Für sichere Arbeit im Reinraum

Seit fast einem Jahr ist die Reinraumwäscherei der Geschäftseinheit CWS Cleanrooms in Lauterbach in Betrieb. Doch was genau ist eine Reinraumwäscherei und wie sieht die Arbeit dort aus? Um sich darüber einmal selbst einen Einblick zu verschaffen, besuchte jetzt Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak das Unternehmen.

Begrüßt wird Dr. Mischak von Sören Sieverding, Betriebsleiter bei CWS Cleanrooms in Lauterbach, der ihm das Unternehmen zunächst vorstellt und ihm dann in einem Rundgang alle Stationen der Wäscherei zeigt.

Schnell wird klar: CWS Cleanrooms ist keine herkömmliche Wäscherei. Denn dort werden so gut wie keine offensichtlich dreckigen Kleidungsstücke gereinigt, erklärt Sieverding, während er ein „verschmutztes“ Kleidungsstück zeigt: „Wir reinigen die Bekleidung von Mitarbeitern, die in einem Reinraum eines Pharma- oder Industrieunternehmens arbeiten. Diese Kleidung ist also augenscheinlich meist nicht schmutzig, sie muss allerdings fachgerecht dekontaminiert werden. Denn die Kleidung muss absolut rein sein, wenn sie wieder beim Kunden ankommt. Wir sorgen dafür, dass die gebrauchten Kleidungsstücke bei den Firmen abgeholt, professionell gewaschen und getrocknet und auf Kundenwunsch sterilisiert wird.“ CWS Cleanrooms bietet zudem einen Full-Service an, indem Unternehmen dort die komplette Berufsbekleidung mieten können. „Ob Kittel, Overall, Socken, Schuhe oder Schutzbrillen – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Kunden müssen lediglich ihre eigene Unterwäsche während der Arbeitszeit tragen – der Rest ist Arbeitskleidung.“

Aber was genau ist ein Reinraum beziehungsweise eine Reinraumwäscherei? „Darunter versteht man eine kontrollierte Produktionsumgebung, die eine extrem geringe Konzentration von Partikeln aufweist. Die Besonderheit bei Reinraumwäschereien ist, dass Kleidungsstücke unter höchsten Reinheitsbedingungen gereinigt beziehungsweise dekontaminiert werden“, klärt Sieverding auf. „Zusätzlich können wir die Teile auch in einem weiteren Arbeitsschritt sterilisieren, wenn dies vom Kunden gewünscht wird. So sind die dekontaminierten Bekleidungsteile aufbereitet und können für die sensible Arbeit im Reinraum der Kunden, beispielsweise bei der Herstellung von Impfstoffen, genutzt werden.“

CWS Cleanrooms ist sehr daran interessiert seinen eignen Mitarbeiterstamm noch weiter auszubauen. „Wir bieten jedem, der bei uns arbeiten möchte, der pünktlich und zuverlässig ist, zumindest schon einmal die Chance auf eine Probearbeit“, verspricht Sieverding. In den ersten vier Wochen durchlaufen die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedene Schulungen, in denen sie alles lernen, was wichtig für die Arbeit in der Reinraumwäscherei ist. „Wir arbeiten hier mit standardisierten Abläufen, die alle zunächst erlernt werden müssen. Das beginnt mit der fachgerechten Einkleidung in Reinraumbekleidung und endet bei den richtigen Handgriffen bei allen Prozessen – die Arbeit läuft nach festgesetzten Vorschriften ab. Unsere Produktions- und Umgebungsparameter werden permanent überwacht und kontrolliert. So können wir maximale Sicherheit und Qualität für unsere Kunden gewährleisten“, erläutert Sieverding. Diese Kontrolle ist äußerst wichtig, da die Arbeit der Frauen und Männer in Lauterbach verantwortungsvoll ist: „Wir betreuen Kunden, bei denen die Bänder stillstehen würden, wenn wir die Bekleidung nicht pünktlich liefern oder wenn irgendetwas schiefgeht“, erläutert Sieverding mit Blick beispielsweise auf Pharmaunternehmen aus dem Rhein-Main-Gebiet.

„Dass wir ein Unternehmen bei uns im Kreis haben, das sogar beim Thema Impfstoffherstellung indirekt involviert ist, und damit auch eine wichtige Rolle spielt, ist erstaunlich“, stellt Dr. Mischak heraus.

Und das Geschäft brummt – gerade aufgrund der Corona-Pandemie hat sich CWS Cleanrooms viele Kunden sichern können und plant schon jetzt, nur ein knappes Jahr nach Start am Standort Lauterbach, eine Erweiterung der Produktionsstätte. „Arbeit gibt es mehr als genug, allerdings fehlen uns noch weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um unser volles Potenzial ausschöpfen zu können“, so Sieverding abschließend.

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