Ob es an der anhaltenden Unsicherheit der Pandemie liegt? Laut der Befragung wollen 36 Prozent der befragten Frauen und Männer im neuen Jahr sparsamer leben. Dafür würden sie beispielsweise ihren Konsum einschränken oder nach günstigeren Vergleichsangeboten etwa bei Verträgen wie Strom oder Mobilfunk Ausschau halten. Diese Priorität hat im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozentpunkte zugelegt und liegt aktuell mit Abstand vorn. Wiederum 27 Prozent haben sich vorgenommen, ihre Schulden abzubezahlen oder zumindest keine neuen Schulden zu machen. Auch für diese Priorität gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von drei Prozentpunkten. Mit 25 Prozent will sich jede oder jeder vierte Befragte im neuen Jahr mehr Transparenz über die Ausgaben verschaffen und ein Haushaltsbuch führen –diese Priorität hat in diesem Jahr mit einem Plus von 9 Prozent den größten Zuwachs erzielt.
Eine Überraschung ist, dass 27 Prozent der sonst eher kritischen Deutschen mit der eigenen Finanzsituation zufrieden sind. Diese Frauen und Männer gaben an, für das neue Jahr keine weiteren finanziellen Aktivitäten für notwendig zu erachten. „Während auch im zweiten Jahr der Pandemie viele Branchen und Betriebe finanzielle Auswirkungen spüren, kam es andererseits bei vielen Menschen zu zusätzlichen Ersparnissen, da so manche Ausgaben, wie etwa Urlaube, nicht getätigt werden konnten. Dies mag ein Grund dafür sein, dass neben der Sparsamkeit auch die Zufriedenheit mit der finanziellen Situation vorn liegt“, sagt Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan Asset Management, zu den Ergebnissen. Dass sich immer mehr Deutsche einen Überblick über ihre Ausgaben verschaffen, sieht der Experte als sehr positiv an. „Dies ist ein erster wichtiger Schritt zu einer Finanzplanung und damit finanzieller Unabhängigkeit“, betont Schulz.
Pandemie hat Interesse an Wertpapieranlagen gesteigert
Viele Deutsche haben ihre zusätzlichen Ersparnisse genutzt, um Geld in Wertpapieren anzulegen – das zeigen die Depoteröffnungen und Zuflüsse in Fonds in den letzten zwei Jahren. Laut der aktuellen Studie sind die finanziellen Neujahrsvorsätze allerdings auch weiterhin von einer gewissen Vorsicht geprägt. So wollen 23 Prozent der Befragten Geld auf dem Sparbuch zurücklegen – das sind 3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Aber es planen auch 19 Prozent der Befragten, im neuen Jahr Geld an der Börse zu investieren, was ein Zuwachs von 4 Prozentpunkten ist. Das Thema Nachhaltigkeit wird auch für die Geldanlage immer wichtiger und so interessieren sich 16 Prozent der Befragten für nachhaltige Geldanlagen und wollen ihr Geld nicht nur vermehren, sondern damit gleichzeitig etwas Gutes tun (plus 2 Prozent). Das Interesse, einen Fonds- oder Wertpapiersparplan abzuschließen und damit regelmäßig Geld anzulegen, ist dagegen leicht gesunken – von 18 Prozent im Vorjahr auf aktuell 15 Prozent. „Das mag daran liegen, dass in diesem Jahr bereits viele Fondssparpläne eröffnet wurden und die Befragten sich vielleicht in dieser Hinsicht gut versorgt fühlen“, so die Vermutung von Matthias Schulz. „Auf jeden Fall ist die ruhigere Zeit zum Jahresausklang eine gute Gelegenheit, sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen und die finanzielle Zukunft zu planen.“ Statt das Geld auf dem Sparbuch bei Niedrigzinsen und steigender Inflation sowie immer häufiger erhobenen Verwahrentgelten einer schleichenden Enteignung auszusetzen, könnten diejenigen, die bereit sind, etwas mehr Risiko einzugehen, auf die Kraft des Kapitalmarktes setzen. „Es gibt immer mehr nachhaltig investierende Fonds, mit denen man nicht nur die Möglichkeit hat, seine Ersparnisse zu steigern, sondern auch Lösungen für eine nachhaltigere Welt zu unterstützen“, betont Schulz.
Mit Unterstützung der Finanzberatung und digitalen Informationen den Schritt vom Sparen zum Anlegen gehen
Ein Grund, warum viele Deutsche nach wie vor Spar- statt Kapitalmarktanlagen bevorzugen, ist fehlendes Finanzwissen. Finanzberaterinnen und -berater bei Banken, Sparkassen und unabhängigen Finanzberatungen unterstützen dabei, Ängste und Vorurteile rund um die Kapitalmärkte und Anlagemöglichkeiten abzubauen und die Finanzplanung umzusetzen. Ein guter Grund, die Einstellung der Deutschen zur Finanzberatung zu ermitteln. Rund ein Viertel der befragten Deutschen nutzt demnach bereits eine Finanzberatung. Von den anderen Befragten zeigen sich zudem 19 Prozent offen für eine Beratung und gaben an, sich zur Planung für 2022 Unterstützung zu wünschen. Von den 24 Prozent der Deutschen, die eine Finanzberatung nutzen, haben 13 Prozent aktuell keinen Beratungsbedarf, 11 Prozent würden sich aber für die Finanzplanung 2022 ebenfalls gern beraten lassen. „Mit Finanzwissen und Unterstützung durch Finanzberatung können sich negative Assoziationen des Anlegens wie Komplexität, Intransparenz und fehlende Kontrolle überwinden und Sparerinnen und Sparer von den langfristigen Vorteilen des Anlegens überzeugen lassen“, ist Matthias Schulz überzeugt.
Um Sparerinnen und Sparern den Schritt zur Wertpapieranlage zu erleichtern und die Finanzberatung zu unterstützen, hat J.P. Morgan Asset Management in diesem Jahr ein neues Online-Informationsangebot gestartet. „Wir wollen allen, die sich bisher noch nicht an die Kapitalmarktanlage herangewagt haben, leicht verständliche Informationen an die Hand geben. Wer die Grundlagen und Zusammenhänge des erfolgreichen, langfristigen Anlegens versteht, hat auch weniger Scheu, den Schritt vom Sparen zum Anlegen zu gehen“, unterstreicht Matthias Schulz.
Die Erkenntnisse zu den finanziellen Prioritäten 2022 stammen von einer repräsentativen Online-Befragung über die Plattform von Attest.com durch J.P. Morgan Asset Management. Befragt wurden 1.000 Frauen und Männer ab 18 Jahren aus Deutschland in der Zeit vom 1. bis 3. Dezember 2021. Im Fokus standen die drei wichtigsten finanziellen Prioritäten, welche Regionen und thematischen Anlagen interessant sind, sowie die Einstellung zur Finanzberatung.
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