Damit ist der Gliederzug als 11,99-Tonner in der günstigsten Mautklasse unterwegs, das zahlt sich vor allem in der Schweiz aus: „Wir fahren pro Woche etwa 15 Touren in die Schweiz, in der die Maut sehr teuer ist. Jetzt hat der gesamte Zug nur 3 Achsen, aber wir können dennoch fast 3 Tonnen transportieren“, sagt Oldenburg.
Erreicht wird das niedrige Gewicht unter anderem durch den Rahmen in Leichtbauweise, Luftkessel aus Aluminium und den ebenfalls leichteren Ladeboden. Dieser fällt mit einer Stärke von 24 mm etwas dünner aus als gewöhnlich, was für Oldenburg kein Problem ist: „Wir transportieren Verpackungsmaterialien wie Luftpolster- oder Schaumfolien, da ist die Flächenlast eher gering.“ Vereinzelt mit diesen Fahrzeugen auch Stretchfolie. Da die Kartonagen oft ohne Paletten direkt auf dem Boden stehen, muss dieser absolut trocken sein. Der Boden ist daher extra versiegelt und ringsum verfugt; am leicht schrägen Außenrahmen mit Load-Lock-Profil ist zusätzlich eine Abdichtung aus Gummi befestigt, die Plane bietet unten einen Spritzwasserschutz.
Das Dach ist als Schiebeverdeck ausgeführt, der Dachholm für die Automobilindustrie bietet eine Innenbreite zwischen den Holmen von ca. 2.490 mm. Chieming liegt im Voralpenraum, dort dauert der Winter etwas länger als im Rest der Republik. Dank Anti-Ice-System läuft Regen- und Schmelzwasser vom Dach ab und gefriert nicht zu Eisplatten, die sich nur mühsam entfernen lassen. Auch weitere Details machen die Arbeit leichter und sicherer: Die von den Fahrern gewünschten Wendelflex-Leitungen schleifen nicht auf dem Boden, dank LED-Scheinwerfer ist der rückwärtige Arbeitsbereich immer gut ausgeleuchtet, und der I-Lock-Türverschluss erleichtert das Öffnen und Schließen.
Neben den Einachs-Gardinenanhängern samt Lkw-Aufbau erweiterte Oldenburg seinen Fuhrpark um drei Langsattelauflieger vom Typ SZS 300 MegaRunner „Twin 180“ X-tra Long. Mit ihnen soll ein Linienverkehr zwischen dem Standort in Bayern und dem neuen Oldenburg-Werk in Sachsen-Anhalt aufgebaut werden. Die neuen Trailer dienen auch als zusätzlicher „Stauraum“ auf dem Hof und reduzieren die Wartezeit des Fahrers: geplant ist, zwei Trailer pro Zugmaschine zu betreiben, um schnell wechseln zu können. Mit einer Innenlänge von 15.030 mm, einem Leergewicht von nur 5.980 und einer zulässigen Nutzlast von 23.020 kg erfüllen die Trailer genau die Anforderungen von Michael Oldenburg. Auch die Langsattelauflieger bieten ein Schiebeverdeck samt Hubdach und dem robusten Roof non-elastic – der Dachholm biegt sich kaum durch und erleichtert das Be- und Entladen. Das Anti-Ice-System sorgt für sichere Fahrt ohne Eisplatten auf dem Dach. Beidseitige, geschraubte Palettenanschläge, der Heavy-Blocker-Rammschutz hinten sowie 140 mm hohe Crashblocker an der Stirnwand schützen Ladung, Fahrer und Fahrzeug. Der 30 mm starke Ladeboden ist versiegelt und ringsum verfugt, dank längslaufender Unterzüge bietet er eine hohe Punktbelastbarkeit, die Staplerachslast darf 7.100 Kilogramm betragen.
Rund 90.000 Kilometer pro Jahr werden die neuen Fahrzeuge bei Oldenburg zurücklegen. Auch die Anschaffung eines Gigaliners ist geplant – von welchem Hersteller, dürfte klar sein.
Das Wichtigste auf einen Blick
Einachs-Gardinenanhänger EPS 50 Jumbo-Z (Anhänger für Gliederzug; Lkw-Aufbau)
– Leergewicht 2.640 kg, Innenlänge 8.340 mm
– Boden in Leichtbauweise, 24 mm Siebdruckplatten, versiegelt/verfugt
– Roof non-elastic, Schiebeverdeck samt Anti-Ice-System
– Spezielle Abdichtung am Außenrahmen gegen Wassereintritt; Plane mit Spritzwasserschutz
– Luftkessel aus Aluminium
– Duomatic-Anschluss, Wendelflex-Leitungen
SZS 300 MegaRunner „Twin 180“ X-tra Long
– 15.030 mm Innenlänge, 5.980 kg Leergewicht, 23.020 kg zul. Nutzlast
– 30 mm starker Ladeboden, versiegelt, für Staplerbefahrung geeignet
– Roof non-elastic, EcoLift-Hubdach, Schiebeverdeck samt Anti-Ice-System
– Crashblocker an Stirnwand, 140 mm hoch; Heavy-Blocker-Rammschutz am Heck; Palettenanschlag seitlich, geschraubt
– Heckabstützung klappbar
– AAC Basic – Automatische Entlastungsachse als Rangierhilfe; Achslasterkennung über EBS-Canbus
Das Unternehmen wurde 1991 von Helmut Fliegl in Triptis/Thüringen gegründet. Auf dem Gelände eines ehemaligen landwirtschaftlichen Instandsetzungswerkes für Achsen und Lenkungen hat sich mittlerweile einer der größten Serienhersteller von Nutzfahrzeugen in Europa entwickelt. Im Jahr 2005 wurde mit der Eröffnung von "Werk II" eine der modernsten Produktionsstätten für Planensattelauflieger, Containerchassis und Sattelkipper in Dienst gestellt. Die Produktkapazität in Werk II – in Verbindung mit äußerst geringen Produktionszeiten – garantiert, das Fliegl als Großserienhersteller seine Produkte europaweit erfolgreich vermarkten kann. Gleichzeitig stellen die modernen Produktionsanlagen in "Werk I" sicher, dass auch der Sonderfahrzeugbau oder auftragsbezogene Individualanfertigungen weiterhin zuverlässig hergestellt werden. Dem gesamten Unternehmen liegt eine nachhaltige Produktphilosophie zugrunde. Strom wird über Photovoltaik und ein Blockheizkraftwerk erzeugt, die Überschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist. Dank dieser und vieler weiterer Maßnahmen – Energieeffizienz in der Lackierung, komplette LED-Beleuchtung, Einsatz von Rekuperation im Hochregallager – wurde das Unternehmen schon 2016 mit dem deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Das komplette Angebot der Fliegl Fahrzeugbau GmbH ist rund um die Uhr online unter https://www.fliegl-trailer.de verfügbar.
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