Weniger Kassen
Im deutschen Einzelhandel im weiteren Sinn* gibt es aktuell rund 10.000 weniger Kassen als noch vor zwei Jahren. Der rückläufige Trend hängt mit strukturellen Veränderungen im Handel wie Übernahmen, Zusammenschlüssen und der starken Entwicklung des E-Commerce zusammen. Das durchschnittliche Alter einer Kasse steigt auf 5,9 Jahre, 2020 waren es noch 5,7 Jahre. Schließlich haben sich durch die Corona-Pandemie die Prioritäten bei der Erneuerung der Kassensysteme geändert. 64 Prozent der befragten Händler wollen ihre Hardware in den nächsten Jahren teilweise oder komplett erneuern. Die Kassensoftware hat ein Durchschnittsalter von 6,9 Jahren. 70 Prozent der befragten Unternehmen werden in den kommenden zwei Jahren größere Veränderungen an der Kassensoftware vornehmen.
Mobile Kassen immer wichtiger
Der größte Handlungsbedarf besteht nach Meinung der Händler wie schon in der letzten POS-Studie 2020 beim Einsatz von mobilen Geräten mit Kassenfunktion (59 Prozent). Diese können beispielsweise von den Mitarbeitenden auf der Fläche getragen werden. Die Befragten des Untersuchungspanels schätzen das Potenzial von mobilen Kassen am POS als hoch ein. 16 Prozent haben schon heute mobile Kassen im Einsatz, bei 55 Prozent sind sie in Planung. Zu Beratungszwecken setzen 39 Prozent Mobile Devices ein, 59 Prozent haben das in naher Zukunft vor.
Self-Service-Systeme gewinnen an Bedeutung
An zweiter Stelle der Prioritätenliste stehen Self-Checkout- und Self-Scanning-Systeme, deren Verbreitung in Deutschland seit Jahren an Dynamik gewinnt. 57 Prozent sehen im Einsatz von Self-Checkout- und Self-Scanning-Systemen Optimierungspotenzial. Das sind zehn Prozent mehr als noch 2020. Dabei hatte Corona bereits einen beschleunigenden Effekt auf die Verbreitung von Selbstbedienungskassen. Die Möglichkeit, ohne weiteren Personenkontakt den Einkauf zu tätigen, bietet für die Kundschaft in Pandemiezeiten einen Mehrwert. Heute haben bereits 43 Prozent Self-Checkout-Systeme im Einsatz, 39 Prozent bieten der Kundschaft das Self-Scanning über das eigene Smartphone an. In Zukunft wollen 59 Prozent diese stationären Self-Service-Varianten anbieten.
Digitale Bons im Kommen
Einen großen Schub bekommt künftig der digitale Kassenbon. Aktuell ermöglichen 34 Prozent der befragten Unternehmen, den digitalen Kassenbon an ihren Kassen auszugeben (2020: 23 Prozent). Für die Zukunft planen dies 95 Prozent. Weitere zusätzliche Funktionen, die die Händler zukünftig implementieren wollen, sind das Couponing (89 Prozent) und das eLoading (Aufladen von Guthabenkarten) mit 80 Prozent.
*Einzelhandel im weiteren Sinn beinhaltet handelsnahe Betriebe, wie z.B. Bäckereien, Metzgereien, Tankstellen, Friseurgeschäfte etc.
Die Studie ist ab sofort im EHI-Shop verfügbar und für Mitglieder kostenlos.
Datenbasis:
An der Umfrage haben sich 44 Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 36.800 Filialen allein im deutschsprachigen Raum (D-A-CH) beteiligt. Im Jahr 2020 haben diese Unternehmen weltweit in 59.300 Filialen einen Netto-Gesamtumsatz von rund 328 Mrd. Euro erwirtschaftet.
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident des EHI ist Markant-Chef Markus Tkotz, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die China in-store für den asiatischen Handel in Shanghai.
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