Der niederländische Ladenetzbetreiber Fastned fordert von der Bundesregierung, dass sie Unternehmen ermöglicht, Ladestationen entlang der Autobahnen Ladestationen aufzubauen. Derzeit bremse das Monopol des Raststättenbetreibers Tank & Rast die Entwicklung aus. „In Deutschland hält Tank & Rast die Konzessionen für die meisten Raststätten. Da es so gut wie keine Alternativen zu Tank & Rast gibt, genießen sie eine Quasi-Monopolsituation, die es potenziellen Wettbewerbern sehr schwer macht“, kritisiert Michiel Langezaal, Chef des niederländischen Betreibers von Schnellladestationen Fastned, im Gespräch mit
auto motor und sport. Dabei sei der Aufbau einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur vor allem entlang der Autobahnen von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der Elektromobilität. „Der Schlüssel zum schnellen Ausbau ist unserer Ansicht nach der Zugang zu attraktiven Standorten. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens befinden sich diese Standorte meist an Autobahnen. Gerade diese Standorte verändern das Mindset – auch und gerade bei Fahrern von Verbrennern“, so Langezaal. „Spätestens wenn ich alle 20 Minuten an einer von der Autobahn aus gut sichtbaren Schnellladestation vorbeifahre, fange ich an, der Ladeinfrastruktur zu vertrauen; das ist gut für Elektromobilität. Genau deshalb sind Standorte direkt an der Autobahn so wichtig.“
In den Niederlanden habe die Regierung den Zugang ermöglicht. „In den Niederlanden hat die Regierung bereits 2012 eine öffentliche und transparente Ausschreibung zum Bau von Schnellladestationen entlang der Autobahnen durchgeführt. Das ist der Grund dafür, dass die Niederlande bereits seit 2015 ein landesweites Netz von Schnellladestationen haben und wir als eines der ersten Unternehmen eine solche Schnelllade-Infrastruktur entwickeln und bauen konnten. Dazu braucht man auch die Erfahrung und den finanziellen Background. Fastned hat beides und ist bereit für den weiteren Roll-out in Deutschland.“
Redakteur: Gerd Stegmaier