehr engagierten und erfahrenen F&E-Team, engen Beziehungen zu US-Design-Chirurgen und Meinungsführern der Branche, einer ergänzenden Produktpipeline, einem Patent-Portfolio, Produktinformationen und einer modernen regionalen Produktionsbasis.

Dank der Übernahme wird Medartis in der Lage sein, seine derzeitigen Expansionspläne in den USA weiter zu beschleunigen und auszubauen. Das Unternehmen sieht diese Transaktion als Katalysator für sein Extremitätengeschäft in den USA und möglicherweise in anderen Ländern. Um das Wachstumspotenzial voll auszuschöpfen, wird Medartis USA sein Vertriebsnetz und sein Schulungs- und Ausbildungsangebot erheblich ausbauen. Das nordamerikanische Forschungs- und Entwicklungszentrum wird in Warsaw (Indiana) eingerichtet, wo NSI seinen Sitz hat. NSI hat eine brandneue Produktionsstätte für Instrumente und Implantate gebaut. Die moderne, 6 500 m2 grosse Produktionsfläche ist ausbaufähig und wird zur Deckung des regionalen Marktbedarfs genutzt werden. Dies wird die natürliche Währungsabsicherung des Unternehmens verbessern und Möglichkeiten für Designtransfers bieten.

Erste Produkte mit grossem Umsatzpotenzial sollen Anfang 2023 auf den Markt kommen

Die ersten Produkte mit signifikantem Umsatzpotenzial sollen Anfang 2023 auf den Markt kommen und werden daher keinen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung des Unternehmens für 2022 haben.

Der Gesamtkaufpreis wird sich auf bis zu USD 70 Mio. belaufen. Neben einer anfänglichen Barzahlung von USD 40 Millionen bei Abschluss sieht der Kaufvertrag Meilenstein- und erfolgsabhängige Zahlungen von bis zu USD 30 Millionen vor, die vom Erfolg der Produkteinführung abhängen. Die Transaktion wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen sein. Dieses geteilte Risikoprofil wird es Medartis ermöglichen, erhebliche zusätzliche Beträge in ein dediziertes Fuss- und Sprunggelenk-Geschäft zu investieren, das über die nächsten drei Jahren aufgebaut werden soll. Die Mittel, die für zusätzliche Investitionen in Vertrieb, Lieferkette, Informatik und Marketing benötigt werden, sollen grösstenteils aus den vorhandenen Barmitteln und dem erwarteten Geldfluss finanziert werden. Zusätzliche Finanzierungsoptionen werden geprüft. 

Medartis CEO Christoph Brönnimann kommentiert: «2021 war ein erfolgreiches Jahr für uns, und ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen in allen Regionen und Geschäftsbereichen, die unsere Erwartungen übertroffen haben. EMEA bleibt unsere grösste Region und mit der erfolgreichen Kommerzialisierung des innovativen KeriMedical-Portfolios haben wir unser Hand- und Handgelenkgeschäft in Deutschland, Österreich und Grossbritannien weiter gestärkt. Wir haben unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung erhöht und erste Entwicklungsprojekte mit KeriMedical gestartet. In den USA haben wir unseren Vertrieb gestärkt und in Schulungs- und Ausbildungskapazitäten investiert. Die Übernahme von Nextremity Solutions passt strategisch und kulturell hervorragend zu uns. Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum und die Produktionsstätte in den USA werden ein Katalysator sein, um unser Extremitätengeschäft in den USA und potenziell auch in anderen Ländern voranzutreiben.» Darüber hinaus unterstrich der Medartis Geschäftsführer auch die Bedeutung einer starken Unternehmenskultur: «Letztes Jahr haben wir auch unsere Kulturreise begonnen. Ich bin überzeugt, dass Unternehmergeist und Wachstumsdenken die Grundlage für eine Hochleistungskultur und unseren langfristigen Erfolg sein werden.»

ENTWICKLUNG PRO REGION

Der Gesamtumsatz stieg im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 24,8% (kWk). Im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie im Jahr 2019 belief sich das Umsatzwachstum auf 26,3% (kWk). Die Wachstumsdynamik wurde beibehalten, obwohl die Vergleichsbasis im zweiten Halbjahr 2020 um 15% höher war als im ersten Halbjahr 2020. Obwohl es in vielen Ländern immer noch Einschränkungen durch die Pandemie gab, verbesserte sich das allgemeine Geschäftsklima gegenüber 2020. Da die Impfraten in den meisten Ländern stiegen, nahmen auch Wahleingriffe zu; das Operationsvolumen in Krankenhäusern wurde zum Jahresende auf über 90% geschätzt.

In Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) verzeichnete Medartis ein Wachstum von 21,5% (kWk) gegenüber 2020. Deutschland und Österreich bauten ihre Marktposition durch eine weitere starke Leistung in allen Geschäftssegmenten aus. Kundenkonversionen, Cross-Selling-Möglichkeiten und ein starkes Wachstum in den Bereichen Hand und untere Extremitäten waren die Hauptgründe für die Marktanteilsgewinne. Die Einführung der differenzierten KeriMedical Handprodukte in Deutschland und Österreich war erfolgreich. Die Kundenreaktionen auf die Touch®-Prothese waren sehr positiv, und die Kundenakquisition hat unsere Erwartungen übertroffen. Frankreich und Grossbritannien erzielten ein sehr starkes Wachstum, nachdem sie zu Beginn der Pandemie stark betroffen waren. Die neue Tochtergesellschaft von Medartis in Spanien hat ihren Betrieb voll aufgenommen und wächst schnell und erweitert ihren neuen Kundenstamm. Die regionalen Vertriebsmärkte in EMEA wuchsen solide, wenn auch nicht so schnell wie die Direktvertriebsmärkte. Der Gesamtdeckungsbeitrag in der gesamten Region verbesserte sich im Jahr 2021 trotz weiterer Investitionen in den Aussendienst, zunehmender Marktaktivitäten (z. B. Schulung und Ausbildung) und zusätzlicher Kosten im Zusammenhang mit den neuen Anforderungen der Medical Device Regulation (MDR).

Das US-Geschäft von Medartis verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein starkes Wachstum von 28,9% (kWk). Das Gesamtwachstum in der zweiten Jahreshälfte war niedriger als im vorangegangenen Halbjahr, spiegelt aber hauptsächlich die stärkere Vergleichsbasis im Vorjahr wider, die durch den Zeitpunkt und die Entwicklung der Pandemie bedingt war. Das lokale Management begann mit dem Ausbau des Aussendienstes, hauptsächlich durch die Anstellung unabhängiger Vertriebshändler. Darüber hinaus wurde die neu gegründete nationale IBRA-Sektion erfolgreich ins Leben gerufen und bot vielen US-amerikanischen Chirurgen wissenschaftliche Schulungen und Fortbildungen an. Im Jahr 2021 konnte das Vertriebsteam von Medartis neue Kunden im Bereich Hand und Handgelenk gewinnen, das Geschäft mit bestehenden Kunden ausbauen und dank Neuprodukteinführung ein starkes Wachstum im Bereich der unteren Extremitäten erzielen.

In der Region Asien-Pazifik (APAC) verzeichnete Medartis ein Wachstum von 21,6% (kWk) im Vergleich zum Vorjahr. Nach einer beeindruckenden Entwicklung liess die Dynamik in der zweiten Jahreshälfte etwas nach, was vor allem auf die Pandemie in Australien und Neuseeland zurückzuführen war, die die Krankenhausaktivitäten in der zweiten Jahreshälfte verlangsamte. Nach weiteren Covid-19-Ausbrüchen im grössten regionalen Markt von Medartis, Australien, wurden Wahleingriffe entweder verschoben oder gestoppt. Zum Jahresende hin verbesserte sich die Situation leicht. In Japan machte das Unternehmen weitere Fortschritte mit seinem neu gegründeten Geschäftsbereich für untere Extremitäten. Während das Land in der ersten Jahreshälfte erheblich von den COVID-Beschränkungen betroffen war, verbesserte sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte. In Kombination mit dem Vertriebsgeschäft für obere Extremitäten wuchs Medartis Japan um mehr als 35% und profitierte von seinen starken Kundenbeziehungen und der Einführung des neuen CMF-Vertriebsgeschäfts. Der Umsatz in China entwickelte sich gut, blieb aber auf einem noch relativ niedrigen Niveau. Alle anderen Vertriebsmärkte wuchsen im Gleichschritt mit dem allgemeinen Marktniveau.

Die Region Lateinamerika (LATAM) steigerte ihre Dynamik im zweiten Halbjahr und verzeichnete für das Gesamtjahr ein starkes Wachstum von 47,0% (kWk). Dazu trug vor allem Brasilien bei, das im zweiten Halbjahr das Tempo beschleunigte. Dieses dynamische Wachstum ist umso beeindruckender vor dem Hintergrund der relativ starken Covid-Massnahmen in Brasilien und Mexiko, die nach dem Sommer gelockert wurden. Im Vergleich zu 2019 betrug das Wachstum 20%, was die ersten Erfolge der verstärkten lokalen Managementteams, insbesondere in Brasilien, zeigt. Wie in anderen Regionen blieb das Wachstum der Vertriebshändler leicht hinter dem Wachstum des Direktmarktes zurück.

ENTWICKLUNG PRO PRODUKTSEGMENT

Eine der Stärken von Medartis ist die Fokussierung auf das Marktsegment der Extremitäten und des kranio-maxillofazialen Bereichs (CMF). Während das Unternehmen in der Vergangenheit stärker im Bereich der oberen Extremitäten tätig war, hat es in letzter Zeit verschiedene Schritte unternommen, um den Mix zu verbessern und sein Portfolio durch spezifische Wachstumsinitiativen in den Bereichen untere Extremitäten und CMF besser auszubalancieren. Im Bereich der unteren Extremitäten profitierte die Produktgruppe Fuss und Sprunggelenk von zusätzlichen Produkteinführungen im Jahr 2021. Nach der Einführung der neuesten Modus-Generation im Jahr 2020 wurde das CMF-Geschäft durch die fortgesetzte Einführung von Modus II angekurbelt. Damit wird das Portfolio breiter und lässt sich besser in die digitale Fallplanung, kurz: CMX, integrieren.

Gerade in Zeiten, in denen Krankenhäuser Operationen einschränken und verschieben müssen, kann die Geschäftsdynamik in den verschiedenen Segmenten unterschiedlich sein. Während 60-70% der Behandlungen im Bereich der oberen Extremitäten Traumafälle sind, handelt es sich bei CMF und den unteren Extremitäten zum grössten Teil um Wahleingriffe. Die Wahleingriffe waren stärker von den Lockdowns betroffen, profitierten aber von den aufgeschobenen Behandlungen und dem Nachholbedarf im Jahr 2020.

Das grosse Segment der oberen Extremitäten, das 70% des Gesamtumsatzes ausmacht, wuchs im Vergleich zu 2020 um 22,0% (kWk). Ellbogen- und Schulterimplantate waren zusammen mit dem grossen Segment Hand & Handgelenk die stärksten Wachstumstreiber. Länder mit besonders starkem Wachstum in diesem Bereich waren die USA und Brasilien sowie das Vereinigte Königreich, Deutschland und Österreich. Die letztgenannten Länder profitierten auch von den zusätzlichen Beiträgen der neu eingeführten KeriMedical-Produkte.

Fuss und Knöchel sowie kanülierte Kompressionsschrauben waren die Haupttreiber für das starke Wachstum bei den unteren Extremitäten (+28,3% kWk). Länder mit einem erheblichen Wachstum (>50%) in dieser Produktgruppe waren die USA, Frankreich, Japan und Brasilien. Wie bereits erwähnt, spiegelt ein Teil dieses Wachstums einen gewissen Nachholbedarf wider, der durch die Pandemie verursacht wurde. Gleichzeitig wurden in mehreren Ländern erfolgreich Verkaufsaktivitäten zur Gewinnung neuer Kunden in diesem Segment durchgeführt.

Innerhalb des Segments CMF und andere Produkte (+35,6% kWk) verzeichneten die Bereiche Mittelgesicht, Unterkiefer und Orthognathie ein rasches Wachstum, das durch den starken Absatz von Instrumenten für das neue Modus-2-System begünstigt wurde. In Japan und Brasilien war die Nachfrage nach dem neuen Modus-System besonders bemerkenswert. Der digitale Service CMX ist auf Fallplanung und chirurgische Hilfsmittel spezialisiert. Auf der Basis von CT-Daten werden mittels computergestütztem Design und additiver Fertigung patientenspezifische Schneid- und Bohrschablonen sowie Knochenmodelle erstellt. Ursprünglich für CMF entwickelt, nutzen immer mehr Hand- und Untere-Extremitäten-Chirurgen den Service zur Planung ihrer Operationen, um besser vorhersagbare Ergebnisse zu erzielen. Von diesem Trend profitiert auch Medartis. Das Interesse an diesem Bereich nimmt zu, obwohl die Fallzahlen noch begrenzt sind. Dieser zusätzliche Service dient auch dazu, Neukunden zu gewinnen und untermauert den Ruf von Medartis als Technologieführer.

FINANZIELLE LEISTUNG[4]

Im Jahr 2021 steigerte Medartis seine Bruttomarge um 0,4 Prozentpunkte auf 83,9%. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf einen günstigen Ländermix zurückzuführen (überdurchschnittliches Wachstum in Ländern mit höheren Durchschnittspreisen). Zusammen mit einer strikten Preisdisziplin trug dies dazu bei, die Auswirkungen des negativen Produktmixes (mehr Verkäufe im Bereich der unteren Extremitäten und ein steigender Beitrag der KeriMedical[5]-Produkte) auszugleichen. Aus Sicht der Produktion wurde ein leicht positiver Effekt erzielt, der hauptsächlich auf eine bessere Kapazitätsauslastung und den Wegfall der MDR-Implementierungskosten zurückzuführen ist.

Aufgrund des starken Wachstums konnte Medartis seine Kosteneffizienz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 4 Prozentpunkte verbessern. Das ausgewiesene OPEX-Umsatz-Verhältnis erreichte 77,0% (74,1% ohne Händlerprovisionen). Zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 hat das Unternehmen vorsichtig gehandelt und die Ausgaben auf ein Minimum reduziert. Im Laufe des Jahres 2021 stiegen diese Ausgaben (einschliesslich Vertriebspartnerprovisionen) wieder an. Die entsprechenden Investitionen in Vertrieb, Marketing, Schulung und Ausbildung stiegen im Vergleich zum Vorjahr um CHF 11,6 Millionen. Vor allem in den USA wurden erhebliche Investitionen in den weiteren Ausbau der Vertriebs- und Supportfunktionen getätigt.

Medartis investierte verstärkt in Forschung und Entwicklung (F&E), um sich auf zukünftige Produkteinführungen und neue geplante Projekte vorzubereiten. Die F&E-Ausgaben stiegen um 24% auf CHF 20,0 Millionen. Aufgrund der Lockerung der Coronavirus-Massnahmen nahmen auch die Bildungsaktivitäten des Bildungs- und Hochschulpartners IBRA im Vergleich zum Vorjahr zu.

Die allgemeinen und administrativen Kosten stiegen um CHF 4 Millionen auf CHF 26 Millionen im Jahr 2021, gingen aber im Verhältnis zum Umsatz leicht zurück. Darin enthalten sind auch verschiedene einmalige Ausgaben im Zusammenhang mit der Einführung von MDR, dem Aufbau eines europäischen Logistikzentrums sowie Investitionen in die Lieferkette und die IT in den neuen Tochtergesellschaften (z.B. Japan und Spanien). Darüber hinaus enthalten die Verwaltungs- und Gemeinkosten einen steigenden Betrag für die Geschäftsentwicklung. Im Jahr 2021 wurden verschiedene Projekte in diesem Bereich eingeleitet, die mittelfristig zu Fusionen und strategischen Partnerschaften führen können.

Infolge eines höheren Umsatzes, einer verbesserten Bruttomarge und eines besseren operativen Hebels stieg der EBITDA auf CHF 27,4 Millionen, wobei die entsprechende Marge 17,2% erreichte (+2,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Abschreibungen und Amortisationen in Höhe von CHF 16,4 Millionen (2020: CHF 15,9 Millionen) resultierten aus gezielten Investitionen in Chirurgiesets in Wachstumsmärkten und Partnerschaften mit neuen Kliniken. Das Unternehmen hat verschiedene Projekte initiiert, um die Effizienz seiner Sets zu verbessern. Investitionen in neue Chirurgiesets sind ein entscheidender Faktor bei der Umstellung auf neue Kunden (z.B. in den USA, Japan und Spanien) sowie bei der Einführung neuer Produkte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg gegenüber dem Vorjahr um CHF 8 Mio. auf CHF 11,1 Mio. und die entsprechende EBIT-Marge um 3,8 Prozentpunkte (zu kWk) auf 6,9%.

Das Finanzergebnis belief sich auf CHF -2,8 Mio. (2020: CHF -6,4 Mio.). Darin enthalten sind Währungsverluste in Höhe von CHF 1,4 Mio., die hauptsächlich aus hohen konzerninternen Engagements und einem schwächeren Euro resultieren. Im Jahr 2021 wurden verschiedene Massnahmen ergriffen, um das Währungsrisiko zu reduzieren. Im Jahr 2021 fielen Ertragssteuern in Höhe von CHF 1,5 Millionen an, was zu einem effektiven Steuersatz von 18% führte.

Infolge der oben genannten Faktoren erreichte der Reingewinn im Jahr 2021 CHF 6,9 Millionen, verglichen mit einem Verlust von CHF 0,9 Millionen im Jahr 2020. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stieg auf CHF 0,58 (2020: CHF -0,08 je Aktie).

Im Jahr 2021 erwirtschaftete Medartis einen operativen Cashflow von CHF 21,0 Millionen, verglichen mit CHF 12,6 Millionen im Vorjahr. Darin enthalten ist ein Anstieg des Nettoumlaufvermögens von CHF 5,5 Millionen. Im Verhältnis zum Umsatz ist das Nettoumlaufvermögen im Vergleich zum Vorjahr gesunken, trotz einer steigenden Anzahl von Direktmärkten. Nach Abzug der Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 8,0 Mio. CHF, hauptsächlich für zusätzliche Set-Investitionen, belief sich die Gesamtliquidität am Jahresende auf 82,6 Mio. CHF (28% der Bilanzsumme), was die starke finanzielle Position des Unternehmens unterstreicht.

Ausblick 2022
(vorbehaltlich unvorhergesehener Umstände)

Obwohl der Zeitpunkt einer vollständigen Erholung von der Pandemie in einigen Regionen noch ungewiss ist, geht Medartis davon aus, dass sich das wirtschaftliche Umfeld weiter verbessert und die meisten Volkswirtschaften in den kommenden Monaten zu normaleren Geschäftsbedingungen zurückkehren werden. Auf der Grundlage dieser Annahmen und exklusive der Übernahme von NSI rechnet Medartis im Jahr 2022 mit einem organischen Umsatzwachstum zu kWk von rund 20% und einer Verbesserung der zugrundeliegenden EBITDA-Marge um ca. 1 Prozentpunkt[6].

Die neuen Produkte in der Pipeline von NSI werden voraussichtlich im Jahr 5 nach der Markteinführung einen jährlichen Umsatz von rund USD 150 Millionen erzielen. Für 2022 wird erwartet, dass die geplanten Investitionen im Zusammenhang mit der Übernahme von NSI die EBITDA-Marge vorübergehend um 5-6 Prozentpunkte reduzieren werden. Nach 2022 wird sich die Rentabilität verbessern, und ab 2025 wird sich die Übernahme positiv auf die operative Marge auswirken.

Das Management von Medartis wird heute ab 10:00 Uhr MEZ im Rahmen einer Telefonkonferenz für Investoren und Medienvertreter die jüngsten Ergebnisse des Unternehmens, einschliesslich der Übernahme, erörtern und einen Ausblick auf das Jahr 2022 geben. Die Details zur Anmeldung und zum Download finden Sie unten.

[1] Die Abkürzung «kWk» steht für konstante Wechselkurse und schliesst Währungseffekte zwischen zwei Berichtszeiträumen aus. Sofern nicht anderweitig präzisiert, weist das Unternehmen die Wachstumsraten in kWk aus.

[2] Im Rahmen einer Überprüfung der Finanzprozesse hat Medartis die Darstellung der an bestimmte Drittvertriebshändler gezahlten Provisionen überprüft. Infolgedessen hat das Unternehmen die Vertriebspartnerprovisionen, die in der Vergangenheit vom Nettoumsatz abgezogen wurden, in den Betriebsaufwand umgegliedert. Darüber hinaus werden einige Frühzahlungsrabatte, die zuvor als Finanzaufwand ausgewiesen wurden, nun vom Nettoumsatz abgezogen. Für 2020 beliefen sich die umgegliederten Provisionen auf CHF 3,6 Mio., für 2021 auf CHF 4,7 Mio. Die Umgliederung von Frühzahlerrabatten belief sich auf CHF 0,6 Mio. im Jahr 2020 und CHF 0,7 Mio. im Jahr 2021. Detaillierte Informationen finden Sie in Anmerkung 2.3 des Finanzberichts 2021.

[3] Um den zugrunde liegenden Vergleich zwischen zwei Perioden zu erleichtern, werden prozentuale Veränderungen in diesen Tabellen immer unter Verwendung der angepassten Werte vorgenommen.

[4] Auch die Bruttomarge stieg (2020: 83,4% statt 83,0% / 2021: 83,9% statt 83,5%). Andererseits gingen die EBITDA-Marge (2020: 14,9% statt 15,8% / 2021: 17,2% statt 18,1%) und die EBIT-Marge (2020: 2,5% statt 3,0% / 2021: 6,9% statt 7,6%) aufgrund höherer OPEX technisch zurück. Der Reingewinn blieb von den oben genannten Umgliederungen unberührt. Detaillierte Informationen sind in Anmerkung 2.3 des Jahresberichts enthalten.

[5] Medartis ist ein Vertriebspartner von KeriMedical und kapitalisiert nicht die gesamte Produktmarge.

[6] Exklusive Wechselkurseffekte

Über Nextremity Solutions, Inc.
Nextremity Solutions, Inc. ist ein privat geführtes Medizintechnik-Unternehmen mit den Schwerpunkten untere und obere Extremitäten, Trauma, Sportmedizin und Gelenkerhaltung. Das Unternehmen bietet innovative Lösungen und Revenue Ready®-Produkte für verschiedene muskuloskelettale Anwendungen der Extremitäten und zum Nutzen seiner Industriepartner. Die einsatzbereiten, sterilen Implantatsysteme des Unternehmens umfassen eine einzigartig präzise, firmeneigene Technologie, mit der wiederholbare und überlegene klinische Ergebnisse erzielt werden.

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Über die Medartis AG

Medartis (SIX Swiss exchange: MED / ISIN CH0386200239) mit Sitz in Basel wurde 1997 gegründet und ist einer der weltweit führenden Hersteller von medizinischen Produkten für die Osteosynthese im Bereich der oberen und unteren Extremitäten sowie des Gesichtsschädels. Medartis beschäftigt rund 650 Mitarbeitende an insgesamt 14 Standorten, und Medartis-Produkte werden weltweit in über 50 Ländern angeboten. Medartis hat sich verpflichtet, Chirurgen und OP-Personal mit innovativsten Titanimplantaten und Instrumenten zu versorgen und einen hervorragenden Service zu bieten. Weitere Informationen finden Sie unter www.medartis.com.

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