DJE – Zins & Dividende: Vermögenswachstum mit Zins- und Dividendenkupons

Der DJE Zins & Dividende setzt schwerpunktmäßig auf Ausschüttungen aus Anleihen und Aktien. Grundlage ist ein integrierter Ansatz, der sowohl konjunkturelle als auch monetäre und markttechnische Faktoren berücksichtigt. Dr. Jan Ehrhardt und Stefan Breintner erklären im Interview, worauf sie bei der Auswahl der Titel für das von Ihnen gemanagte Fondsportfolio achten. Obwohl sie manches Inflationsszenario für übertrieben halten, sehen sie den Anstieg der Kapitalmarktzinsen nicht nur negativ.

FondsSuperMarkt: Der DJE Zins & Dividende, 2011 zu Zeiten der Finanzkrise aufgelegt, ist ein ausgewogener Mischfonds, der mindestens die Hälfte seines Kapitals in Anleihen investiert. Im Zentrum des Fondskonzepts steht der Gedanke regelmäßiger Erträge (Income). Bitte erklären Sie näher Strategie und Bedeutung dieses Konzepts.

Dr. Jan Ehrhardt: Der DJE – Zins & Dividende kombiniert Aktien und Anleihen je nach Marktlage flexibel, wobei der Aktienanteil auf 50% des Portfolios begrenzt ist. Grundlage ist die Wertpapierauswahl nach umfassender Analyse durch das hauseigene Research. Der Fonds strebt nach einer möglichst positiven, schwankungsarmen Wertentwicklung durch stetige Erträge aus Zinsen und Dividenden sowie durch Kursgewinne.

FondsSuperMarkt: Welche Rolle haben Zins- und Dividendenerträge seit seiner Auflegung für die Wertentwicklung des Fonds gespielt? Wie sieht es aktuell und voraussichtlich in nächster Zukunft aus?

Stefan Breintner: Der Erfolg dieser Strategie sind im Vergleich zum gegenwärtigen Zinsniveau relativ hohe laufende Ertragserwartungen: ca. 2,3% Kupon aus dem Rentenanteil, der aktuell etwas mehr als die Hälfte des Fonds stellt, und etwa 3,5% Dividendenrendite aus dem Aktienanteil (knapp unter 50% des Portfolios). Das heißt, allein aus den erwarteten stetigen Erträgen sollten dem Fonds eine Rendite von 2,9% entstehen.[1] Mögliche Kursgewinne können diese Rendite noch ergänzen.

FondsSuperMarkt: Die DJE Kapital AG ist für ihr FMM-Konzept, d.h. die besondere Berücksichtigung fundamentaler, monetärer und markttechnischer Aspekte, bekannt. (Wie) Lässt sich dieses Konzept auf den DJE Zins & Dividende anwenden?

Dr. Jan Ehrhardt: Die FMM-Methode ist das Herzstück unserer Anlagephilosophie und geht auf die Promotion des DJE-Gründers Dr. Jens Ehrhardt zurück. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass nicht nur fundamentale Faktoren wie die Gesamtmarktbewertung und die Unternehmensanalyse die Kursentwicklung beeinflussen, sondern monetäre und markttechnische Faktoren ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. FMM bildet die Grundlage unserer Anlageentscheidungen, auch für den DJE – Zins & Dividende.

FondsSuperMarkt: Wie sieht der Investmentprozess in der Praxis aus? Würden Sie Ihre Anlagestrategie eher als makroorientierten „Top down“- oder als „Bottom up“-Ansatz bezeichnen?

Stefan Breintner: Die inzwischen vollständig digitalisierte FMM-Methode ist der Schlüssel zur Top-down-Analyse von Anlageklassen, Regionen, Volkswirtschaften und Sektoren. Anhand dieser Ergebnisse werden zum Beispiel für die Aktienfonds die Bandbreiten für einzelne Länder bzw. Regionen und Sektoren gesetzt, oder bei Mischfonds die Quoten für die verschiedenen Anlageklassen. Die weitere Einzeltitelauswahl bezieht diese Vorgaben mit ein und beruht auf einem eingehenden Bottom-up-Research. Entsprechend durchläuft jede Aktie, die für einen DJE-Fonds ausgewählt wird, das hauseigene Bottom-up-Scoring. Dieses stützt sich auf sechs gleich gewichtete Faktoren, wovon jeder von -10 bis +10 Punkten zur Gesamtwertung beiträgt. Diese sechs Faktoren sind eine Bewertung der Unternehmenskennzahlen und des Momentums, eine Analyse der Markteintrittsbarrieren sowie der Liquidität, Nachhaltigkeitskriterien, eine Analysteneinschätzung des Geschäftsmodells sowie der Managementqualität und schließlich Gespr äche mit den Entscheidern eines Unternehmens.

Die effiziente Kombination von Top-down- und Bottom-up-Elementen bestimmt konsequent die Konstruktion eines jeden Portfolios von DJE. Da für alle Investmententscheidungen die gleichen Regeln gelten und ein strukturierter Ansatz verfolgt wird, sind die Ergebnisse weitestgehend reproduzierbar. Alle Komponenten, sowohl die qualitativen als auch die quantitativen, sind messbar und aufgrund des Teamansatzes unabhängig von einzelnen Personen. Darüber hinaus bietet die umfassende Datenbasis der Komponenten Momentum, Bewertung und verantwortungsvolles Handeln die Möglichkeit für ein effektives Risikomanagement.

FondsSuperMarkt: Laut Analyse von Morningstar liegt das Schwergewicht des Aktienanteils auf großen Unternehmen mit mittlerem Wachstum (Large Cap Blend). Was macht substanzstarke Aktien aus, wie Sie sie für den Fonds suchen?

Dr. Jan Ehrhardt: Die Dividende kann man vereinfacht gesagt mit dem freien Cashflow gleichsetzen und die Substanz mit dem Kurs-Buchwert-Verhältnis. Im Schnitt haben unsere Werte deshalb eine höhere Dividendenrendite sowie ein niedrigeres Kurs-Buchwert-Verhältnis als der Markt. Bei den Unternehmen schauen wir in erster Linie auf den Cashflow nach Investitionen, das heißt den sogenannten freien Cashflow. Denn, nur wenn diese nach ihren Investitionen noch etwas übrighaben, können sie Schulden tilgen, Aktien zurückkaufen oder über die Dividende Geld an ihre Aktionäre ausschütten. Daher ist der freie Cashflow meiner Meinung nach wichtiger als die Dividendenrendite. Mit Blick auf die Substanz schauen wir bei den Unternehmen auf die Höhe des Eigenkapitals im Verhältnis zum Börsenwert. Dieses sogenannte Kurs-Buchwert-Verhältnis ist gerade in Abwärtsphasen wichtig. Liegt es bei 1, sollte tendenziell beim Aktienkurs nach unten nicht mehr viel passieren. Denn sonst könnte sich ein Käufer des Un ternehmens finden, der dessen Einzelteile einfach verkauft.

FondsSuperMarkt: In welchen Segmenten des Anleihemarkts erhalten Sie derzeit ausreichend hohe Zinskupons bzw. Renditen, ohne ein zu hohes Kursverlustrisiko eingehen zu müssen? Wie sieht es bei den Bonitäten aus?

Stefan Breintner: Derzeit sind wir bei Anleihen mit sehr kurzen Durationen unterwegs, die nach den Absicherungen bei unter zwei Jahren liegen. Wir sehen steigende Zinsen daher nicht nur negativ. Freiwerdende Gelder könnten wir dann wieder zu einer höheren Verzinsung anlegen, womit die durchschnittliche Verzinsung des Anleihe-Portfolios von etwa 2,3% perspektivisch wieder etwas höher ausfallen sollte. Wir haben eine klare Präferenz für ausgewählte Unternehmensanleihen und meiden niedrig oder negativ verzinste Staatsanleihen aus der Eurozone. Stattdessen mischen wir punktuell Anleihen aus anderen Währungsräumen bei, wie jüngst etwa aus Norwegen. Die Anleihen im Portfolio haben eine durchschnittliche Bonität von BBB und damit Investment Grade.

FondsSuperMarkt: Wie beurteilen Sie aktuell die Chancen und Risiken an den Finanzmärkten, vor allem Inflation und Zinsen, die für Ihr Ertragskonzept von besonderer Bedeutung sind?

Dr. Jan Ehrhardt: Aus unserer Sicht wird der Wachstumsimpuls für 2022 eher unterschätzt und der langfristige Inflationsimpuls eher überschätzt – zumindest bei den krassen Inflationsprognosen. 2022 könnten einige Faktoren die Inflation entspannen. Das gilt etwa für die Gebraucht- und Mietwagen, die wieder günstiger werden sollten. Aber die Inflation dürfte dennoch längerfristig auf einem höheren Niveau als vor Corona bleiben. Was die großen Notenbanken betrifft: Die Bank of China wird ihre Geldpolitik womöglich expansiver gestalten, die EZB dürfte weiter expansiv bleiben und die Fed wird restriktiver werden und ihre Anleihekäufe bis Mitte 2022 zunächst zurückführen – hier rechnet der Markt auch mit einigen Zinsanhebungen im laufenden Jahr.

FondsSuperMarkt: Bitte skizzieren Sie abschließend noch das Nachhaltigkeitskonzept des DJE Zins & Dividende, der als Fonds mit ökologischen und sozialen Merkmalen gemäß Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung zugelassen ist.

Stefan Breintner: Um die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien systematisch sicherzustellen, arbeiten wir mit MSCI ESG Research zusammen, einem international führenden Anbieter von Analysen und Ratings im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. MSCI wertet Tausende von Datenpunkten zu 35 ESG-Schlüsselthemen aus und konzentriert sich dabei auf die Überschneidung zwischen dem Kerngeschäft eines Unternehmens und den Branchenproblemen, die erhebliche Risiken und Chancen für das Unternehmen darstellen können. Die MSCI-ESG-Filter durchleuchten Unternehmen unter anderem nach CO2-Ausstoß relativ zum Umsatz, Land- und Rohstoffverbrauch, Wasserqualität, Biodiversität, ESG-Potenzial, -Stärken und -Schwächen, Kontroversen und Korruption.

Durch die Integration der MSCI-ESG-Filter und des qualitativen MSCI ESG Researchs in unseren Investmentprozess können wir Unternehmen konsequent ausschließen, die gegen den UN Global Compact verstoßen. Dadurch sinkt das unternehmensspezifische Anlagerisiko, denn es werden Risiken vermieden, die durch Verstöße gegen Menschen- und Arbeitsrechte, durch Korruption oder Umweltverschmutzung ausgelöst werden.

Darüber hinaus schließt DJE generell verschiedene Geschäftsfelder bei seinen Investitionen aus: Kraftwerkskohle (wenn sie zu mehr als 30 % zum Umsatz beiträgt), Tabakwaren (wenn sie zu mehr als 5 % zum Umsatz beitragen), Rüstung, Biologische & chemische Waffen, konventionelle Waffen (wenn sie zu mehr als 5 % zum Umsatz beitragen), Landminen, Nuklearwaffen, Streubomben und Uranmunition

Fondsdetails: DJE Zins & Dividende PA (EUR)

ISIN LU0553164731
WKN A1C7Y8
Fondskategorie Ausgewogener Mischfonds
Ausgabeaufschlag 4% (FondsSuperMarkt-Rabatt 100%)
Ertragsverwendung Ausschüttend
Laufende Kosten 1,71 % (30.12.2021)
Performancegebühr 10% der über 4% pro Geschäftsjahr hinausgehenden Wertentwicklung (Highwatermark)
Auflegung 10.02.11
Fondsvolumen 3,18 Mrd. EUR (17.02.2022)
Performance seit Auflage (BVI-Methode) 90,10 % / 6,08 % p.a. (31.12.2021)
Risiko- und Ertragsprofil (SRRI) 4 von 7

Über die DJE Kapital AG

Unabhängige Kapitalmarktexpertise seit 1974

Die DJE Kapital AG gehört zur DJE-Gruppe und ist seit über 47 Jahren als unabhängige Vermögensverwaltung am Kapitalmarkt aktiv. Das Unternehmen aus Pullach bei München verwaltet mit ca. 170 Mitarbeitern (davon rund 25 Fondsmanager und Analysten) aktuell über 17,4 Milliarden Euro (Stand: 30. 12. 2021) in den Bereichen individuelle Vermögensverwaltung, institutionelles Asset Management sowie Publikumsfonds. Vorstandsvorsitzender ist Dr. Jens Ehrhardt, sein Stellvertreter Dr. Jan Ehrhardt. Kern des Anlageprozesses und aller Investmententscheidungen ist die FMM-Methode (fundamental, monetär, markttechnisch), welche auf dem hauseigenen, unabhängigen Research basiert. DJE folgt bei der Wertpapierauswahl Nachhaltigkeitskriterien und gehört zu den Unterzeichnern der „Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren“ der Vereinten Nationen. DJE hat den Anspruch, ihren Kunden weitsichtige Kapitalmarktexpertise in allen Marktphasen zu bieten.

1Durchschnittlich gewichteter Kupon der Anleihen im Portfolio und erwartete Dividendenrendite für 2022 der Aktien im Portfolio. Die Angaben zu den Zinsen und Dividendenrenditen beruhen auf eigenen Berechnungen. Sie sind kein zuverlässiger Indikator für die tatsächliche Wertentwicklung des Fonds. Diese kann davon positiv wie negativ abweichen.

Über FondsSuperMarkt

FondsSuperMarkt ist mit mehr als 24.000 angebotenen Produkten und sieben Partnerbanken – darunter comdirect und ebase – eine der führenden Fondsplattformen im Internet. Rund 15.000 Kunden vertrauen bereits auf das Angebot des unabhängigen Vermittlers von Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag. Dabei richtet sich FondsSuperMarkt an Anleger, die kostenbewusste Selbstentscheider sind und bietet diesen neben einer einzigartigen Zahl von Fonds mit 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag u. a. umfangreiche Analysetools zur Fondsauswahl. Zu den dauerhaft günstigen Konditionen zählt neben dem komplett entfallenden Ausgabeaufschlag bei den meisten Fonds beispielsweise ein kostenloses ebase-Depot bereits ab einem Depotvolumen von 1.500 Euro. FondsSuperMarkt gehört zur Miltenberger Finanzgruppe, die aktuell Kundenvermögen von rund 866 Mio. Euro betreut. Weitere Informationen unter www.fonds-super-markt.de. Stand: Januar 2022

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