Am heutigen Freitag, den 27/8/2021, stellten Karin Beier, Intendantin des Deutschen SchauSpielHauses Hamburg, und Klaus Schumacher, Künstlerischer Leiter des Jungen SchauSpielHauses, und sein Team, die neuen Spielstätten des Jungen SchauSpielHauses am Wiesendamm 28 vor. Präsentiert wurde dabei nicht nur das Programm der Spielzeit 2021/22, sondern auch der neue Theaterort in Barmbek mit zwei Bühnen – der Großen Bühne und dem Studio – sowie zwei Probebühnen.
Karin Beier, Intendantin Deutsches SchauSpielHaus Hamburg:
„Ich freue mich, dass das Theater für junges Publikum hiermit eine neue Heimat bekommen hat und hier ein attraktives Zentrum für junge Theaterkunst entsteht. Dies sind Orte der Begegnungen, die wir nicht nur in Zeiten wie diesen brauchen und es ist ein hoffnungsvolles Signal der Stadt Hamburg, das sie mit diesem Theaterneubau setzt – für die Kultur und für die jungen Menschen in dieser Stadt.“
Klaus Schumacher, Künstlerischer Leiter des Jungen SchauSpielHauses:
„Das Junge SchauSpielHaus hat bis hierhin eine wunderbare Geschichte. Mit unserem starken Ensemble und hochkarätigen künstlerischen Teams entstehen Stücke für verschiedene Altersklassen. Im neuen Haus soll u. a. ein Bereich hinzukommen, der vor allem jungen Menschen eine eigene Bühne bieten soll. Hier gibt es verschiedene Angebote, die von spannenden, professionellen Künstler*innen betreut werden. Dieser partizipative Bereich wird auch unser Repertoire mitbestimmen. Der neue Standort ist ideal, weil im direkten Umfeld eine große Schul- und Familiendichte zu finden ist, aber wir wollen natürlich weiterhin ein Theater für ganz Hamburg sein und hoffen, dass viele den sehr einfachen Weg nach Barmbek finden. Die nächsten U- und S-Bahn-Stationen sind nur drei Gehminuten entfernt.“
Auftakt im Oktober: Eröffnungspremiere und Tag der offenen Tür
Insgesamt stehen zehn Neuproduktionen und fünf Stücke im Repertoire auf dem Programm des Jungen SchauSpielHauses; Jara Bihler und Alicja Rosinski kommen neu ins Ensemble.
Die Eröffnungspremiere am 2/10 ist eine Uraufführung: „Making of Sophie Scholl“ (für alle ab 13), eine Inszenierung von Stanislava Jević und Klaus Schumacher mit dem Ensemble. In dieser Stückentwicklung wird das Publikum einem Filmteam über die Schulter blicken und erfährt dabei, wie ein Bild von Sophie Scholl für die Nachwelt konstruiert wird. Das Stück geht dabei der Frage nach, warum unsere Gesellschaft Held*innenbilder braucht und warum sie sie erschafft. Was kann das Theater mit seinen phantastischen und verfremdenden Mitteln, was der Mainstream-Film, der vor allem realistisch erzählt, nicht kann? „Making of Sophie Scholl“ macht die Konstruktion einer Held*innenfigur und den widersprüchlichen Menschen dahinter sichtbar. Der „heldenhafte Mensch“ wird lesbar als eine Vielfalt von in ihm schlummernden Möglichkeiten und als eine Projektion derjenigen, die über ihn nachdenken.
Am Sonntag, den 24/10, lädt das Junge SchauSpielHaus zum Tag der offenen Tür: Es wird verschiedene Parcours durch das Theater geben, bei denen das Publikum einen sinnlichen Einblick in das Programm und hinter die Kulissen bekommt.
Das Programm im Detail dazu wird Anfang September veröffentlicht. Ebenfalls Anfang September, am 3/9, startet auch der Vorverkauf – in diesem Jahr bereits für alle Vorstellungen inklusive Dezember.
Am 23/10 kommt die zweite Uraufführung der neuen Spielzeit zur Premiere: „Hitze“, nach dem Roman „La Chaleur“ von Victor Jestin, aus dem Französischen von Sina de Malafosse, in einer Fassung von Mathias Spaan und Sonja Szillinsky (für alle ab 14).
Victor Jestin, Jahrgang 1994, beschreibt in seinem Debütroman den Horror einer vermeintlichen Campingplatzidylle aus der Perspektive eines Jugendlichen, der ein schweres Geheimnis mit sich trägt. Für Léo wird der Urlaub zu einem alptraumhaften Rausch, einer verzweifelten Suche nach dem Umgang mit Schuld und nach Nähe – zu Menschen, denen er sich anvertrauen könnte und die ihn aus seiner Einsamkeit befreien könnten. Mathias Spaan, der bei „Hitze“ auch Regie führt, adaptiert Jestins vielbeachteten Roman, der 2020 in deutscher Übersetzung erschien, zum ersten Mal für das Theater.
Die dritte Uraufführung folgt am 30/10 auf der Großen Bühne am Wiesendamm. „Tiere im Theater“, für alle ab 5, in der Inszenierung von Gertrud Pigor. Ihre Arbeiten gehören seit vielen Jahren zum Repertoire des Jungen SchauSpielHauses und bestechen durch ihre bezaubernden Tierfiguren und ihren warmherzigen Humor.
„Pinocchio“, für alle ab 8, ist die vierte Premiere der Saison 2021/22 mit Premiere am 13/11 auf der Großen Bühne am Wiesendamm. Mit Carlo Collodis weltbekannter Geschichte, die aufgrund der phantastischen Abenteuer ihres Protagonisten seit ihrem Erscheinen in den 1880er Jahren sowohl ein junges als auch ein erwachsenes Lesepublikum begeistert hat, nehmen sich Barbara Bürk und Clemens Sienknecht einen weiteren großen Klassiker der Kinderliteratur vor.
Am 20/11 wird Klaus Schumacher „Wutschweiger“ auf die neue Bühne im Wiesendamm bringen. Mit starken sprachlichen Bildern beschreiben die beiden Autoren Jan Sobrie und Raven Ruëll eine Welt, in der nichts selbstverständlich ist. Sie thematisieren Verunsicherungen und Momente der Ausgrenzung, mit denen Kinder aus einkommensschwachen Familien täglich konfrontiert sind.
Ein Tanztheaterprojekt mit Jugendlichen von Tomas Bünger und dem Titel „listen to my story“ wird seine Uraufführung am 26/11 erleben – Regie, Choreographie und Musik: Tomas Bünger. Bünger hat bereits mehrfach mit Jugendlichen Tanztheaterproduktionen entwickelt, die auf einer intensiven Identitätsarbeit basieren. Der international arbeitende Choreograph und Tänzer begibt sich mit jungen Akteur*innen auf eine Forschungsreise. Wer bin ich? Und was sind meine Wurzeln? Weiß ich überhaupt etwas darüber? Was wäre, wenn man seine Familie selber aussuchen könnte? Was wäre, wenn man sich seine eigene Identität kreieren könnte? Mit elf Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren wird ein Tanztheaterprojekt zu den Themen Identität, Familie und Herkunft im medialen Zeitalter entwickelt. Dieses Projekt wird gefördert von der ZEIT-Stiftung.
Das neue Jahr startet im Januar mit einer weiteren Uraufführung: „Alles nur aus Zuckersand“, für alle ab 10, von Dirk Kummer in einer Fassung von Franziska Stuhr und Till Wiebel. Kummers Kinderbuch basiert auf seinem eigenen, preisgekrönten Fernsehfilm „Zuckersand“. Dirk Kummer, der selbst in Ost-Berlin aufgewachsen ist, erzählt detailgetreu, tiefgründig und bedacht aus der Kinderperspektive vom Leben in der DDR. Franziska Stuhr führt Regie bei der berührenden Geschichte über Freundschaft und Diktatur. Premiere ist am 15/1/2022.
Mit Shakespeares „Romeo und Julia“ für alle ab 13 nimmt sich Mathias Spaan einen großen Klassiker vor. In seiner Inszenierung untersucht er, inwiefern Bilder und Vorstellungen die Entwicklung unserer Leidenschaften beeinflussen: Wie viel Projektion steckt in den Bildern, die wir uns von unseren Angebeteten machen und halten unsere Feindbilder einer genauen Prüfung stand? Premiere ist am 2/4/2022.
Eine Stückentwicklung für alle ab 3 von Ceren Oran erwartet das Publikum ab 9/4 im Studio am Wiesendamm, der zweiten Bühne des neuen Theaterhauses. Ceren Oran ist eine international arbeitende Tänzerin und Choreographin, die seit 2010 Tanztheater-Performances für Kinder von 1,5 bis 6 Jahren entwickelt, die vielfach in ganz Europa touren und auf Festivals gezeigt werden. Mit „Tei & Len“ entwickelt das Junge SchauSpielHaus Hamburg zum ersten Mal ein Stück für die Allerkleinsten.
Das neu initiierte Postgraduierten-Projekt unter dem Titel „Out There“, das erstmalig 2022 stattfinden wird, gibt Regie-Absolvent*innen der Hochschule für Musik und Theater Hamburg die Möglichkeit, am Jungen SchauSpielHaus eine professionelle Inszenierung zu erarbeiten. Dabei soll ein forschender Ansatz verfolgt werden, um innovative Theaterformen für ein junges Publikum zu entwickeln und zu erproben. Die Inszenierung wird sich an Kinder oder Jugendliche aller Altersstufen richten. Das Postgraduierten-Projekt am Jungen SchauSpielHaus ist eine Kooperation mit der Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und die erste Kooperation dieser beiden Institutionen, die ab der Spielzeit 2021/22 Nachbarn im neuen Theaterzentrum am Wiesendamm sind und die räumliche Nähe für gemeinsame Projekte nutzen wollen. Neben dem Ensemble und der Dramaturgie des Theaters werden Studierende und Absolvent*innen der Hochschule für Musik und Theater mitwirken, wie Schauspieler*innen, Komponist*innen oder Musiker*innen. Die Premiere ist für Mai 2022 geplant. Dieses Projekt ist ein neues Format am Jungen SchauSpielHaus und wird gefördert durch die Claussen-Simon-Stiftung.
Zum Mitmachen – neue Angebote
Das Junge SchauSpielHaus erweitert mit der Spielzeit 21/22 seine Angebote zum Mitmachen und lädt Kinder und Jugendliche dazu ein, das neue Theater am Wiesendamm als Akteur*innen zu erobern. Ab Oktober startet das wöchentliche Theatertraining. In zwei Altersgruppen und mit unterschiedlichen Gästen aus den Bereichen Schauspiel und Regie werden die Basics der Theaterarbeit untersucht und spielerisch ausprobiert. Außerdem beginnen ab Januar 2022 die Proben von zwei Inszenierungsprojekten mit Kindern und Jugendlichen: Mit Akteur*innen zwischen 10 und 13 Jahren entsteht ein Audiowalk, inspiriert von der Figur des sogenannten „Lord von Barmbeck“, einer populären Figur aus den 1930er Jahren, einem Robin Hood der damaligen Zeit. Die Zuschauer*innen werden von den Jugendlichen durch den Stadtteil geleitet und erleben ganz unterschiedliche Szenen und Situationen an alltäglichen Orten. Das Projekt „KLIMAX“ bringt mit jungen Menschen ab 14 Jahren ein Stück auf die Bühne, das eine jugendliche Perspektive auf den menschengemachten Klimawandel und seine Folgen ins Zentrum rückt. Das Ensemble bekommt eine Bühne, um laut zu werden und herauszufinden, wie Klimaprotest im Theater aussehen kann. Außerdem startet das Junge SchauSpielHaus in den Frühjahrsferien 2022 mit den „YOUtopia-Camps“, die von der Körber-Stiftung gefördert werden. Angeleitet von Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen und dem Ensemble des Jungen SchauSpielHauses werden eine Woche lang Workshops zu brennenden Themen angeboten. Für Familien wird das regelmäßige Angebot „Bloomy Sunday“ ins Leben gerufen: Ein dreigängiges Sonntags-Menü mit Vorstellungsbesuch, theater- oder kunstpädagogischem Angebot und gemeinsamem Essen. Der Preis für das Menü folgt dem Motto: „Alle geben, was sie können“. Ermöglicht wird dieses Projekt durch die Freunde des Deutschen Schauspielhauses e. V.
Weitere Informationen und das komplette Programm finden Sie auf www.jungesschauspielhaus.de sowie im digitalen Spielzeitheft, das ebenfalls mit freundlicher Unterstützung der Freunde des Deutschen Schauspielhauses e. V. entstand und das Sie in Kürze hier finden.
Karin Beier, Intendantin Deutsches SchauSpielHaus Hamburg:
„Ich freue mich, dass das Theater für junges Publikum hiermit eine neue Heimat bekommen hat und hier ein attraktives Zentrum für junge Theaterkunst entsteht. Dies sind Orte der Begegnungen, die wir nicht nur in Zeiten wie diesen brauchen und es ist ein hoffnungsvolles Signal der Stadt Hamburg, das sie mit diesem Theaterneubau setzt – für die Kultur und für die jungen Menschen in dieser Stadt.“
Klaus Schumacher, Künstlerischer Leiter des Jungen SchauSpielHauses:
„Das Junge SchauSpielHaus hat bis hierhin eine wunderbare Geschichte. Mit unserem starken Ensemble und hochkarätigen künstlerischen Teams entstehen Stücke für verschiedene Altersklassen. Im neuen Haus soll u. a. ein Bereich hinzukommen, der vor allem jungen Menschen eine eigene Bühne bieten soll. Hier gibt es verschiedene Angebote, die von spannenden, professionellen Künstler*innen betreut werden. Dieser partizipative Bereich wird auch unser Repertoire mitbestimmen. Der neue Standort ist ideal, weil im direkten Umfeld eine große Schul- und Familiendichte zu finden ist, aber wir wollen natürlich weiterhin ein Theater für ganz Hamburg sein und hoffen, dass viele den sehr einfachen Weg nach Barmbek finden. Die nächsten U- und S-Bahn-Stationen sind nur drei Gehminuten entfernt.“
Auftakt im Oktober: Eröffnungspremiere und Tag der offenen Tür
Insgesamt stehen zehn Neuproduktionen und fünf Stücke im Repertoire auf dem Programm des Jungen SchauSpielHauses; Jara Bihler und Alicja Rosinski kommen neu ins Ensemble.
Die Eröffnungspremiere am 2/10 ist eine Uraufführung: „Making of Sophie Scholl“ (für alle ab 13), eine Inszenierung von Stanislava Jević und Klaus Schumacher mit dem Ensemble. In dieser Stückentwicklung wird das Publikum einem Filmteam über die Schulter blicken und erfährt dabei, wie ein Bild von Sophie Scholl für die Nachwelt konstruiert wird. Das Stück geht dabei der Frage nach, warum unsere Gesellschaft Held*innenbilder braucht und warum sie sie erschafft. Was kann das Theater mit seinen phantastischen und verfremdenden Mitteln, was der Mainstream-Film, der vor allem realistisch erzählt, nicht kann? „Making of Sophie Scholl“ macht die Konstruktion einer Held*innenfigur und den widersprüchlichen Menschen dahinter sichtbar. Der „heldenhafte Mensch“ wird lesbar als eine Vielfalt von in ihm schlummernden Möglichkeiten und als eine Projektion derjenigen, die über ihn nachdenken.
Am Sonntag, den 24/10, lädt das Junge SchauSpielHaus zum Tag der offenen Tür: Es wird verschiedene Parcours durch das Theater geben, bei denen das Publikum einen sinnlichen Einblick in das Programm und hinter die Kulissen bekommt.
Das Programm im Detail dazu wird Anfang September veröffentlicht. Ebenfalls Anfang September, am 3/9, startet auch der Vorverkauf – in diesem Jahr bereits für alle Vorstellungen inklusive Dezember.
Am 23/10 kommt die zweite Uraufführung der neuen Spielzeit zur Premiere: „Hitze“, nach dem Roman „La Chaleur“ von Victor Jestin, aus dem Französischen von Sina de Malafosse, in einer Fassung von Mathias Spaan und Sonja Szillinsky (für alle ab 14).
Victor Jestin, Jahrgang 1994, beschreibt in seinem Debütroman den Horror einer vermeintlichen Campingplatzidylle aus der Perspektive eines Jugendlichen, der ein schweres Geheimnis mit sich trägt. Für Léo wird der Urlaub zu einem alptraumhaften Rausch, einer verzweifelten Suche nach dem Umgang mit Schuld und nach Nähe – zu Menschen, denen er sich anvertrauen könnte und die ihn aus seiner Einsamkeit befreien könnten. Mathias Spaan, der bei „Hitze“ auch Regie führt, adaptiert Jestins vielbeachteten Roman, der 2020 in deutscher Übersetzung erschien, zum ersten Mal für das Theater.
Die dritte Uraufführung folgt am 30/10 auf der Großen Bühne am Wiesendamm. „Tiere im Theater“, für alle ab 5, in der Inszenierung von Gertrud Pigor. Ihre Arbeiten gehören seit vielen Jahren zum Repertoire des Jungen SchauSpielHauses und bestechen durch ihre bezaubernden Tierfiguren und ihren warmherzigen Humor.
„Pinocchio“, für alle ab 8, ist die vierte Premiere der Saison 2021/22 mit Premiere am 13/11 auf der Großen Bühne am Wiesendamm. Mit Carlo Collodis weltbekannter Geschichte, die aufgrund der phantastischen Abenteuer ihres Protagonisten seit ihrem Erscheinen in den 1880er Jahren sowohl ein junges als auch ein erwachsenes Lesepublikum begeistert hat, nehmen sich Barbara Bürk und Clemens Sienknecht einen weiteren großen Klassiker der Kinderliteratur vor.
Am 20/11 wird Klaus Schumacher „Wutschweiger“ auf die neue Bühne im Wiesendamm bringen. Mit starken sprachlichen Bildern beschreiben die beiden Autoren Jan Sobrie und Raven Ruëll eine Welt, in der nichts selbstverständlich ist. Sie thematisieren Verunsicherungen und Momente der Ausgrenzung, mit denen Kinder aus einkommensschwachen Familien täglich konfrontiert sind.
Ein Tanztheaterprojekt mit Jugendlichen von Tomas Bünger und dem Titel „listen to my story“ wird seine Uraufführung am 26/11 erleben – Regie, Choreographie und Musik: Tomas Bünger. Bünger hat bereits mehrfach mit Jugendlichen Tanztheaterproduktionen entwickelt, die auf einer intensiven Identitätsarbeit basieren. Der international arbeitende Choreograph und Tänzer begibt sich mit jungen Akteur*innen auf eine Forschungsreise. Wer bin ich? Und was sind meine Wurzeln? Weiß ich überhaupt etwas darüber? Was wäre, wenn man seine Familie selber aussuchen könnte? Was wäre, wenn man sich seine eigene Identität kreieren könnte? Mit elf Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren wird ein Tanztheaterprojekt zu den Themen Identität, Familie und Herkunft im medialen Zeitalter entwickelt. Dieses Projekt wird gefördert von der ZEIT-Stiftung.
Das neue Jahr startet im Januar mit einer weiteren Uraufführung: „Alles nur aus Zuckersand“, für alle ab 10, von Dirk Kummer in einer Fassung von Franziska Stuhr und Till Wiebel. Kummers Kinderbuch basiert auf seinem eigenen, preisgekrönten Fernsehfilm „Zuckersand“. Dirk Kummer, der selbst in Ost-Berlin aufgewachsen ist, erzählt detailgetreu, tiefgründig und bedacht aus der Kinderperspektive vom Leben in der DDR. Franziska Stuhr führt Regie bei der berührenden Geschichte über Freundschaft und Diktatur. Premiere ist am 15/1/2022.
Mit Shakespeares „Romeo und Julia“ für alle ab 13 nimmt sich Mathias Spaan einen großen Klassiker vor. In seiner Inszenierung untersucht er, inwiefern Bilder und Vorstellungen die Entwicklung unserer Leidenschaften beeinflussen: Wie viel Projektion steckt in den Bildern, die wir uns von unseren Angebeteten machen und halten unsere Feindbilder einer genauen Prüfung stand? Premiere ist am 2/4/2022.
Eine Stückentwicklung für alle ab 3 von Ceren Oran erwartet das Publikum ab 9/4 im Studio am Wiesendamm, der zweiten Bühne des neuen Theaterhauses. Ceren Oran ist eine international arbeitende Tänzerin und Choreographin, die seit 2010 Tanztheater-Performances für Kinder von 1,5 bis 6 Jahren entwickelt, die vielfach in ganz Europa touren und auf Festivals gezeigt werden. Mit „Tei & Len“ entwickelt das Junge SchauSpielHaus Hamburg zum ersten Mal ein Stück für die Allerkleinsten.
Das neu initiierte Postgraduierten-Projekt unter dem Titel „Out There“, das erstmalig 2022 stattfinden wird, gibt Regie-Absolvent*innen der Hochschule für Musik und Theater Hamburg die Möglichkeit, am Jungen SchauSpielHaus eine professionelle Inszenierung zu erarbeiten. Dabei soll ein forschender Ansatz verfolgt werden, um innovative Theaterformen für ein junges Publikum zu entwickeln und zu erproben. Die Inszenierung wird sich an Kinder oder Jugendliche aller Altersstufen richten. Das Postgraduierten-Projekt am Jungen SchauSpielHaus ist eine Kooperation mit der Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und die erste Kooperation dieser beiden Institutionen, die ab der Spielzeit 2021/22 Nachbarn im neuen Theaterzentrum am Wiesendamm sind und die räumliche Nähe für gemeinsame Projekte nutzen wollen. Neben dem Ensemble und der Dramaturgie des Theaters werden Studierende und Absolvent*innen der Hochschule für Musik und Theater mitwirken, wie Schauspieler*innen, Komponist*innen oder Musiker*innen. Die Premiere ist für Mai 2022 geplant. Dieses Projekt ist ein neues Format am Jungen SchauSpielHaus und wird gefördert durch die Claussen-Simon-Stiftung.
Zum Mitmachen – neue Angebote
Das Junge SchauSpielHaus erweitert mit der Spielzeit 21/22 seine Angebote zum Mitmachen und lädt Kinder und Jugendliche dazu ein, das neue Theater am Wiesendamm als Akteur*innen zu erobern. Ab Oktober startet das wöchentliche Theatertraining. In zwei Altersgruppen und mit unterschiedlichen Gästen aus den Bereichen Schauspiel und Regie werden die Basics der Theaterarbeit untersucht und spielerisch ausprobiert. Außerdem beginnen ab Januar 2022 die Proben von zwei Inszenierungsprojekten mit Kindern und Jugendlichen: Mit Akteur*innen zwischen 10 und 13 Jahren entsteht ein Audiowalk, inspiriert von der Figur des sogenannten „Lord von Barmbeck“, einer populären Figur aus den 1930er Jahren, einem Robin Hood der damaligen Zeit. Die Zuschauer*innen werden von den Jugendlichen durch den Stadtteil geleitet und erleben ganz unterschiedliche Szenen und Situationen an alltäglichen Orten. Das Projekt „KLIMAX“ bringt mit jungen Menschen ab 14 Jahren ein Stück auf die Bühne, das eine jugendliche Perspektive auf den menschengemachten Klimawandel und seine Folgen ins Zentrum rückt. Das Ensemble bekommt eine Bühne, um laut zu werden und herauszufinden, wie Klimaprotest im Theater aussehen kann. Außerdem startet das Junge SchauSpielHaus in den Frühjahrsferien 2022 mit den „YOUtopia-Camps“, die von der Körber-Stiftung gefördert werden. Angeleitet von Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen und dem Ensemble des Jungen SchauSpielHauses werden eine Woche lang Workshops zu brennenden Themen angeboten. Für Familien wird das regelmäßige Angebot „Bloomy Sunday“ ins Leben gerufen: Ein dreigängiges Sonntags-Menü mit Vorstellungsbesuch, theater- oder kunstpädagogischem Angebot und gemeinsamem Essen. Der Preis für das Menü folgt dem Motto: „Alle geben, was sie können“. Ermöglicht wird dieses Projekt durch die Freunde des Deutschen Schauspielhauses e. V.
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