Die Chefs der ADV-Mitgliedsflughäfen sind heute in Berlin zu Ihrer Jahrestagung zusammengekommen. Gleich zu Beginn der Sitzung unterstreichen die Vorstände und Geschäftsführer von über 40 Flughäfen ihre Bereitschaft, die im Koalitionsvertrag hinterlegten Zielsetzungen für den Luftverkehr zu unterstützen. „Der Koalitionsvertrag setzt den Flughäfen ambitionierte Ziele insbesondere im Bereich Klima- und Lärmschutz, gleichwohl sehen wir darin ein solides Fundament für den Aufbruch in eine nachhaltige, aber auch wettbewerbsfähige Zukunft. Insbesondere begrüßen wir den deutlichen Willen der Koalitionäre, die Flughäfen bei der klimapolitischen Transformation durch Förderprogramme zu unterstützen. Faire, internationale Wettbewerbsbedingungen bei der Umsetzung von „Fit for 55“ sind die elementare Voraussetzung, damit die Dekarbonisierung des Luftverkehrs auch umgesetzt wird“, erklärt ADV-Präsident Dr. Stefan Schulte in seinem Eingangsstatement.
Luftverkehrskonzept 2030+
Insbesondere bei dem von SPD, Grünen und FDP angekündigten „umfassenden Beteiligungsprozess zur Erstellung eines Luftverkehrskonzepts 2030+ zur Zukunft der Flughäfen“ sieht sich der Flughafenverband ADV berufen, seine Expertise einzubringen. „Wir sehen in diesem Konzept die große Chance, mit Bund, Ländern und Umweltverbänden ein harmonisiertes Entwicklungsprogramm für unsere Standorte auszuarbeiten. Unser aller Ziel sollte es sein, einen ausgewogenen Plan zu verabschieden, in dem sowohl die Anliegen unserer Anwohner als auch das Mobilitätsbedürfnis der Reisenden seinen Niederschlag findet. Gleichzeitig sollte die neue Bundesregierung in einem solchen Konzept beschreiben, mit welchen Fördermaßnahem sie einen klimaneutralen Flughafenbetrieb voranbringt und bis wann sie die Schienenanbindung verbessert. Bei einer ganzheitlichen Bewertung des regionalwirtschaftlichen Nutzens wird sich zeigen, welch unverzichtbare Rolle unsere Flughäfen für den Wirtschaftsstandort Deutschland spielen“, gibt sich ADV-Präsident Dr. Schulte überzeugt.
Luftverkehrsnachfrage in Pandemiezeiten stabilisiert sich
Am Ende des zweiten Coronajahres blicken die Flughafenchefs wieder optimistischer in die Zukunft. An allen Standorten zeigt sich, dass mit zunehmender Impfquote und fallenden Reisebeschränkungen die Passagiere wieder zurückkommen. „Die im Sommer und Herbst stark angezogene Luftverkehrsnachfrage ist der Beleg für das ungebrochene Mobilitätsbedürfnis der Menschen. Die entscheidenden Unterschiede zum Coronajahr 2020 liegen im höheren Aufkommensniveau, auch wenn angesichts der aktuell hohen Inzidenzen wieder vermehrt Flugstornierungen einsetzen. Der inzwischen wieder aufkommende Businessverkehr und die Öffnung der USA verstärken diese erfreuliche Entwicklung“, erklärt Dr. Stefan Schulte.
Internationales Reisen muss durch vereinheitlichte Regelungen erleichtert werden – Flughäfen fordern Vereinheitlichung und Digitalisierung der Nachweise
Die Öffnung des amerikanischen Marktes ist auch ein wichtiges Signal für unsere Wirtschaft und zur Stärkung der transatlantischen Beziehungen. Geschäftspartner, Familien und Freunde können sich wieder mehr begegnen. Das Coronavirus hat uns deutlich gemacht, wie essenziell der Luftverkehr ist. In diesem Zusammenhang formuliert der ADV-Präsident seine Erwartung an die Politik: „Ein vollständig digitalisierter globaler Standard ist für die schnelle und sichere Überprüfung des Gesundheitszustands unerlässlich, damit Flughäfen und Airlines das steigende Passagieraufkommen bewältigen können. Digitalisierte Nachweise einheitliche Dokumentenanforderungen ermöglichen eine Rückkehr zum Online-Check-In bei internationalen Flügen. Zudem bieten zusätzliche Digitalisierungsmöglichkeiten und biometrische Verfahren eine Perspektive zur Beschleunigung der Sicherheits- und Grenzkontrollen. Die Kontrolle des Gesundheitsstatus eines Passagiers über den digitalen Travel Pass oder andere Apps muss international vorangetrieben werden.“
Neben Licht auch Schatten bei den deutschen Flughäfen
Die Balance zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit ist der Schlüssel für einen leistungsfähigen Flughafenstandort. Die finanziellen Belastungen aufgrund der Corona-Pandemie wiegen schwer. Im vergangenen Jahr haben die Flughäfen 2,1 Mrd. Euro Verlust vor Steuern geschrieben. In diesem Jahr werden es nach der Verbandsprognose 1,5 Milliarden Euro sein. Gleichzeitig ist der Verschuldungsgrad bis an die Belastungsgrenze angestiegen. „Die Politik fordert viel von den Flughäfen. Auch in wirtschaftlich schwieriger Zeit, sind wir bereit zu liefern. Alle Flughäfen treiben unvermindert ihre Programme zur CO2-Reduzierung voran. Aber es muss auch klar sein, wer viel fordert, der muss auch fördern“, so der Aufruf von Dr. Stefan Schulte an die neue Bundesregierung.
Als ältester ziviler Luftfahrtverband in Deutschland vertritt die ADV – Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) – bereits seit 1947 die Interessen ihrer Mitglieder. Dabei arbeitet die ADV eng mit den Flughäfen in Österreich, der Schweiz und Ungarn zusammen.
Der Flughafenverband ADV setzt sich für einen wettbewerbsfähigen Luftverkehr und moderne, leistungsfähige Flughäfen in Deutschland ein. Das gute Miteinander von Anwohnern und Flughäfen ist der ADV ein besonderes Anliegen.
In allen rechtlichen und wirtschaftlichen Belangen ist die ADV der Berater und Partner von Wirtschaft, Politik und Regionen. Die Facharbeit umfasst zudem die Bereiche Luftsicherheit, Standortentwicklung, Flughafenbetrieb und Flughafeninfrastruktur, vernetzte Verkehrsplanung sowie den Umwelt- und Fluglärmschutz.
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) e.V.
Friedrichstraße 79
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 310118-0
Telefax: +49 (30) 310118-90
http://www.adv.aero/
Fachbereichsleiterin Verbandskommunikation, ADV-Pressesprecherin
Telefon: +49 (30) 310118-14
Fax: +49 (30) 310118-90
E-Mail: Polders@adv.aero