Von einer zukünftigen Regierungskoalition fordert die Produzentenallianz, dass On-Demand-Dienste zur Investition in neue europäische audio-visuelle Werke verpflichtet werden, um Programmvielfalt und eine vielfältige europäische Produktionswirtschaft zu gewährleisten. Diese Investitionsverantwortung wurde in Frankreich bereits umgesetzt, auf Basis der europäischen AVMD-Richtlinie. Deutschland soll diesem Beispiel in der kommenden Legislaturperiode folgen. Weiterhin fordert die Produzentenallianz, dass Steuergesetze und die hierzu ergangenen Richtlinien und Erlasse fortentwickelt und gegebenenfalls verändert werden, sodass sie die Realisierung von Film- und Fernsehproduktionen nicht mehr behindern.
Angesichts wieder steigender Infektionszahlen begrüßt die Produzenzentenallianz die jüngst getroffene Entscheidung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundesmittel für den Ausfallfonds I bis zum Ende des Jahres 2021 zu verlängern. Der Verband fordert auch die Länder auf, die jeweiligen Mittel für beide Ausfallfonds für Corona-bedingte Produktionsunterbrechungen aufrechtzuerhalten, bis ein Versicherungsschutz gegen drohende pandemische Wellen zu vertretbaren Bedingungen in Deutschland verfügbar sein wird. Die Bereitstellung der Ländermittel für beide Fonds endet nach aktuellem Stand zum Ende des Monats September.
„Wie unsere Wahlprüfsteine zeigen, stehen in der Film- und Fernsehbranche viele große Herausforderungen und wichtige Entscheidungen an, darunter auch einige Themen, die schnelles politisches Handeln erfordern. Wir möchten deshalb noch vor Wahlausgang alle demokratischen Parteien im Bundestag für die Belange unserer Branche sensibilisieren. Eine neue Regierungskoalition wird wichtige Weichen für die kommenden Jahre stellen. Wir als Produzentenallianz werden dabei auch zukünftig als zentraler Ansprechpartner der Film- und Fernsehwirtschaft mitwirken“, so der Vorsitzende der Produzentenallianz, Alexander Thies.
Weitere Punkte in den Wahlprüfsteinen der Produzentenallianz sind die Ausstattung des Filmförderfonds und des German Motion Picture Fund, die kulturelle Filmförderung, die Mediatheken, das Urheberrecht, gesetzliche Vergütungsansprüche, Geoblocking, die Eigenkapitalsituation in der Produktionswirtschaft, das Sozialrecht und die Digitalisierung. Das vollständige Forderungspapier kann auf der Webseite der Produzentenallianz runtergeladen werden.
Von besonderer Bedeutung für die medienpolitische Weichenstellung in Deutschland ist nach Auffassung der Produzentenallianz zudem das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 20. Juli 2021 zur moderaten, sachgerechten Beitragserhöhung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Beitragszeitraum zwischen 2021 und 2024. Dies ist im Interesse der Zuschauer*innen ebenso wie der Filmschaffenden. Schließlich genießen die hochwertigen Programmangebote eine große Akzeptanz – und bedürfen einer entsprechenden Finanzierung.
Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen ist die unabhängige Interessenvertretung der Produzentinnen und Produzenten in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie repräsentiert mit fast 300 Mitgliedern aus den Bereichen Animation, Dokumentation, Kinofilm, TV-Fiktion TV-Entertainment und Werbung die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit die maßgebliche Vertretung der Produktionswirtschaft in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzentinnen und Produzenten ein.
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