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Auf der sechs Kilometer langen „Erlebnistour mit dem Naturschutz-Ranger“ erlebt man Biotope mit geschützten Pflanzen und Tieren sowie die Naturwächter bei ihrer Arbeit. Los geht‘s jeweils um zehn Uhr am Parkplatz beim Campingplatz Walchensee. „Bei der Wanderung machen wir an mehreren Stationen Rast und erklären die Besonderheiten der jeweiligen Landschaft“, erklärt Rangerin Gaby Kammerloher. Am ca. 70 Meter hohen Katzenkopf geht es zum Beispiel um den Bergmischwald. „Das ist ein sehr naturnaher Wald mit vielen Laubbäumen und wenig Bewirtschaftung, der Heimat von vielen Arten ist“, so die 51-jährige Landschaftsökologin, eine von insgesamt 12 Rangern im Tölzer Land. Die geführte Tour wird auch von Rangerin Michaela Jaud, die zudem Kräuterpädagogin ist, begleitet, die die sensiblen Lebensräume in Feuchtwiesen und geschützten Biotopen erläutert. „Wir entdecken auch die Halbinsel Zwergern, die wunderschön am westlichen Ufer liegt.“ Das Besondere hier ist die extensive Nutzung der Wiesen – deshalb fühlen sich hier geschützte Orchideenarten besonders wohl. „Wir haben Glück mit den Landwirten, die die Wiesen vorbildlich bewirtschaften und nur ein- bis zweimal im Jahr mähen.“ Natürlich gibt es auch Wissenswertes rund um den Walchensee. Deutschlands größter Gebirgssee mit Trinkwasserqualität wurde – einschließlich der Uferstreifen und der südlich angrenzenden alpinen Gebirgslandschaft – 1995 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Bei der Drahteselführung, die an der Tourist Information Lenggries startet und bei der Isarbrücke in Bad Tölz endet, liegt der Fokus auf der Isar mit ihrer besonderen Auenlandschaft. „Wir machen z. B. an den sogenannten Brennenstandorten halt und erklären ihre besonderen Tier- und Pflanzenarten“, so Gaby Kammerloher. Als „Brennen“ bezeichnet man die trockensten Stellen der Auen, die Lebensraum für genügsame und lichthungrige Pflanzen bieten, wie Kiefern und Orchideen. Dass Kiefer, Fichten, Weiden und Wacholderbüsche an den Isar-Kiesbänken nicht überhandnehmen, dafür sorgen rund 50 Ziegen. Sie sind hier als Landschaftspfleger unterwegs und helfen mit, das Ökosystem in den Auen im Gleichgewicht zu halten. „Eine besondere Rolle spielt natürlich das Fluss-System der Isar, das immer wieder anschaulich erlebt werden kann“. Anfassen kann man z. B. die Isarkiesel, die man im Schwemmkegel des Steinbachs während der Tour suchen kann. Die Isar ist der mit Abstrichen ökologisch wertvollste alpine Wildfluss Bayerns. Zu guter Letzt gibt die Führung Einblick in den normalen Arbeitsalltag eines Rangers.
Die Rangertouren sind jeweils gratis und auf 15 Teilnehmer limitiert. Die Anmeldung läuft über die Tourismusbüros: Für die Erlebnistour sind das die Tourismus Informationen Walchensee und Kochel; für die Drahteselführung die Tourismus Informationen Lenggries und Bad Tölz.
Das Tölzer Land, dessen Bilderbuch-Voralpenlandschaft viele Erholungssuchende anzieht, setzt sich schon lange für Naturschutz ein und hat in vergangener Zeit mehrere Kampagnen gestartet, um Touristen wie Einheimische aufzuklären und zu sensibilisieren, was Flora und Fauna guttut und was eben nicht. So wird auf www.dein-toelzer-land.de unter dem Motto „Naturschutz beginnt mit Dir.“ für einen respektvollen Umgang mit der Natur geworben und dabei Wissenswertes über die schützenswerten Naturlandschaften mit umfangreichen Freizeittipps kombiniert. Auch die #andersoutdoorwochen in Kooperation mit dem Outdoor-Ausrüster Bergzeit, die im Herbst von den einzelnen Destinationen des Tölzer Landes umgesetzt werden, setzen sich mit dem Naturschutz-Thema auseinander. Beim Lenggrieser Wanderherbst zum Beispiel, der von 20. September bis 1. Oktober stattfindet, geben Bergwanderführer Tipps zum naturfreundlichen Wandern und Müllvermeidung am Berg – inklusive eines Ratespiels zu „Verrottungszeiten von Müll in der Natur“. In Bad Tölz erklärt dagegen Kräuterpädagogin und Ökotrophologin Angelika Spöri bei einer Kräuterführung u. a., warum es sinnvoll ist, als Unkräuter geschmähte Pflanzen im Garten auch mal stehen zu lassen und welche Geheimnisse in ihnen stecken. In Wolfratshausen kann unter anderem mit Förster Robert Nörr der heimische Bergwald neu entdeckt werden, um dabei zu erfahren, wie er „gerettet“ werden kann und muss.
Das Tölzer Land repräsentiert als Tourismusmarke die 21 Städte und Gemeinden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Region erstreckt sich südlich von München bis zur Tiroler Grenze. Der Starnberger See im Nordwesten, Kochel- und Walchensee im Südwesten und der Sylvenstein-Stausee im Süden bieten zahlreiche Erholungsmöglichkeiten – ebenso wie Isar und Loisach, die sich als blaue Bänder durch die Bilderbuchlandschaft schlängeln. Der höchste Gipfel ist der Schafreuter (2101 m). Bergbahnen führen sommers wie winters auf den Herzogstand (1731 m) am Walchensee, auf das Brauneck (1555 m) in Lenggries und auf den Blomberg (1248 m), dem Hausberg von Bad Tölz.
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