Seit seinem Debüt 1974 bei den New Yorker Philharmonikern hat James Conlon alle großen europäischen und amerikanischen Symphonieorchester dirigiert und sich international den Ruf als einer der bedeutendsten Dirigenten erworben. Bis 2002 war er Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln. In dieser fruchtbaren Zeit nahm er sich besonders des sinfonischen Schaffens von Alexander von Zemlinsky an. Zusammen mit dem Gürzenich-Orchester entstand eine weltweit beachtete und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Gesamteinspielung von Zemlinskys Orchesterwerken.
Bei seiner Wiederbegegnung mit dem Gürzenich-Orchester und dem Kölner Publikum knüpft James Conlon an sein Engagement für Alexander von Zemlinsky und andere während des Nazi-Terrors verfemte Komponisten an: Zemlinskys Sinfonietta, sein letztes großes Werk, das er 1934 vor seiner erzwungenen Emigration in Wien schrieb, hat Conlon zwar in Köln auf CD eingespielt, aber er wird sie nun erstmals in Köln im Konzert aufführen. Unsicherheit, Angst und Verzweiflung sprechen aus dieser Komposition voller Brüche, die in ihrer trockenen rhythmischen Prägnanz Zemlinskys Zerrissenheit unmittelbar greifbar macht. James Conlon und das Gürzenich-Orchester gedenken mit diesem Konzert auch des 150. Geburtstags Alexander von Zemlinskys.
Auch Erich Wolfgang Korngold war ein Verfemter, dem allerdings nach seiner Emigration in die USA dort eine Weltkarriere als Filmmusik-Komponist gelang. Seine Oper Die tote Stadt, bis heute fester Bestandteil des spätromantischen Musiktheater-Repertoires, wurde 1920 in Köln vom Gürzenich-Orchester uraufgeführt. Korngold schrieb ebenfalls eine Sinfonietta – als 15-Jähriger: Genaugenommen eine ausgewachsene Sinfonie in meisterhafter Ausführung mit Anklängen an die großen sinfonischen Dichtungen von Richard Strauss, Zeugnis für die fulminante Begabung eines Komponisten, der später in Deutschland zum Schweigen gebracht wurde.
Eine weitere Begegnung mit Erich Wolfgang Korngold und Alexander Zemlinsky wird es übrigens in den Konzerten des Gürzenich-Orchesters am 30. und 31. Januar sowie am 1. Februar 2022 geben. Dann erklingen Korngolds Violinkonzert und Die Seejungfrau von Zemlinsky.
MASKE
ABOKONZERT 4
SO 14.11.21 11 Uhr
MO 15.11.21 20 Uhr
DI 16.11.21 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Am 16.11.2021 auch im Livestream GO+
https://www.guerzenich-orchester.de/de/livestream
Alexander von Zemlinsky
Sinfonietta op. 23
1934
Erich Wolfgang Korngold
Sinfonietta H-Dur op. 5
1912
Gürzenich-Orchester Köln
James Conlon Dirigent
€ 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9
Karten für das Konzert sind hier erhältlich:
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