Global Textile Scheme – der Standard für automatisierten Da-tenaustausch von der Faser bis zum Recycling

Kürzlich demonstrierten über sechzig namhafte Textilhersteller ihr Interesse am neuen Standard Global Textile Scheme (GTS), das seit knapp einem Jahr von einer Gruppe von ERP-Systemherstellern, Verbandsfachleuten und Markenherstellern entwickelt wird. In einem gut einstündigen Webinar klärten Mitglieder der GTS-Initiative über die Standardisierung von Produktdatenübermittlung in verschiedenen Anwendungsfällen auf. Ziel ist es, den automatisierten Datenaustausch mittels einer standardisierten Sprache entlang der gesamten textilen Lieferkette zu etablieren.

Während der elektronische Datenaustausch (EDI) seit bald vierzig Jahren Händlern und Lieferanten durch Vereinheitlichung der Informationen und Automatisierung des Geschäftspapierversands viel Zeit und Geld spart, waren die vorgelagerten Abschnitte der Lieferkette bislang von diesen Segnungen völlig ausgenommen. Zu vielfältig und individuell definiert erschienen die feinen Unterschiede in Materialien wie Stoffen, Garn, Knöpfen und Schnallen. Dabei liegt gerade in dieser Vielfalt enormes Effizienz-Potential. Je größer der manuelle Aufwand für eine exakte Beschreibung, desto größer die Fehleranfälligkeit, die in schlimmster Konsequenz dazu führt, dass der Konsument das fragliche Produkt nicht findet.

GTS führt vor, dass es geht. Mit seiner Expertise in der Textilbranche und entsprechender Vernetzung im Rücken entwickelte der Initiator Andreas Schneider gemeinsam mit vorausschauenden Textilherstellern, Fashion Brands und wesentlichen IT-Herstellern die GTS Language. Dieser kodierte Katalog erlaubt den Nutzern die Kommunikation in ihrer jeweiligen Muttersprache. Um diesen Katalog zu digitalisieren und damit die Voraussetzung für die Automatisierung zu schaffen, bat Schneider die Pranke GmbH um den Aufbau einer technischen Infrastruktur. Pranke ist seit Jahrzehnten als EDI-Experte in der Branche etabliert. Binnen weniger Monate entstand eine hoch performante Plattform.

Lieferanten können dort den Bedarf an ihren Produkten sozusagen live verfolgen, besser planen und näher am Bedarf produzieren. Der Kunde erspart sich durch die bessere Bündelung seiner Bedarfe Mindermengenzuschläge und Lieferzeit. Er profitiert von einer ungekannten Datenqualität, weil er alle produktbeschreibenden Stammdaten in sein System einlesen kann – wenn denn sein Lieferant an GTS angeschlossen ist.

Schneider und seine Mitstreiter demonstrierten den Webinarteilnehmern, dass GTS der Vorstufe der textilen Lieferkette nach Einbindung in die vorhandenen EDI-Prozesse den sicheren, schnellen, korrekten und kostensparenden Baustein liefert, um die Kette von Anfang bis Ende zu digitalisieren und zu automatisieren. Und GTS bietet schon jetzt die Möglichkeit zur Dokumentation verwendeter Materialien, wie sie von der Politik mit Blick auf die Nachhaltigkeit und den ethischen Ressourceneinsatz immer lauter gefordert und absehbar per Gesetz unumgänglich gemacht werden wird.

Derweil legen die Schöpfer des GTS ihre Hände nicht in den Schoß. Andreas Schneider und die anderen Veranstalter des Webinars, die Intex EDV-Software GmbH, Impuls AG, Pohl Softwear GmbH und textdata software gmbh, laden interessierte Unternehmen ein, sich in der Initiative einzubringen und an der weiteren Entwicklung mitzuwirken.

Über GTS:

Die Initiative Global Textile Scheme hat Mitglieder aus allen Segmenten der textilen Lieferketten und tritt mit nicht weniger an als der Absicht, ebendiese Lieferketten zu revolutionieren. Knackpunkt ist einmal mehr die Datenqualität, insbesondere solcher Daten, die entweder nur aufwendig zu beschaffen oder über Unternehmensgrenzen hinweg von strategischer Bedeutung sind.

Über Pranke:

Die Pranke GmbH, Karlsruhe, berät seit 25 Jahren Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse. Durchgängige Datenlogistik ermöglicht innovative Geschäftsmodelle und vernetzte Systeme; besonderes Augenmerk liegt daher auf Business Process Re-Engineering. Für die Integration von IT-Systemen entwickelt die Pranke GmbH ihre hochflexible, multifunktionale und branchenunabhängige Middleware (eBiss) und stellt das eigene VAN (eGate) zur Datenübertragung bereit. EDI-Trainings und Extended EDI Services runden das Portfolio ab. Der Schwerpunkt liegt seit Gründung der Pranke GmbH im Textilsektor.

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