Der Augenarzt Faatz beschäftigte sich mit der altersabhängigen Makuladegeneration, der Augenerkrankung die in den Industrieländern am häufigsten zur Erblindung führt. Besonderer Fokus der Studie lag auf der exsudativen AMD (nAMD), einer Spätform der Erkrankung, die für ihren aggressiven Verlauf bekannt ist. Über einen Beobachtungszeitraum von einem Jahr wurden 57 Patient*innen untersucht, bei denen aufgrund der Erkrankung neue Blutgefäße aus der Aderhaut in die Netzhaut einwachsen (choroidale Neovaskularisation, CNV),. Mittels einer automatisierten quantitativen Gefäßanalyse wurden Parameter wie Fläche der CNV, Gesamtgefäßlänge, Flow-Wert und durchschnittliches Gefäßkaliber analysiert.
Das Team um den Preisträger konnte im Ergebnis mit seiner Arbeit aufzeigen, dass gefäßmorphologische Besonderheiten einer CNV einen Einfluss auf die funktionelle Entwicklung und den Therapieverlauf der exsudativen nAMD im ersten Behandlungsjahr haben.
Die Jury um Professor Dr. Frank G. Holz, Schriftleiter von Der Ophthalmologe, befand die Analyse als äußerst detailreich und präzise. „Die Arbeit zeigt die Möglichkeiten einer innovativen nicht invasiven Bildgebung, der optischen Kohärenztomographie-Angiographie auf. Hieraus erwachsene Erkenntnisgewinne können wie von den Autor*innen elegant ausgeführt wichtige Informationen für den klinischen Alltag liefern“, erklärte Holz in seiner Laudatio.
Dr. med. Henrik Faatz, geboren 1988 in Hildesheim, studierte Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien und Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Nach dem Studium absolvierte er zunächst seine Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde am Augenzentrum am St. Franziskus Hospital Münster und ist dort seit 2020 als Oberarzt mit dem Schwerpunkt konservative und chirurgische Retinologie tätig. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt im Bereich der bildgebenden Verfahren bei der exsudativen altersabhängigen Makuladegeneration.
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