Sparbuch, Bausparen, ETF: Wie Geld anlegen für Kinder und Enkel?

Banken und Sparkassen nutzen den heutigen Weltspartag, um Kindern das Sparen schmackhaft zu machen. Vielerorts gibt es kleine Präsente sowie angeblich maßgeschneiderte Anlageprodukte für Eltern oder Großeltern, die für ihren Nachwuchs Geld zurücklegen möchten. Doch viele der angebotenen Produkte sind teuer und ungeeignet. Die Verbraucherzentrale Brandenburg rät, erst den eigenen Bedarf zu klären, dann Angebote zu prüfen und bestenfalls zu kombinieren. In Online-Vorträgen bieten Expert:innen auch live Hilfestellung zum Thema.  

Viele Finanzprodukte für Kinder sind ungeeignet

Eltern auf der Suche nach Alternativen zum Sparbuch bieten Kreditinstitute häufig Produkte an, die langfristig höhere Rendite und einen Schutz vor Inflation bieten sollen. „Viele dieser Produkte, wie beispielsweise Indexpolicen, Ausbildungsversicherungen, Bausparverträge oder Aktienfonds sind in erster Linie wegen hoher Provisionen für die Anbieter lukrativ, nicht für die Kunden“, sagt Erk Schaarschmidt, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. „Verbraucher:innen sollten bedenken, dass das freundliche Beratungsgespräch bei Anbietern immer auch ein Verkaufsgespräch ist“, so Schaarschmidt.

Oft lohnt sich ein Anlage-Mix

Als erstes gilt es, den Bedarf zu klären: Soll Geld für das Studium zurückgelegt oder für den Führerschein gespart werden? Wie lange soll das Geld angelegt bleiben? Wie hoch ist meine Risikobereitschaft? Je nach Anlass, Ziel und Erwartung an die Erträge der Geldanlage kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage. Schaarschmidt erklärt: „Mehr Risikobereitschaft wird oft mit mehr Rendite belohnt. Auch wer bereit ist, Geld einige Jahre liegen zu lassen und kostengünstige Produkte nutzt, kann auf höhere Erträge hoffen.“

Mehr Flexibilität und Rendite verspricht derzeit eine Anlage auf dem Aktienmarkt, besonders in kostengünstige ETFs. „Aktienmärkte unterliegen Wertschwankungen, die sich durchaus erst nach 15 Jahren ausgleichen. Grundsätzlich empfiehlt sich deshalb ein Mix verschiedener Produkte, wie sicheres Tagesgeld, offene Immobilienfonds und eben einem ETF-Aktienfondssparplan sowie eine unabhängige Beratung“, rät Schaarschmidt.

Verbraucherzentrale zeigt Vor- und Nachteile der Sparprodukte

Auf dem Online-Portal „Sinnvoll für Kinder und Enkelkinder sparen“ können sich Verbraucher:innen zu den Vor- und Nachteilen oft beworbener Sparprodukte informieren. Anlässlich des Weltspartages bieten die Verbraucherzentralen außerdem mehrere kostenlose Online-Vorträge an, in denen Interessierte auch Nachfragen stellen können. Die Vorträge finden am 29. Oktober sowie am 1., 11. und 14. November statt. Hier geht es zur Anmeldung: www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/node/6536.
Für individuelle Fragen zu Finanzen und Versicherungen, zu Anlageformen und für Vertragsprüfungen können Verbraucher:innen die Beratung der Verbraucherzentrale Brandenburg in Anspruch nehmen:

Über den Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.

Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher:innen gegenüber Politik und Wirtschaft. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht.

Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbraucher:innen gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.

Aktuelle Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de

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