„Das ist kein Größenwahn. Die WLL hat einfach praktisch gedacht“, sagt BDL-Vize Anne-Kathrin Meister. „Auch dort kann es Gedränge geben, aber ohne Ansteckungsgefahr. Denn es können sich bis 200 Leute gleichzeitig im Landjugenddorf tummeln, sich zwanglos austauschen und Veranstaltungen besuchen, alte und neue Bekannte treffen, debattieren und spielen… Das ist neu und anders, aber das ist Landjugend“, zieht Anne-Kathrin Meister vor den Möglichmacher:innen den Hut und freut sich auf die große Eröffnung am 21. Januar.
Bis zur Absage der IGW hatte die Westfälisch-Lippische Landjugend den Landjugendstand in klein geplant, seit 2020 immer aufs Neue. „Wir hatten z.B. begonnen einen Hofladen zu bauen, in dem die Messegäste statt Möhren oder Kartoffeln Landjugendforderungen fürs Land einkaufen können“, berichtet Lennart Krüner vom WLL-Landesvorstand. Und dann? Aufgeben? „Für uns keine Option. Wir haben überlegt, wie wir all unsere Ideen für den Stand ins Digitale bekommen. Den Treffpunktcharakter und unsere politischen Forderungen… Und alles so lebendig und spielerisch, so frei und selbstbestimmt wie möglich“, erinnert sich der junge Mann.
Binnen eines Monats hat der BDL-Landesverband Nägel mit Köpfen gemacht und über die Plattform gather.town ein virtuelles Dorf gebaut, in dem Landjugend all das kann: die BDL-Jugendveranstaltung besuchen und bei der Premierenfeier neue Bekanntschaften schließen, sich an der Eisdiele oder am Springbrunnen verabreden und gemeinsam auf dem WC die Nase pudern, am prasselnden Lagerfeuer oder Kamin quatschen und sich seine politischen Forderungen auswählen, die von „öffentliche Daseinsvorsorge als Ganzes angehen“ bis zu „vereinfachten Bewilligungsvorgängen für umwelt-, klima- und tierschutzrelevante Baumaßnahmen“ reichen.
„Jetzt haben die Landjugendlichen die Qual der Wahl – in vielerlei Hinsicht. In unserem interaktiven und begehbaren Dorf können wir digital fast wie in echt zusammenkommen. Natürlich bleibt es ein Bildschirm, auf dem wir die Welt erkunden und uns vernetzen, aber einfach mit seiner digitalen Figur zu einer Person gehen und sie ansprechen zu können… das ist wie bei Zoom und Co., nur viel selbstbestimmter, unabhängiger und mit viel mehr zum Entdecken“, verspricht Lennart Krüner. Fuchs und Hase zum Beispiel, Kühe, Kirche und Blumenladen und das Landjugendfenster. „Zeigen, was Landjugend ausmacht, was typisch Landjugend in verschiedenen Bundesländern ist und ins Gedächtnis rufen, wie es vor der Pandemie war und was unsere Gemeinschaft zusammenhält, ist uns wichtig“, erläutert der ehrenamtlich Aktive.
Rund um die Landjugend-Veranstaltungen vom 21. bis 23.1.2022 sind Erkundungen des neuen Dorfes auf eigene Faust möglich, aber die WLL hat auch Führungen geplant. Gerne können diese auch in der Woche vom 24.-30.01.2022 individuell für Gruppen angefragt werden (Mail an info@WLL.de). Daneben wird es ein kleines Suchspiel geben und das große Landjugendquiz der Westfälisch-Lippischen Landjugend e.V. am 23.01.2022 ab 19.00 Uhr – sogar in einer richtigen, wenn auch digitalen Dorfkneipe, für das sich Viererteams sich über Quiz.WLL.de anmelden können.
„Echt krass, wie sich die ständigen Umplanungen des IGW-Standes für die 15-köpfige WLL-Gruppe erst über zweieinhalb Jahre ziehen, um dann in einem Monat in ein digitales Landjugenddorf als digitaler Themen-, Aktions- und Begegnungsraum zu münden“, urteilt die stellv. BDL-Bundesvorsitzende Anne-Kathrin Meister. „Und das nicht als Dreitagesfliege, sondern nachhaltig. Denn diese interaktive Plattform kann von unseren Gruppen weiter genutzt, verbessert und ausgebaut werden. Das ist Leidenschaft, Anpacken und Weiterdenken. Typisch Landjugend“, lobt sie.
Das komplette Landjugendprogramm gibt’s auf der BDL-Seite: https://www.landjugend.de/projekte/gruene-woche
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