Das Marktvolumen für strukturierte Wertpapiere erreichte 2021 einen Höchstwert von 75 Mrd. Euro. Aktuell – Stand Ende September 2021 – summieren sich die offenen Positionen auf 73 Mrd. Euro. An den Präsenzbörsen Frankfurt (Börse Frankfurt Zertifikate AG) und Stuttgart (EUWAX AG) sowie am Handelsplatz gettex, der zur Bayerischen Börse in München gehört, wurden monatlich derivative Wertpapiere mit einem Ordervolumen zwischen 4,0 und 5,8 Mrd. Euro gehandelt.
Auch der Blick auf das kommende Jahr fällt optimistisch aus. Fast jeder zweite Emittent geht davon aus, dass 2022 ein noch besseres Jahr als 2021 wird, ebenso viele rechnen mit einem konstant guten Geschäftsjahr. Nur sieben Prozent gehen von einer Abkühlung des Geschäftes aus.
Zwei Drittel der Emittenten sehen in nachhaltigen Geldanlagen einen Innovationstreiber für die Branche in den kommenden fünf Jahren – so viele wie bei keinem anderen Thema. Rund 74 Prozent wollen ihre Produktpalette in diesem Segment im kommenden Jahr ausbauen, weitere 13 Prozent werden das möglicherweise in Angriff nehmen. Nur 13 Prozent planen keine neuen ESG-Angebote.
Ein zweiter großer Innovationstreiber ist die Digitalisierung. So rechnen etwas mehr als die Hälfte der Befragten bis 2026 mit Neuerungen rund um die Themen Tokenisierung und Blockchain-Technologie. Knapp die Hälfte erwarten, dass eWertpapiere neue Impulse hervorbringen werden.
Bis sich blockchain-basierte Angebote durchsetzen werden, dürfte es aber noch eine Weile dauern. Mit 67 Prozent ist die überwiegende Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass es länger als 24 Monate dauern wird, dass sich solche Angebote in der Breite des Marktes erfolgreich sein werden.
Viele Vorteile sehen die Emittenten strukturierter Wertpapiere bei mobilen Anwendungen und Apps für Privatpersonen. Neben einem Imagegewinn (73 Prozent) steht ein weiter verbesserter Service für Anlegerinnen und Anleger (73 Prozent). Zwei Drittel der Emittenten sehen zudem die Möglichkeit, auf diesem Weg neue Kundengruppen zu gewinnen. Kostensenkungen nennen nur 27 Prozent der Befragten, sie spielen eine vergleichsweise nachgeordnete Rolle.
„Wir stehen den neuen digitalen Möglichkeiten sehr aufgeschlossen gegenüber. Gut gemacht, bieten sie die Chance, den europäischen Kapitalmarkt wettbewerbsfähiger zu gestalten und eine neue Ära der Wertpapieranlagen einzuläuten. Dabei ist es wichtig, dass klassische Formen und neue digitale Formen gleichberechtigt nebeneinander existieren“, so Bergmann. Allerdings müsste auch die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systeme im Blick behalten werden. IT-Sicherheit sollte ebenso wie digitale und mediale Kompetenzen der Anlegerinnen und Anleger mit bedacht werden.
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