Die wichtigsten Ergebnisse:
- Als Testsieger mit dem besten Gesamtpaket aus Konditionen, Angebotsbreite, Transparenz & Kundendienst geht der Neobroker scalable CAPITAL hervor, gefolgt vom etablierten Online-Broker flatex auf Platz zwei und Neobroker Smartbroker auf dem dritten Rang.
- net zero überzeugte mit den besten Konditionen im Bereich ETFs. Hier fallen bei Orders ab 500 € keinerlei Ordergebühren an. Allerdings ist bei finanzen.net zero die Anzahl handelbarer ETFs und die Flexibilität von ETF-Sparplänen eingeschränkt.
- Neobroker überzeugen in puncto Konditionen. Die vier Bestplatzierten in der Kategorie „Konditionen“ sind allesamt Neobroker (finanzen.net zero, scalable CAPITAL, Trade Republic, Smartbroker). Bei der Vielfalt handelbarer Produkte muss man hier jedoch Abstriche machen.
- Tipp: Wer mittels eines Sparplans in ETFs investiert, kommt bei fast allen Brokern deutlich günstiger.
finanzen.net zero mit den besten Konditionen
Beim ETF-Handel können grundsätzlich zwei Arten von Gebühren anfallen: Ein meist pauschaler Betrag für die Führung des Depots sowie Gebühren für die Ausführung einer Order, die pro Kauf oder Verkauf abgerechnet werden. Für Anleger:innen, die nur wenige Positionen im Depot haben und diese lange halten, ist es wichtig, vor allem auf die Depotführungsgebühren zu achten. Diese fielen bei elf der 14 getesteten Broker erfreulicherweise gar nicht an. Bei den übrigen Anbietern konnten jedoch je nach Depotbestand oder bei Inaktivität, d.h. wenn nicht alle paar Monate mind. ein oder zwei Käufe oder Verkäufe getätigt werden, Gebühren für die Depotführung anfallen. Diese schwankten im Test zwischen 1,95 Euro und 3,99 Euro pro Monat.
Für Anleger:innen, die häufig ihre Positionen wechseln und z.B. in regelmäßigen Abständen ETFs kaufen und verkaufen, ist es sinnvoll, den Fokus auf die Ordergebühren zu richten, denn diese unterschieden sich zum Teil erheblich: Beispielsweise konnte eine ETF-Order als Einmalanlage im Wert von 5.000 € mit der günstigsten Kaufmöglichkeit bei zwei Anbietern kostenlos getätigt werden. Bei den anderen Brokern variierten die Kosten für dieselbe Order zwischen 0,99 € und 29,95 €. Bei Käufen mit höheren Volumina wurden diese Unterschiede noch deutlicher. So reichte die Orderprovision für ein ETF-Investment im Wert von beispielsweise 30.000 € von 0,99 € bis hin zu 69,95 €. Bei finanzen.net zero und Smartbroker waren auch diese Orders mit keinerlei Gebühren verbunden.
Unterschiede in den Konditionen zeigten sich ebenfalls beim Einrichten von ETF-Sparplänen: Bei zwei ETF-Brokern konnte bereits ab 1 €-Sparrate begonnen werden, bei den anderen Anbietern im Test lag die Mindestsparrate zwischen 10 € und 50 €. Das Orderentgelt für die Ausführung des ETF-Sparplans zeigte ein gemischtes Bild. Während bei fünf der 14 Anbieter generell keine Kosten für die Ausführung eines Sparplans anfielen, wurden bei den übrigen Anbietern bspw. für eine monatliche Sparrate von 100 € bis zu 2,50 € und für eine monatliche Sparrate von 500 € sogar bis zu 12,50 € je Ausführung fällig.
Neben Ordergebühren für verschiedene ETFs wurden in der Kategorie Konditionen zudem Gebühren für Zusatzleistungen wie Telefon-Order oder die Erhebung bzw. Höhe von Verwahrentgelten erfasst und bewertet. In Summe über alle diese Kriterien konnte schließlich finanzen.net zero mit den günstigsten Konditionen überzeugen, gefolgt von scalable CAPITAL und TRADE REPUBLIC auf den Plätzen zwei und drei.
Teils deutliche Unterschiede bei der Angebotsbreite
In der Kategorie Angebotsbreite wurde v.a. bewertet, wie viele handelbare und/oder sparplanfähige ETFs von welchen ETF-Anbietern, an welchen Börsenplätzen gehandelt werden können. Zudem wurde die Vielfältigkeit des ETF-Tradings und des ETF-Sparplanangebots bewertet. Die gute Nachricht zuerst: bei allen Brokern standen mehr als 1.300 ETFs zum Trading zur Verfügung. Bei den ETF-Sparplänen zeigten sich hingegen größere Differenzen: während bei einem Anbieter nur 100 ETFs sparplanfähig waren, konnte bei einem anderen Broker bei der Einrichtung des Sparplans aus knapp 2.000 verschiedenen ETFs gewählt werden.
Nahezu alle Anbieter ermöglichten sowohl das ETF-Trading über eine Webmaske als auch über mobile Endgeräte mit Hilfe der zugehörigen Apps. Größere Unterschiede bei der Angebotsvielfalt zeigten sich wieder bei den Sparplänen. Während bei zwei Anbietern nur das monatliche Sparen als Intervall gewählt werden konnte, gab es bei anderen die Wahl zwischen monatlich, zweimonatlich, quartalsweise, halbjährlich und/oder jährlich. Auch die Anzahl möglicher Ausführungstage variierte stark: zwischen einem festen Ausführungstag sowie der Wahl aus neun verschiedenen Terminen pro Monat.
Mit einem nahezu vollumfassenden Angebot konnte im Test die comdirect punkten. Den zweiten und dritten Platz belegen S Broker und die Consorsbank.
Sehr gute Ergebnisse hinsichtlich der Transparenz
Hinsichtlich der Transparenz fiel positiv auf, dass die wichtigsten Konditionen wie Depotführungsgebühren oder Ordergebühren für das Handeln von ETFs an nationalen und ausländischen Börsenplätzen sowie die Ausführungsgebühren von ETF-Sparplänen bei fast allen Online-Brokern einfach und schnell ersichtlich waren. Lediglich die Höhe eines etwaigen Verwahrentgeltes war nicht immer so leicht auffindbar und war häufig erst den FAQs oder einem detaillierten Preis-Leistungs-Verzeichnis zu entnehmen.
Mit der besten Transparenz im Test konnten S Broker und scalable CAPITAL auf einem geteilten ersten Platz überzeugen. Auf einem ebenfalls geteilten dritten Platz folgten die DKB und ING.
Erreichbarkeit und Kompetenz des Kundendienstes noch ausbaufähig
Gerade bei ETF-Brokern, bei denen der Handel oder die Sparplaneinrichtung meist selbstständig erfolgt und Beratungsgespräche in der Regel nicht vorgesehen sind, spielt der Kundendienst eine wichtige Rolle. Der Kundendienst wurde mit je fünf Anfragen per Telefon auf die Probe gestellt. Teilweise zeigte sich ein Verbesserungspotential hinsichtlich der Erreichbarkeit des telefonischen Kundendienstes: nicht immer konnte bereits beim ersten Anrufversuch eine Ansprechperson erreicht werden, in knapp einem Viertel der Fälle blieb dann auch der zweite Versuch erfolglos. War diese Hürde jedoch erst einmal genommen, konnte der telefonische Kundendienst in vielen Fällen überzeugen: Die Mitarbeiter:innen waren in der Regel freundlich und konnten die gestellten Fragen in immerhin 87% der Fälle kompetent beantworten. Jedoch fielen die Antworten des Öfteren recht knapp aus und hätten ein wenig ausführlicher erläutert werden können.
Den Sieg in der Teilkategorie Kundendienst konnte sich scalable CAPITAL sichern. flatex belegte Platz zwei und S Broker landete auf dem dritten Platz.
scalable CAPITAL Testsieger der Gesamtstudie, gefolgt von flatex und Smartbroker
scalable CAPITAL erfüllte die gesetzten Kriterien insgesamt am besten und wurde Testsieger, gefolgt von flatex und Smartbroker. scalable CAPITAL konnte mit einem ausgewogenen Gesamtpaket aus der höchsten Transparenz sowie dem besten Kundendienst und einem sehr guten Ergebnis in der Kategorie Konditionen überzeugen. flatex punktete auf Platz zwei mit TOP-Leistungen in den Bereichen Angebotsbreite und Kundendienst. Smartbroker auf dem dritten Platz erzielte ein sehr gutes Ergebnis bei den Konditionen.
Über die Studie: 14 ETF-Broker, die sowohl das ETF-Trading als auch die Einrichtung von ETF-Sparplänen ermöglichen, wurden in die Tests eingeschlossen (1822direkt, comdirect, Consorsbank, DKB, finanzen.net zero, flatex, ING, onvista bank, Postbank, S Broker, scalable CAPITAL, Smartbroker, TARGO BANK, TRADE REPUBLIC). Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Anbieter auf insgesamt 98 Bewertungskriterien zusammen, die zu den vier Konditionen, Angebotsbreite, Transparenz und Kundendienst zusammengefasst wurden und mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen.
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