Digitalisierung der Äthiopien-Sammlung durch fotografische Erschließung

Fördermittel aus dem Digitalisierungsbudget der Stadt Frankfurt ermöglichtem dem Ikonenmuseum, den Gesamtbestand seiner umfassenden Äthiopiensammlung fotografisch zu erfassen. Die insgesamt 134 christlich-äthiopischen Objekte der Dauerleihgabe aus einer Privatsammlung werden im Ikonenmuseum seit 2008 in einer deutschlandweit einzigartigen, permanent gezeigten Äthiopien-Abteilung präsentiert.

Nach der kompletten Renovierung und inhaltlichen Neugestaltung der Dauerausstellung des Ikonenmuseums, die im März 2021 für die Besucher:innen wiedereröffnet wurde, soll im Jahr 2022 auch die Äthiopienabteilung des Museums in neuer Architektur und inhaltlicher Neuausrichtung zu erleben sein.

Die neu entstandenen Fotografien werden zukünftig auf der, im Aufbau befindlichen, Website und in den Sozialen Medien veröffentlicht. Sie finden zudem Eingang in eine Begleitbroschüre für die Besucher:innen der Äthiopienabteilung und vervollständigen die digitalisierte Aufnahme der äthiopischen Artefakte in die Museumsdatenbank. Damit ist die Voraussetzung eines Online-Zugriffs für die interessierte Öffentlichkeit sowie die weitere wissenschaftliche Erschließung der Äthiopica geschaffen. Derzeit beteiligt sich das Ikonenmuseum in einem interdisziplinären Verbundprojekt an einem Antrag für ein mehrjähriges Forschungsprojekt zur wissenschaftlichen Erforschung des besonderen Bestandes der Äthiopien-Sammlung.

„Wir sind froh, die Digitalisierung der Äthiopien-Sammlung fördern zu können. Diese Abteilung des Ikonenmuseums nimmt in Frankfurt, einer Stadt mit den größten äthiopischen und eritreischen Diasporagemeinden Deutschlands, eine besondere Bedeutung ein“, so Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig. „Mit diesem Schritt machen wir diese wichtige Leihgabe digital verfügbar und sichern sie damit dauerhaft für die interessierte Öffentlichkeit.“

Die Sammlung umfasst sechzehn groß- und kleinformatige Ikonen, acht Handschriften und eine große Zahl an Prozessions-, Hand- und Halskreuzen sowie liturgische Gerätschaften aus Nordäthiopien und ermöglicht durch die zeitliche und gestalterische Vielfalt der Objekte einen hervorragenden Einblick in Geschichte und Gegenwart des äthiopisch-orthodoxen Christentums. Aufgrund der großen Zeitspanne der Objekte vom 15. bis in das 20. Jahrhundert und der hohen Qualität der gesammelten Artefakte lassen sich hier kunst- und kulturhistorische Entwicklungen in Nordäthiopien besonders anschaulich nachvollziehen.

"Die Digitalisierung dieser außergewöhnlichen Sammlung wird neue Blicke auf christlich-religiöse Artefakte und deren Bedeutung im Leben von Menschen auf einem anderen Kontinent ermöglichen. Zusammen mit der einladenden Präsentation im kommenden Jahr kann diese Sammlung einen Beitrag zum vielschichtigen Verständnis einer multikulturellen Gesellschaft leisten“, so Prof. Matthias Wagner K, Direktor des Ikonenmuseums.

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