Erste repräsentative Studie zur Citymaut in München: 50% stimmen gegen die Einführung, nur 41% sind dafür

Es ist seit Jahren ein heiß diskutiertes Thema: Die Citymaut in München. Laut Verkehrsexperten vom ifo Institut und IHK-Experten soll diese das Stauproblem in der Stadt lösen. Auch die Grünen und die CSU im Rathaus sprachen sich für eine solche Gebühr aus, die Autofahrer ca. sechs oder acht Euro am Tag innerhalb des Mittleren Rings kosten könnte. Für Mobil in Deutschland e.V. war dies Anlass genug, einmal die Menschen selbst zum Thema zu befragen. Und zwar Autofahrer und Nicht-Autofahrer. Daher gab der Automobilclub jetzt eine repräsentative Studie zur Einführung der Citymaut in Auftrag. Mit einem eindeutigen Ergebnis.

Als Staustadt Nummer eins steht München kurz vor einem Verkehrskollaps. Im Jahr 2021 standen Münchner ganze 79 Stunden im Stau. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Darin sind sich alle einig, nur über das „wie“ wird gestritten. Viele sehen in einer „Citymaut“ á la London eine sinnvolle Lösung. Kritiker hingegen bezweifeln den Mehrwert der Citymaut. Der Bundesverband Parken e.V. beispielsweise entschied sich für die Gegenseite, da die von den Befürwortern angeführten positiven Auswirkungen einer City Maut bislang empirisch wenig belegt sind. Vielmehr trifft es gerade die, die auf das Auto angewiesen sind: Handwerker, Zulieferer und Anwohner. Laut dem Verband droht außerdem zunehmend eine „Verödung von Innenstädten durch Beschränkungen des mobilen Zugangs zum dort angesiedelten Einzelhandel und zu Kultur-, Freizeit-, Gastronomie- und Gesundheitseinrichtungen.“

Mobil in Deutschland e.V. wollte es genau wissen und hat daher eine repräsentative Studie durch die puls Marktforschung GmbH aus Nürnberg in Auftrag gegeben. Vom 03. bis 08. November 2021 wurden insgesamt 1.100 Personen befragt. 60% wohnhaft in der Stadt, 40% wohnhaft im Umland (bis 50km). Über 50 % stimmen dabei GEGEN die Einführung einer Citymaut in München, lediglich 41% sprachen sich DAFÜR aus. 9 % haben dazu keine Meinung.

In der Sonntagsfrage wollte Mobil in Deutschland wissen, welche Haltung zur Citymaut besteht und welche Partei die Befragten wählen würden. Bezogen auf die komplette Grundgesamtheit (n=1.100) aller Teilnehmer waren das bei der:

CSU 59 % DAGEGEN und 36 % DAFÜR
SPD 50 % DAGEGEN und 43 % DAFÜR
GRÜNE 23 % DAGEGEN und 70 % DAFÜR
FDP 61 % DAGEGEN und 29 % DAFÜR

Noch deutlicher sieht es aus, wenn nur Autonutzer und regelmäßige Autofahrer betrachtet werden. 878 von 1.100 sagten daher aus, dass sie das Auto oft und regelmäßig nutzen. Das Ergebnis hier ist noch klarer. Hier sprechen sich 56% GEGEN und nur 37% FÜR die Einführung einer Citymaut aus.

Auch hier wurde die Sonntagsfrage gestellt. Bezogen auf die Teilmenge (n=878) aller Autofahrer stellt es sich wie folgt dar:
CSU 64 % DAGEGEN und 30 % DAFÜR
SPD 53 % DAGEGEN und 42 % DAFÜR
GRÜNE 27 % DAGEGEN und 70 % DAFÜR
FDP 61 % DAGEGEN und 30 % DAFÜR

Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V., begrüßt die Ergebnisse der Studie: „Die Mehrheit der Münchner ist klar gegen die Einführung einer Citymaut. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Münchner, Nicht-Münchner oder Umlandbewohner handelt. Auch bei den Parteien ist die Lage klar. Das bürgerliche Lager, die CSU- und FDP-Wähler, ist komplett gegen eine Citymaut. Selbst bei der SPD gibt es klare Mehrheiten. Nur die Wähler der Grünen befürworten eine Citymaut. Die deutlichen Ergebnisse der Studie sollten also Grund genug sein, dieses Thema schnell abzuräumen und für München zu beerdigen. Außer den Grünen will niemand die Citymaut!“

Die Ergebnisse der Studie sprechen eine eindeutige Sprache und sollten der Politik Anlass dazu geben, das Vorhaben zu überdenken. Eine Bepreisung der Autofahrer ist weder sinnvoll, noch fair und erzielt nicht den gewünschten Effekt. Dr. Michael Haberland ist sicher: „Eine Citymaut befeuert einzig und allein das Feindbild Auto, wobei Autofahrer in München ohnehin mit Stellplatzmangel und immens hohen Parkgebühren zu kämpfen haben. Man sollte Verkehr effizienter gestalten, anstatt Mangel zu verwalten. Hier braucht es vielmehr Infrastruktur, massive Investitionen sowohl im ÖPNV (U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen, Busse) als auch in Parkhäusern. Park-Such-Verkehr muss dringend vermieden und effiziente Systeme geschaffen werden. Wir haben diesen Winter gesehen, wie der Einzelhandel unter einem desaströsen Weihnachtsgeschäft zu leiden hatte, da Konsumenten zunehmend auf Online-Händler wie Amazon umsteigen. Eine Citymaut verstärkt diesen unerwünschten Effekt nur noch mehr.“ Eine Mehrbelastung kann auch diese nicht zum Umstieg zwingen, die auf das Auto angewiesen sind und es täglich nutzen. Das Verkehrsmittel Nummer 1 in Deutschland ist und bleibt das Auto – auch in der Bayerischen Landeshauptstadt.

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