Mit ihren Migrations- und Flüchtlingsdiensten bieten Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg eine qualifizierte Begleitung in allen Phasen der Migration. Dabei gilt besonders den vulnerablen Gruppen große Aufmerksamkeit. Mit dem gemeinsamen Projekt „Vorbereitet und erfolgreich nach Deutschland“, an dem Diakonie und Caritas unter anderem in der Ukraine beteiligt sind, sollen legale Migrationswege stärker bekannt gemacht werden. Die Beratungs- und Bildungsangebote in den Herkunftsländern wirken dabei auch präventiv. Migrationsinteressierte Personen sollen die legalen Möglichkeiten kennen und nicht aus Unkenntnis dubiosen Vermittlungsagenturen oder ausbeuterischen Angeboten in die Hände fallen. Weiter müssten, Hürden bei der Anerkennung von Schulabschlüssen und beruflichen Qualifikationen gesenkt und bereits vom Ausland her die Suche nach einem passenden Arbeits- oder Ausbildungsplatz unterstützt werden. Nur so könnten internationale Fachkräfte gewonnen und Menschen für eine Ausbildung in Deutschland interessiert werden.
Caritas und Diakonie begrüßen ausdrücklich die Ankündigung im Koalitionsvertrag, den Familiennachzug bei allen subsidiär Geschützten wieder zu ermöglichen. Familien gehören zusammen, Familienmitglieder stärken sich gegenseitig und haben damit großes integrationsförderndes Potenzial. Denn die Sorge um getrennte Familienangehörige führt dazu, dass sich Menschen hier nicht auf Sprachkurse und weitere Integrationsmaßnahmen konzentrieren können. Ein zeitnaher und unbürokratischer Familiennachzug fördert deshalb Integration insgesamt, so Caritas und Diakonie.
Für den Flüchtlingsschutz erhoffen sich Caritas und Diakonie Verbesserungen auch durch den Ausbau von Resettlement-Plätzen in Deutschland. Sie fordern sichere Zugangswege nach Europa für bedrohte Menschen. Jeder Mensch, der nicht auf Schlepperbanden angewiesen ist oder sich prostituieren muss, um die Flucht bezahlen zu können, und jeder, der sich nicht auf den lebensgefährlichen und oft tödlich endenden Weg über das Mittelmeer machen muss, zählt. Sichere und legale Zugangswege für Flüchtlinge nach Europa stehen für die kirchlichen Wohlfahrtsverbände am Anfang jeder humanitär ausgerichteten Flüchtlingspolitik.
Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg engagieren sich spitzenverbandlich für die Interessen von armen, benachteiligten und hilfebedürftigen Menschen. Als Dachverbände vertreten sie 8.000 evangelische und katholische Einrichtungen und Dienste mit rund 365.000 Plätzen. In den Verbänden arbeiten 150.000 hauptamtliche und 136.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Angebote von Diakonie und Caritas richten sich an alte und pflegebedürftige Menschen, Kinder, Jugendliche und Familien, Arbeitslose, Wohnungslose, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Fluchterfahrung oder mit einer Suchterkrankung, überschuldete und andere arme Menschen.
Die vier kirchlichen Wohlfahrtsverbände in Baden-Württemberg sind:
Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg, Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Diakonisches Werk Baden, Diakonisches Werk Württemberg.
Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.
Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.
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