Holzindustrie warnt vor unabsehbarer Bürokratiebelastung

„Unsere Unternehmen gewährleisten schon jetzt eine verantwortungsvolle Gestaltung ihrer globalen Lieferketten. Viele Unternehmen haben eine Chain-of-Custody-Zertifizierung oder etablierte Sorgfaltspflichtsysteme, die für die eigenen Holzrohstoffe und Holzprodukte zusätzliche Kontrollmechanismen über die gesamte internationale Lieferkette hinweg garantieren.

Zwar würden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zunächst nicht direkt von dem Vorschlag aus Brüssel betroffen sein. Wir rechnen aber damit, dass auch auf diese Unternehmen erhebliche Bürokratiekosten zukommen werden, da die Wertschöpfungsketten und damit direkt und indirekt bestehende Geschäftsbeziehungen der großen Unternehmen von der Richtlinie erfasst werden.  Lieferanten und Unterlieferanten rund um den Globus zu überprüfen, geschweige denn auf sie Einfluss zu nehmen, ist in der Praxis für Unternehmen mit 500 oder 250 Beschäftigten einfach unmöglich. Die EU-Kommission schafft damit unverhältnismäßig hohe Anforderungen für mittelständische Unternehmen. 

Aus Sicht der Deutschen Holzindustrie sollte die Kommission die geplanten Anforderungen auf konkret überprüfbare Zulieferer und die direkten Vertragspartner der Unternehmen begrenzen. Andernfalls bleibt die Ausnahme der Kommission für kleine und mittlere Unternehmen reine Theorie und die guten Absichten werden zum Wettbewerbsnachteil.“

Über den Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige e.V.

Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) vertritt die wirtschaftlichen, politischen und technischen Interessen der Holzindustrie mit rund 200.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von ca. 42,2 Mrd. Euro. Dabei erstreckt sich das Spektrum über die gesamte Wertschöpfungskette entlang des Werkstoffes Holz: von der Sägeindustrie, der industriellen Holzbe- und -verarbeitung über die Möbelindustrie bis hin zum Bauen mit Holz sowie der Holzpackmittelindustrie. Alle vertretenen Interessen vereint der Einsatz für den natürlichen und vielfältigen Werkstoff Holz.

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