Mittellanger Film
„Bitter“, Regie: Hanieh Bozorgnia, KHM, Förderung: 20.000 Euro
Anoush war fünf Jahre alt, als ihre Eltern mit ihr aus dem Iran nach Deutschland flohen. Jetzt steht sie kurz vor dem Abitur und plant ihre Zukunft. In Köln ist sie zu Hause, sie hat viele Freund:innen, ist politisch aktiv und das erste Mal richtig verliebt. Ihre Eltern hingegen haben einen sozialen Abstieg erlebt. Besonders ihrem Vater Puya setzt die Situation zu, und er verfällt zunehmend in Schweigen. Ein Besuch aus dem Iran lässt ihn für einen kurzen Moment aufblühen, und auch Anoushs Blick auf ihn verändert sich. Das Drama ist der Abschlussfilm der Regisseurin mit iranischen Wurzeln. Hanieh Bozorgnia entwickelte die Geschichte mit autobiographischen Zügen.
Kurzfilm
„Der Lobbyist“, Regie: Walter Solon, KHM, Förderung: 20.000 Euro
Im Vorfeld eines U-Boot-Geschäfts soll Ursula, die idealistische PR-Direktorin des Trupp-Konzerns, eine israelische Delegation empfangen. Doch ihre sorgfältig gewahrte Fassade beginnt zu bröckeln, als der charmante, aber nervtötende Lobbyist Uri versucht, sie in einen Korruptionsplan zu verwickeln. Zwischen surrealen Meetings und einem ‚Kulturprogramm‘, das Besuche eines ehemaligen Zwangsarbeitslagers und der historischen Villa der Familie Trupp einschließt, findet sich Ursula in einem Dilemma wieder: Folgt sie ihrer Intention, den Deal aufzudecken oder gibt sie den Versuchungen, die Uri in ihr weckt, nach? Autor und Regisseur Walter Solon schließt mit dem satirischen Politthriller sein Studium ab.
„Halja“, Regie: Priska Kubelka, KHM, Förderung: 20.000 Euro
In einer Welt aus klirrender Kälte und tiefem Schnee leben die ungleichen Schwestern Halja und Gefion im ständigen Überlebenskampf. Ihr Zusammenhalt ist das Einzige, was sie am Leben hält. Bis der Tod seine Kreise immer enger zieht und seine Berührung unausweichlich wird. Aus dem Blick zweier älterer Frauen erzählt der Fantasy-Thriller die Geschwisterdynamik. Autorin und Regisseurin Priska Kubelka und Produzentin Sophia von Gaffron schließen ihr Studium an der KHM ab.
„Teufel der orangenen Gewässer“, Regie: Denys Saitov, KHM, Förderung: 20.000 Euro
Getrieben vom Wunsch in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters zu treten und Seemann zu werden, verlässt Bangkok das Gut seiner Mutter. Der junge, blauäugige Abenteurer trifft auf seiner Reise auf den alten Schwindler Baranov. Dieser nimmt bald die Rolle seines Vaters ein und behauptet, ihm das wahre Gesicht der Welt zu zeigen. Dabei führt er den jungen Bangkok immer weiter in die Irre und bringt ihn bis an dessen Grenzen. „Teufel der orangenen Gewässer“ ist ein Film über einen jungen Menschen, im Konflikt zwischen Glauben und kaltem Materialismus, der zum Schluss herausfindet, dass das Schöne in der Welt nur in uns selbst zu finden ist. Das abenteuerliche Action-Drama ist der Abschluss von Denys Saitov an der KHM.
„Amanita“, Regie: Nikhill Konrad, KHM, Förderung: 20.000 Euro
Amanita, eine junge Frau, ist vom urbanen Leben gelangweilt. Einer eigenartigen Begegnung in der Kölner U-Bahn folgend, gerät sie an einen Schlüssel, der ihr die Tür zu einer winzigen, mysteriösen Stadtwohnung öffnet, zu der eine unbekannte Anzahl von Menschen ebenfalls Zutritt hat. Stets ist ungewiss, was beim Öffnen der Tür vorzufinden sein wird. Ihr Interesse ist entfacht, und sie begibt sich auf eine Odyssee, die ihr klare Entscheidungen abverlangt und zu einer Konfrontation mit ihren unbewussten Gefühlen und Handlungsmechanismen führt. Der surrealistische Fantasyfilm mit experimentellem Narrativ ist der Abschlussfilm von Autor und Regisseur Nikhill Konrad.
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