Für die Zukunft des Ahr-Weinbaus

Nach dem katastrophalen Hochwasser stehen viele Weinbaubetriebe an der Ahr vor dem Nichts. Allein im Weinbausektor wird der Schaden auf über 150 Millionen Euro geschätzt. Ganze 36 Hektar Weinberge sind zerstört, weitere Hektaren so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, dass dort von einem hohen Ertragsverlust der kommenden 2-3 Jahre ausgegangen werden kann. Am härtesten getroffen sind jedoch die Menschen sowie die Häuser, Vinotheks-Gebäude und Kelterhallen. Das alles zeigt, dass der Wiederaufbau eine immense Aufgabe und Herausforderung für die nächsten Jahre sein wird.

In der vergangenen Woche haben sich Vertreter:innen des Vereins „Der VDP.Adler hilft e.V.“, verschiedene Repräsentant:innen des Weinbauverbandes Ahr, der Ahr-Wein e.V. sowie des Bauernverbandes Rheinland-Nassau getroffen, um über die Hilfsstrategie sowie die koordinierte Vergabe der gesammelten Spenden zu beraten. „Auch hier können wir nur zusammen etwas erreichen, unsere jeweiligen Stärken nutzen und so die Hilfe bündeln, um dem Weinbau an der Ahr Zukunft zu geben“, sagt Steffen Christmann. Im ersten Schritt wurde ein Konzept beraten, das die Weinbaubetriebe bestmöglich auf die in sechs Wochen bevorstehende Lese vorbereitet und die Weinlese 2021 sicherstellt. Hier bedarf es von Scheren, Eimern und Bütten, über Kellerei-Einrichtung und Gerätschaften auch der Vermittlung von Lesekräften sowie die Unterbringung dieser in Wohn- Containern. Langfristig sollen Partnerschaften zwischen einzelnen Weinbaubetrieben an der Ahr und Patenweingütern oder Ortschaften aus allen Weinbaugebieten ins Leben gerufen werden, um über die nächsten Jahre eine Zukunftsperspektive bieten zu können.

Es ist eine Mammutaufgabe, die Hilfen und Zuständigkeiten zu koordinieren. Daher wird in den nächsten Wochen jeder Betrieb an der Ahr persönlich von Fachleuten aus der Branche aufgesucht, um eine Kategorisierung von Betroffenheit, Bedürftigkeit, Versicherungsleistung etc. vorzunehmen, damit erste monetäre Hilfeleistungen ausgezahlt werden können. Gleichzeitig wird eine Plattform eingerichtet bzw. adaptiert, um den Bedarf der Winzer:innen mit den Hilfsangeboten der Sachspenden und Leihgaben zusammenzuführen.

Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter hat zur Spendenaktion #deradlerhilft aufgerufen, um allen betroffenen Weinbaubetrieben an der Ahr – egal welcher Art und Struktur – ob VDP oder nicht – zu helfen. Die Aktion wird auch in den kommenden Wochen weiter fortgesetzt. „Ich bin überwältigt von der Hilfsbereitschaft in der Weinbranche, die großartig ist. Die Branche steht zusammen. Diese Hilfe wird dauerhaft nötig bleiben beim Wiederaufbau“, sagt Michael Prinz zu Salm-Salm, Vorsitzender des Vereins „Der VDP.Adler hilft e.V.“.

Über VDP. Die Prädikatsweingüter

Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) vereint knapp 200 Winzerinnen und Winzer, die individueller nicht sein könnten und dennoch einen gemeinsamen Anspruch haben: Die Erzeugung authentischer Spitzenweine. Seit 1910 setzt sich die Gemeinschaft der besten deutschen Weingüter für ein einzigartiges Qualitätsversprechen ein – den VDP.Adler auf dem Flaschenhals jeder einzelnen Weinflasche. Er ist das Merkmal für Weine mit Herkunft.

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