„Impfen ist eine ärztliche Aufgabe – das gilt auch für Ärzte im Ruhestand oder in Elternzeit“

„Die Impfung ist der einzige Weg aus der Pandemie. Daher impfen Ärztinnen und Ärzte seit Monaten mit großem individuellem und zeitlichem Einsatz gegen Corona“, erklärt Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen. „Wenn der richtige Impfstoff zur richtigen Zeit in der richtigen Menge am richtigen Ort ist, ist das anstrengend, aber leistbar. Und zwar unter ärztlicher Verantwortung, denn das Impfen ist eine ärztliche Aufgabe.“ Trotz der nach wie vor unzureichenden Lieferungen an Impfstoff und dessen teilweise intransparenter Verteilung seien die Kolleginnen und Kollegen dankenswerter Weise unverändert engagiert, so Pinkowski, Gleichzeitig äußert der Ärztekammerpräsident großes Verständnis für deren Frustration.

Dass die Bundesregierung nun auch nichtärztliche Heilberufe nach einer nur wenige Stunden umfassenden Schulung zur Impfung gegen Corona zulasse, aber verhindere, dass sich approbierte Ärztinnen und Ärzte, die nicht als Vertrags-, Betriebs- oder Privatärzte tätig sind, eigenständig an den Impfungen beteiligten, sei hingegen völlig unverständlich und inakzeptabel, kritisiert Pinkowski. „Damit werden beispielsweise Ärztinnen und Ärzte im Ruhestand oder in Elternzeit von den Impfungen ausgeschlossen. Eine Fehlentscheidung, die umgehend rückgängig gemacht werden muss!“

Einmal mehr dankt der hessische Ärztekammerpräsident Ärztinnen, Ärzten und den sie unterstützenden Medizinischen Fachangestellten für ihren außerordentlichen Einsatz während der Impf-Kampagne. Dass die Bundesregierung Letzteren eine Corona-Prämie verweigere, sei Ausdruck mangelnden Respekts. Eindringlich fordert Pinkowski die Politik daher auf, ihre Haltung zu überdenken: „Lassen Sie den Medizinischen Fachangestellten die Wertschätzung zukommen, die ihnen zusteht und bewilligen Sie die Corona-Prämie!“

"Gerade die Medizinischen Fachangestellten sind der erste Prellbock im ambulanten Bereich und bekommen täglich von Angesicht zu Angesicht nicht nur Aggressionen zu spüren, sondern werden vielfach auch noch bedroht", fügt Pinkowski hinzu. "Gerade diese Fachkräfte haben gemeinsam mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in der gesamten Corona-Pandemie den Krankenhaussektor vor dem Kollaps bewahrt."

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