Mangelernährung vorbeugen
Während der akuten Phase einer Therapie ist es vor allem wichtig, ausreichend Energie und Protein zuzuführen und eine Mangelernährung mit ungewolltem krankheitsbedingtem Gewichtsverlust zu vermeiden. Mehrere kleine, aber kalorienreiche Mahlzeiten und Snacks helfen leichter, den Energiebedarf zu decken, als zwei oder drei größere Mahlzeiten, die evtl. nicht vertragen oder nicht vollständig verzehrt werden. Neben proteinreichen Zwischenmahlzeiten wie Quarkspeisen und hochwertigen Proteinkombinationen wie Kartoffeln und Ei oder Getreide und Milch können bei Gewichtsverlust auch Proteinkonzentrate aus der Apotheke beim Kochen oder für Shakes verwendet werden, um den in dieser besonderen Situation erhöhten Proteinbedarf zu erreichen. Der Körper braucht zudem ausreichend Flüssigkeit. Hierfür eignen sich besonders kohlensäurearmes Wasser, Saftschorle und Tee.
Was tun bei Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Kau- und Schluckbeschwerden?
Begleiterscheinungen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Kau- und Schluckstörungen erschweren die Nahrungsaufnahme. Bei vermindertem Appetit ist es sinnvoll zu essen, wenn der Appetit da ist, ganz egal, ob morgens, mittags, abends oder sogar nachts! Für diese Situationen ist es hilfreich, verschiedene Snacks vorrätig zu haben, den Kühlschrank stets bestückt zu halten und auch unterwegs immer eine Kleinigkeit zu Essen dabei zu haben, z. B. Nüsse oder Studentenfutter. Bei Geruchs- und Geschmacksverlust können würzende Lebensmittel wie oder Sojasauce sowie süßlich-fruchtige und süß-säuerliche Soßen als Geschmacksverstärker oder -überdecker helfen. Bei Entzündungen in Mund, Rachen, Kau- und Schluckbeschwerden wirken kühle Speisen und Getränke beruhigend.
Sind Krebsdiäten wirksam?
Immer wieder wird berichtet, dass eine bestimmte „Krebsdiät“ eine Krebskrankheit verhindert oder gar heilen kann. Oftmals sollen bei diesen Krebsdiäten hochkomplexe Regeln eingehalten werden, die sich untereinander teilweise widersprechen und aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht nachvollziehbar sind. Tatsächlich gibt es für die Wirksamkeit solcher Krebsdiäten keinerlei wissenschaftlichen Belege. Grundsätzlich wird durch Krebsdiäten und Fasten die Auswahl an Lebensmitteln extrem stark eingeschränkt, sodass das Risiko einer Unterversorgung von Energie und Nährstoffen insbesondere von Protein, Vitaminen und Mineralstoffen stark ansteigt. Dies hat einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und damit auch auf einen möglichen Genesungsprozess.
Bei anhaltenden Beschwerden und Gewichtsverlust ist eine qualifizierte Ernährungsberatung empfehlenswert, auch eine medikamentöse Unterstützung kann nach ärztlicher Rücksprache sinnvoll sein. Neben vielen weiteren praktischen Tipps zur Linderung von Beschwerden gibt die DGE in ihrer Infothek Antworten auf Fragen zu Vitamin- und Nährstoffsupplementen, dem Einsatz und den Kosten von Zusatznahrung sowie zur Ernährung nach Krebsheilung. Betroffene und Angehörige finden außerdem Orientierungshilfen für den Alltag mit nützlichen Adressen von Fachkliniken, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und für eine qualifizierte Ernährungsberatung.
Die überarbeitete DGE-Infothek „Essen und Trinken während der Krebstherapie“ kann unter der Artikel-Nr. 123037 ab sofort für 1,00 EUR zzgl. Versandkosten bestellt werden.
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