Förderung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus droht zu scheitern

Nach neuesten Informationen des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW wird  das schon lange geplante und angekündigte Bundesprogramm zur Förderung genossenschaftlichen Wohnungsbaus, welches das KfW-Programm 134 für den Kauf von Genossenschaftsanteilen ergänzen sollte, nicht umgesetzt. Dieses Programm ist ein wichtiger Bestandteil der Wohnraumoffensive der Bundesregierung, der immer wieder fest zugesagt worden ist.

„Ohne dieses Förderprogramm bleibt ein wichtiger Baustein der Wohnraumoffensive auf der Strecke“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des GdW. Haushalte, die sich an genossenschaftlichen Neubauvorhaben mit Geschäftsanteilen beteiligen, sollten ein zinsgünstiges Darlehen aufnehmen und als Förderkomponente einen Tilgungszuschuss von 15 % erhalten können. Insgesamt waren 5 Mio. EUR als Fördersumme vorgesehen.

Die Wohnungswirtschaft hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundesbauminister Horst Seehofer nun in einem Brief dazu aufgerufen sich für einen sofortigen Start des zugesagten Programms einzusetzen und gemeinsam die Weichen für eine weitere Verstetigung des Programms zu stellen. „Alles andere wäre in den Augen der Wohnungsgenossenschaften eine große Enttäuschung und ein großer Vertrauensverlust“, sagt Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des GdW.

In mehreren Gesprächsrunden mit Ministeriumsvertretern und Abgeordneten wurde die Umsetzung des Programms fest zugesagt. Es ist schlicht und ergreifend nicht akzeptabel und angesichts der Lage auf dem Wohnungsmarkt auch nicht nachvollziehbar, wenn dies nun doch nicht geschieht. Gerade kleinere, neu gegründete Wohnungsgenossenschaften, die dringend auf Förderungen angewiesen sind, warten auf dieses Programm.

„Nach unseren Informationen ist es aber noch nicht zu spät. Das Programm könnte im Oktober starten und die nicht abgerufenen Mittel ins Jahr 2022 fortgeschrieben werden, so dass die KfW auch in 2022 noch Anträge bewilligen könnte“, sagt Axel Gedaschko.

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